Nr. 19
JUGEND
1897
Bernhard Pattkok (München).
IE VERSUNKENE (f^LOCKE
Des deutschen UJärcheiidrama's sechster Akt.
Mitgetheilt von S v. O.; mit 3 Zeichnungen von B. pankok.
Bcrgwiese wie im erste» 2lkt. ES ist Nachmittag.
Waldschrat
kommt in drolligen Sätzen gesprungen und ruft
in den Brunnen hinab:
Frosch tut dunklen wasserloch l —
Nickelmann I — So höre doch! —
wassertrottcl 1 Fischblutrüpel I
Grüngeschuppter Ehekrüppel 1 —
einer weile:
Flegelhaft ist dieses Zaudern —
Romm herauf und laß uns plaudern!
Nickel in an»,
etwas altersschwach und feist geworden, taucht
prustend auf:
^Brekekekex! (Quorax! (Quorax!
Wald sch rat
Na, was die Horner angeht, Nickelmann,
So fingst du besser nicht zu streiten an.
Ich Hab' ein einzig paar von diesen Din-
gen —
Du kannst cs noch zur schönsten Sammlung
bringen!
Nickelmann
fühlt sich die Stirne, klägliche
Brekekekex!
Wald schrat
wie heißt dein Söhnlein, sprich?!
VT i cf e I in a » n
waldschrat
Höre auf nun, zu quorapen!
Abgebraucht find diese Faxen,
Nickclmann mit grünem Wanst,
Red' vernünftig, so du kannst!
Nickelmann
Guorax! GuoraxlIch bin gewiß nicht prüde,
Doch deine Umgangsformen find' ich rüde,
was willst du?
Waldschrat
Sag' einmal genau,
Freund Nickelinan»: was macht die Nickel-
frau ?
N ickelma» n
Rautendelein? Je nun, du weißt es ja,
Seit Pfingsten bin ich glücklicher Papa!
Waldschrat
Vier Monde nach der Hochzeit? Na, beim
Styx!
Bei Euch im Wasser geht das äußerst fix!
Ist's wohl ein Mägdlein?
N i ck e l in a n n
fewstgefällig, wie ältere Ehemänner stets in solchen
Fälle» :
was nicht gar! Ein Sohn!
Ich glaub', er hat die ersten Zähne schon.
Waldschrat
potz Sauerkraut! wie so was oft ge-
schieht —
Und findest du, daß er dir ähnlich sieht?
Nickel m a n ii
Brekekekex I Ich muß nun wirklich bitten —
wie aus dem Antlitz ist er mir geschnitten.
Wald sch rat
Und hat er auch so grünes Haar wie du?
N i ck e I m a n n
Laß mich mit dem Gefrage bald in Ruh! —
Mein Sohn ist blond!
Waldschrat
Die Mischung find' ich kühn!
Goldfarbig wird sonst nicht aus Roth und
Grün —
Und deine Frau ist roth wie Flamm-
gefiacker —
Nickel nt a n n
Du bist ein frecher Spay, gehörnter Rackerl
Du mußt doch Alles wissen! —Heinerich!
Mein süßes weiblein — launisch sind die
Damen —
war wie erpicht auf diesen sanften Namen.
Waldschrat
O Riesenurvieh I Wasserkopf!
Tolpätschig dummer Tölpeltropf!
Nun seh' ich gut und klar am Schluß,
wie wohl gelang der Glockenguß!
Blind wie ein Eh'mann von Sardou
Sieht Nickelmann dem Schwindel zu
Und eh'licht hochbeglückt den Rest,
Den ihm ein Andrer übrig läßt!
Ha-ha-ha!
FaunifchcS Gelächter.
Rautendelein
mit scharfer Stimme aus der Tiefe:
Nickelmann I
Nickelmann!
Dummerjan!
willst Du herunter?
Sonst mach' ich Dich munter,
Du Ungeheuer!
Den Soxhleth an's Feuer
Und putze die Flaschen!
Die windeln gewaschen!
Und rein gefegt
Rüche und Spind!
Und trocken gelegt
Mein süßes Rind!
Soll ich Dir vielleicht mit dem Besen droh'» ?
N i ck e l in a n n
Brekekekex!
Geliebter Engel, da bin ich schon I
Taucht eilig unter.
Waldschrat
Steht es so in der Menage?
Schrätlcin, ei, dann Hab' Lourage,
Denn in Bälde blüht Dein Weizen,
Freust Dich an Rautendels Reizen!
Hielt Dich nicht für solchen Stoffel,
Nickelmännlein I
Horcht hinunter.
El, das klatscht
Just, als ob ein Frau'npantoffel
Auf 'ne feiste Wange patscht.
Laufcht wieder.
