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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0077
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Grab I

69

205. Taf. CL. Kopfloses Idol. H. 4,7. Schi. 185 f. Sch. 219 Abb. 170.

Üblicher Typus mit erhobenen Armstümpfen und zylindrischem Unterkörper auf geschweiftem
Fuß. Keine Angabe der Brüste. Dutzendware wie Nr. 204. Vgl. das zu diesem Bemerkte.

206. Taf. CVI. Scherbe eines kleineren, gelbtonigen Gefäßes mit matt aufgemalten
Spiralkreuzen.

207. Taf. CL. 2 Schieber von einer Halskette.

Harter, blauschwarzer Stein, der eine fast eiförmig (L. 2,6), der andere mehr länglich (L. 2,3).
Schi. 185 („zwei Schieber aus Achat").

208. Taf. CL. 2 Bernsteinperlen. Dm. ca. 2.

Eine fast kugelig, die andere linsenförmig. Schi. 185 („glasartige Komposition"; der Irrtum ist
aus dem abgefressenen Zustande der Perlen erklärlich).

209. Taf. CL. Gläserne Schieber. Schi. 183f. Sch. 218 Abb. 167 f.

2 Typen: a) Zylindrische Röhren. L. 1,7—2,8, am häufigsten 2—2,3, aber alle Zwischenstufen
vertreten. Dm. 1—1,7, meist 1,6—1,7. Das Schnurloch ziemlich groß. 16 ganze und Fragmente
von noch etwa 10 Exemplaren. — b) Vierfache, parallele Stäbchen mit glatter Rückseite und
2 kleinen Schnurlöchern. L. 2,1. H. 2. D. 0,7. 4 Exemplare, davon 2 defekt.

Gegossenes Glas, teils gelblichweiß (so alle Stücke des 2. Typus), teils hell- bis himmelblau. Die
starke Irisierung einzelner Stücke erweckt den Schein, als wären sie absichtlich zweifarbig.

210. Taf. CL. Elfenbeinfragmente, dünne, leicht gewölbte Platten. D. 1—2,5.

An mehreren Stücken ist der horizontale Rand erhalten, der meist Befestigungslöcher trägt. Bei
2 Stücken oben und unten Rand, H. 6. Diese und ein paar andere Fragmente haben nur durch
eine Linie abgesetzte Ränder und 2 Gruppen eingeritzter, horizontaler Doppellinien (sonst unver-
ziert). Andere tragen dicht unter dem Rande eingeritzte, fortlaufende Spiralen oder Blattmuster.
Die erhaltenen Elfenbeinbüchsen haben viel stärkere Wandungen. Unsere Platten können in-
dessen sehr wohl zur Verkleidung runder Holzbüchsen gedient haben. Das Sparen mit dem
Material, selbst für eine Fürstin, lehrt, daß zur Zeit der Schachtgräber das Elfenbein noch sel-
ten und kostbar war.

211. Taf. CVI. Bronzering aus dickem Draht, mit Resten darum gelegten starken
Bronzeblechs, wohl der verstärkte Fuß einer großen Vase. Dm. 10.

Zu demselben Gefäß kann nicht der schwere, massive Kupfergriff (gleiche Nummer) ge-
hören. L. 11,5. Sehl. 185. Er ist stark aufgequollen und trägt an einem Ende noch ein Stückchen
der Wandung des Gefäßes und einen dicken, leicht kegelförmigen Nagelkopf. Er gehörte dem-
nach zu einem der großen Kessel wie die aus Grab III und IV. — Eine Menge Drähte von
den Zacken Nr. 185/7. An einem haftet noch ein Stückchen Goldblech.

212. Taf. CVI. Rand einer silbernen Tasse mit goldplattiertem Rande. Dm. 11.
Schi. 185.

Von dem dünnen Silberblech der Tasse — deren Form Nr. 170 ähnelte — sind nur ein paar
Fragmente erhalten, sowie die Ansätze des kleinen Bandhenkels, der durch einen Nagel von
innen mit dem Gefäß verbunden war. Der Henkel war nicht golden oder goldplattiert wie an
Nr. 786/7. Der Silberrand der Tasse trägt eine starke, jetzt sehr aufgequollene, oxydierte Bronze-
platte, in die ein Fries kleiner spitzer Blätter mit Mittelrippe sorgsam eingegraben ist; darauf
ein ganz dünnes Goldblech, so festgehämmert, daß der Blätterfries auch auf ihm erscheint,
wenn auch natürlich weniger scharf. Eine Reihe kleiner Silberstifte verbinden das Goldblech
mit seiner Unterlage. — Sorgsame, feine Arbeit.

213. Taf.CLXVIII. Große silberne Tasse. H. 6, mit Henkel 8,5. Dm. ca. 14, Dm. der
kleinen Fußplatte 5,5. Wandstärke ca. 0,2.

Geflickt und verbogen, aber fast vollständig. Aus einem Stück dicken, schweren Blechs mit
dem Henkel hergestellt.
 
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