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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 14.1899

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Wide, Sam: Geometrische Vasen aus Griechenland, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.41309#0052
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Wide, Geometrische Vasen aus Griechenland.

passen gut in den geometrischen Stil hinein, dagegen nicht das ziemlich
naturalistisch ausgeführte Pflanzenmotiv zwischen zweien der concentrischen
Kreise. Dies erinnert vielmehr an die mykenische Ornamentik15. Auch
die unten am Boden des Gefäfses gemalte Rosette gehört nicht dem geo-
metrischen Stil an, wenn sich auch ihr Vorbild innerhalb der mykenischen
Kunst nicht sicher nachweisen läfst.
17) Fig. 29. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 28). Gelb-
brauner Thon, Firnis etwas stumpfer, wie an den meisten anderen Vasen
aus Anopolis. H. 0,34. Gr. Umf. 0,51. Der P'orm nach gehört diese Vase
zu den geometrischen. Der Hals ist auch geometrisch dekorirt mit Zickzack
linien; dagegen finden wir an der Schulter und am Bauch ein Ornament, das
für die mykenischen Vasen charakteristisch ist16.
18) Fig. 30. Syllogos in Herakleion, aus Anopolis (Mus. Nr. Anop. 33). Gelb-
brauner Thon, schwarzer Firnis. H. 0,65. Dm. d. Mdg. 0,13. Auf das
mykenische Dekorationsmotiv an der Fläche zwischen den Henkeln braucht
kaum hingewiesen zu werden.
Ϊ9) Fig. 31. Syllogos in Herakleion, aus Ivnossos. Heller gelbbrauner Thon,
schwarzbrauner Firnis. H. 0,09. Gr. Umf. 0*185. Die Form erinnert an die


Fig. 29.

oben dargestellte kretische Vase Nr. 11. Die concentrischen Kreise sind
das Eigenthum des geometrischen Stils. Dagegen sind die im innersten
Kreis befindlichen »Speichen«, die nicht gradlinig sondern geschweift sind,
auf mykenische Vorbilder zurückzuführen17, und das Flechtmotiv findet sich be-
kanntlich häufig auf den mykenischen Vasen, vgl. oben Nr. 17.
20) Syllogos in Herakleion, aus Staurakia (2—3 Stunden südwestlich von Plerakleion).
Mus. Nr. Staurakia 87. Gelbbrauner Thon, rötlicher Firnifs, der ursprünglich

15) Vgl. z. B. Furtwängler - Loeschcke a. a. O. Taf. 16) Vgl. Furtwängler-Loeschcke a. a. O. Taf. XVIII
XVI 104 und das Ornament an der kretischen 131. XXXIV 346.
Vase, die in den Athen. Mittheil. 1897 S. 240 n) Vgl. Athen. Mittheil. 1897 S. 235.
Fig. 8 abgebildet ist,
 
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