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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 15.1910, Band 1 (Nr. 1-26)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3952#0122
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Lumult im öavarisWn Landtag H• Kley

Auf ihrer Vergnügungsreise kamen die Rinder des Dionys auch in den Landtag der Bavaren. Gerade wurde
dort über die wichtige Frage diskutiert: „Dürfen die Lehrer des Volkes den Auguren die Sandalen auch mit gelber statt
mit schwarzer Schuhcreme putzen?", da entdeckte der Präsident des Landtags die Eindringlinge. Unter allgemeinem Tumult

befahl er die Räumung der Galerie.

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wir aus
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Der N7orpheuskult in Bavarien

Bei der Stadt, Isar-Athen geheißen,

Liegt das Oertlein Milbertshofen nah,
In demselben Hausen nicht die Preißen,
Nein, die Söhne der Bavaria.

Deshalb ist's auch dorten sehr gemütlich
Und behaglich, Himmisakrament,

Selbst die Häscher sind dort äußerst friedlich,
Die der Volksmund Schanidarmen nennt.

Ins Lokal der braven Schanidarmen
Kürzlich ging ein.Mensch zu nächt'ger Zeit.
Alle lagen sie in Morpheus' Armen,

So erfordertes die Gemütlichkeit.

Unter strengem Halten seines Schnabels
Nahm der Mensch ein Mäntlein von der Wand,
Ferner drei Gewehre und zwei Sabels,
Wünschte „Guten Abend" und verschwand.

Listig wie der Fuchs in manchen Fabeln
Zog der Bazi dann bei Lunas Schein
Samt Gewehren, Mäntelchen und Sabeln
Frech wie Oskar in die Hauptstadt ein.

Auch Athen der Isar ist gemütlich.
Polizisten standen freilich da,

Doch sie dachten friedlich sich und gütlich:
Dieser Mensch ist nur ein Maschkera.

Keiner wollt' ihn beim Schlafittchen gabeln,
Deshalb war der gute Mensch so frei
Und ging selber mit Gewehrn und Sabeln
Zwecks Verhaftung auf die Polizei.

Sich erwärmend an der Glut des Ofens
Liefert' er die wackre Beute ein:

„Ihre Herrn Kollegen Milbertshofens
Scheinen nicht ganz auf der Höh' zu sein!"

— Nützlich ist dies hübsche Faschingsszenchen
Für die griechische Mythologie:

Morpheus ehrt fortau als Schutzpatrönchen
Milbertshofens Schanidarmerre!

_ Karlchen

Zur geil. Beachtung I

Da diese Nummer infolge der überaus
zahlreichen Vorausbestellungen bereits bei
Erscheinen bis auf wenige Exemplare ver-
griffen ist, haben wir uns entschlossen, die
nächste Nummer, STo. 6, als

zweite Faschings-Nummer

der „Jugend“ erscheinen zu lassen. Das
Titelblatt ist von Leo Putz (München), ferner
sind mit Bildern aus dem Münchner Fasching

Paul Rieth, A. Weisgerber, E. Wilke u. a.

vertreten. ‘

Vorausbestellungen bitten wir umgehend
an uns gelangen zu lassen.

Verlag der „Jugend“, München,

Lessingstrasse 1.

H. KW>
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Redaktioneller Beitrag: Redaktionelle Notiz
Heinrich Kley: Tumult im bavarischen Landtag
Karlchen: Der Morpheuskult in Bavarien
 
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