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JUGEND
1897
Bernhard Pattkok (München).
IE VERSUNKENE (f^LOCKE
Des deutschen UJärcheiidrama's sechster Akt.
Mitgetheilt von S v. O.; mit 3 Zeichnungen von B. pankok.
Bcrgwiese wie im erste» 2lkt. ES ist Nachmittag.
Waldschrat
kommt in drolligen Sätzen gesprungen und ruft
in den Brunnen hinab:
Frosch tut dunklen wasserloch l —
Nickelmann I — So höre doch! —
wassertrottcl 1 Fischblutrüpel I
Grüngeschuppter Ehekrüppel 1 —
einer weile:
Flegelhaft ist dieses Zaudern —
Romm herauf und laß uns plaudern!
Nickel in an»,
etwas altersschwach und feist geworden, taucht
prustend auf:
^Brekekekex! (Quorax! (Quorax!
Wald sch rat
Na, was die Horner angeht, Nickelmann,
So fingst du besser nicht zu streiten an.
Ich Hab' ein einzig paar von diesen Din-
gen —
Du kannst cs noch zur schönsten Sammlung
bringen!
Nickelmann
fühlt sich die Stirne, klägliche
Brekekekex!
Wald schrat
wie heißt dein Söhnlein, sprich?!
VT i cf e I in a » n
waldschrat
Höre auf nun, zu quorapen!
Abgebraucht find diese Faxen,
Nickclmann mit grünem Wanst,
Red' vernünftig, so du kannst!
Nickelmann
Guorax! GuoraxlIch bin gewiß nicht prüde,
Doch deine Umgangsformen find' ich rüde,
was willst du?
Waldschrat
Sag' einmal genau,
Freund Nickelinan»: was macht die Nickel-
frau ?
N ickelma» n
Rautendelein? Je nun, du weißt es ja,
Seit Pfingsten bin ich glücklicher Papa!
Waldschrat
Vier Monde nach der Hochzeit? Na, beim
Styx!
Bei Euch im Wasser geht das äußerst fix!
Ist's wohl ein Mägdlein?
N i ck e l in a n n
fewstgefällig, wie ältere Ehemänner stets in solchen
Fälle» :
was nicht gar! Ein Sohn!
Ich glaub', er hat die ersten Zähne schon.
Waldschrat
potz Sauerkraut! wie so was oft ge-
schieht —
Und findest du, daß er dir ähnlich sieht?
Nickel m a n ii
Brekekekex I Ich muß nun wirklich bitten —
wie aus dem Antlitz ist er mir geschnitten.
Wald sch rat
Und hat er auch so grünes Haar wie du?
N i ck e I m a n n
Laß mich mit dem Gefrage bald in Ruh! —
Mein Sohn ist blond!
Waldschrat
Die Mischung find' ich kühn!
Goldfarbig wird sonst nicht aus Roth und
Grün —
Und deine Frau ist roth wie Flamm-
gefiacker —
Nickel nt a n n
Du bist ein frecher Spay, gehörnter Rackerl
Du mußt doch Alles wissen! —Heinerich!
Mein süßes weiblein — launisch sind die
Damen —
war wie erpicht auf diesen sanften Namen.
Waldschrat
O Riesenurvieh I Wasserkopf!
Tolpätschig dummer Tölpeltropf!
Nun seh' ich gut und klar am Schluß,
wie wohl gelang der Glockenguß!
Blind wie ein Eh'mann von Sardou
Sieht Nickelmann dem Schwindel zu
Und eh'licht hochbeglückt den Rest,
Den ihm ein Andrer übrig läßt!
Ha-ha-ha!
FaunifchcS Gelächter.
Rautendelein
mit scharfer Stimme aus der Tiefe:
Nickelmann I
Nickelmann!
Dummerjan!
willst Du herunter?
Sonst mach' ich Dich munter,
Du Ungeheuer!
Den Soxhleth an's Feuer
Und putze die Flaschen!
Die windeln gewaschen!
Und rein gefegt
Rüche und Spind!
Und trocken gelegt
Mein süßes Rind!
Soll ich Dir vielleicht mit dem Besen droh'» ?
N i ck e l in a n n
Brekekekex!
Geliebter Engel, da bin ich schon I
Taucht eilig unter.
Waldschrat
Steht es so in der Menage?
Schrätlcin, ei, dann Hab' Lourage,
Denn in Bälde blüht Dein Weizen,
Freust Dich an Rautendels Reizen!
Hielt Dich nicht für solchen Stoffel,
Nickelmännlein I
Horcht hinunter.
El, das klatscht
Just, als ob ein Frau'npantoffel
Auf 'ne feiste Wange patscht.
Laufcht wieder.
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