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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 33.1918

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Klein, Wilhelm: Mikon und Panainos, Mikon und Paionios
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https://doi.org/10.11588/diglit.44572#0048
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Wilhelm Klein, Mikon und Panainos, Mikon und Paionios.

Bei ihrer Höhe und Unzugänglichkeit konnte es nur auf die Fernwirkung ankommen.
Dazu zeigt der zweite Fries (Abb. 15) ganz deutlich erst zubehauene Stellen, die
Vollendung des Gebäudes ist also unterblieben. Die Tafeln XVII und XVIII des Monu-
mentenbandes, wie die Abbildung der Giebelreliefs, Annali 1875, Taf. D, E, ist ein Not-
behelf, dagegen lehren uns die Tafeln Brunn - Bruckmann 218/19 den gleichen
Flächenstil kennen, der auch diese Werkstattarbeiten durchzieht. Von dem Figuren-
schmuck der Akroterien hat die Abbildung bei Collignon II, S. 226, Fig. HO eine
Probe geboten, die zeigt, daß die Stilbestimmung, die Furtwängler auf diese be-
gründet hat, auf einer falschen Vorstellung beruhte. Aber zum Schlüsse haben wir


Abb. 16. Löwe vom Nereidenmonument.

noch des einen, im ganzen erhaltenen Löwen (Abb. 16) zu gedenken, der uns von seinen
die Ecken bekrönenden Gefährten übrig geblieben ist, dessen »Archaismus« schon
Michaelis befremdete. Furtwängler hat ihn für seine Datierung verwendet, und
das klingt weiter bis in den offiziellen Katalog des British Museum II, S. 41, wo
die Möglichkeit erwogen wird, ob diese Löwen nicht etwa von einem älteren
Monument auf dieses Denkmal herübergenommen worden seien. Die jüngste Be-
handlung im Text der Denkm. gr. u. röm. Skulptur zu Taf. 641—645, die die
Geschichte der Löwenbildung in der Antike in dankenswerter Weise erörtert, rührt
von Bruno Schröder her, der in der Lage war, ein sehr ähnliches Prachtexemplar aus
dem Metropolitan-Museum in New York (Abb. 17) ihm an die Seite zu stellen. Hierzu
bemerkt er: »Die Stilisierung ist das Werk einer ionischen Schule von Malern und
Bildhauern, von denen Paionios von Mende uns dem Namen nach bekannt ist.«
 
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