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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 33.1918

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Klein, Wilhelm: Mikon und Panainos, Mikon und Paionios
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https://doi.org/10.11588/diglit.44572#0012
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Wilhelm Klein, Mikon und Panainos, Mikon und Paionios.

fast als selbstverständlich aufgedrängt. Dazu kam aber auch der Inhalt, wobei wir
freilich jene erst zu besprechende Vase, die den unmittelbaren Anlaß dazu bot,
gerade nicht als berufenen Zeugen ansprechen dürfen.
Es ist dies der Pariser sogen. Argonautenkrater aus Orvieto (Abb. l)1).
Die auf der Rückseite fast als Nebensache behandelte Darstellung von der Tötung
der Niobekinder durch Apollo und Artemis können wir als eine klare Tatsache
gelten lassen und wenden uns der schweren Erklärungsaufgabe der großzügig ge-
malten Vorderseite zu. Der erste Herausgeber Robert hat in dieser Darstellung
die Argonauten im Begriffe zur Abfahrt nach Kolchis erkennen wollen und in ihr
einen Auszug aus dem mikonischen Argonautenbild des attischen Anakeions ge-


Abb. i. Krater aus Orvieto.

sehen. Da er trotz manchem Widerspruch an seiner Anschauung festgehalten2)
hat, müssen wir auf diese Frage näher eingehen. Von dem mikonischen Bilde
erfahren wir aus Pausanias zunächst nur, daß Akastos und seine Rosse aus dem
Bilde besonders herausstachen. Im achten Buche bei der Erwähnung der in Ar-
kadien gelegenen Gräber der Peliaden findet sich eine Rückverweisung auf das
attische Bild. Sie hätte Mikon auch dargestellt und ihnen die Namen Astropeia
und Antinoe beigeschrieben. Das ist ganz in der Art des Pausanias; seine Anga-
ben ließen die frühere Forschung annehmen, daß es sich hier um die Rückkehr

liehen Ausführungen von Studniczka in dem Ab-
schnitt III 2 „Bodenerhebungen“ seiner Studie:
Zu den Friesplatten vorn Ionischen Tempel am
llissos, Arch. Jahrb. XXI (1916), S. 202 ff.
*) Abg. Mon. d. Inst. XI, Taf. 38—40, dazu Annali
1882 ff. (Robert) und Robert: Die Nekyia des

Polygnot, 16, Hall. Winckelmannsprogramm S. 40,
Hauser u. Furtwängler bei Reichhold, Griechische
Vasenmalerei Taf. 108, Abb. im Text II, S. 251,
Fig. 89.
2) »Marathonschlacht«, 18. Hall. Winckelmannspro-
gramm S. 61.
 
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