Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
1 \ MM

«Äßsr:

Das kette

Ssnieh die Güter diefer Welf Doch die drei beiten immerdar

Fein im Plural, wie Dir gefällt, Bewahre Dir im Singular:

Dir möglichit viel! Die Frau, die Ehre, das Ziel.

Karl 6mil Tranzos


ßeilige Dotb

6s hat mir heut fo bitter weh,

So feltfam weh die Bruff beklemmt;
Wie vielem logt' ich doch ade,

Wie vielem ward ich fern und fremd!

mich band mit Rofen weih und rofh
Gin hebensglück wohl wunderbar,

Doch nahm es mir die heil'ge Roth,

Die meines üags Gefellin war.

0 dah des Glückes goldner Pfeil
Doch ffets ins 5erz der Sehnfucht zielt,
Dah jedes volle Debenstheil
Vom andern immer borgt und ffiehlt! —

3ch hört’ heut Ruckt ein Braufen geh n,
Da ward mir jäh das Kerze weif,

3ch fah die Sehnfucht vor mir fteh'n,
Die Sehnfucht meiner Kämpferzeit.

0 heilige Roth, ich grühe Dich,

Die mir das Glück fo lang' verhüllt.
Gieb Du, dah meine Seele fick
mit Kräften und mit Zielen füllt!

Dah bald ein Sturm darüber fault
Wie einff in junger Frühlingskraft,

Und dah fie wieder fchluchzf und brauff
Und überftrömend fckwillt und fchafff!

ßarl Buss*

Oben

Der Gipfel gewonnen,

Der Rebel zerronnen;

Von Feilen der Kranz
3m himmlischen Glanz.

Wie leuchtet, wie glüht es!
Wie funkelt, wie fprühf es!
0 Sonne, wie bricht
3n's ßerz mir dein Dicht!

Von goldenen Fluthen,

Von zeugenden Glucken
Den Bufen geschwellt,

3ck grühe dick, Welt!

3m Becker wie sckwebft du,
Sfill-feiig wie lebft du,

Ein göttlicher Craum
3m ewigen Raum!

3m Becker wie sckwebft du,
0 Seele, wie ftrebft du
Deichfafhmend empor
Zum schaffenden Chor!

Wie laufen, wie fingen
Die Düfte! Wie klingen
mit Zaubergetön
Die Stimmen der Böh'n!

£s reiht dich von hinnen,
Du wirft auf die Zinnen
Des Debens entführt,

Wo Gott Dich berührt.

Jllbert Matthäi

P. Haustein (Stuttgart)
Index
Carl Busse: Heilige Noth
Paul Haustein: Zierrahmen
Karl Emil Franzos: Das Beste
Albert Matthäi: Oben
 
Annotationen