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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0173
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Grab VI

165

Streif. Alles in mattem Braunschwarz aufgemalt, nur die Leiber der Vögel in Weinrot, ebenso
ein Teil der Streifen am Hals. Gespreizte, breit gestrichelte Flügel; auch der Hals ist gestrichelt,
ebenso auf Nr. 946 das Innere des Leibes.

948. Taf. CLXXIV. Große, bauchige „Amphora". H. 57. Dm. der Mdg. 16,5. Myk.
Thong. VIII 43. Evans, Palace of Minos I 558 Abb. 406.

Kleiner Hals mit Mündungsplatte, 2 schwere, dicke, wagrechte Stabhenkel (Br. 17,5), kleine
Standfläche. Aus Scherben zusammengesetzt, stark defekt. Technik der Schnabelkannen, nur mit
Zusatz von Weiß. Hals unbemalt bis auf einen roten, schwarz geränderten Streifen unten. Auf
der Schulter ist jederseits durch einen roten zwischen je 2 schwarzen, senkrechten Streifen, so-
wie durch ein entsprechendes, die Henkel verbindendes Querband ein Bild eingerahmt: ein ganz
sonderbar stilisierter, nach rechts laufender Greif in schwarzen ümrißlinien mit weißer Fül-
lung. Nur je ein Bein ist angegeben.

949. Taf. CLXXIV. Monochromer, schwarzer Krater. H. 19,5. Dm.25. Fußdm. 10.
Myk. Thong. X 50.

Eigenartige Form. Der Ton schwarzgrau, an der Oberfläche geglättet, aber nicht poliert. Aus
Scherben zusammengesetzt. Das Gefäß ist auf der Scheibe sorgsam hergestellt, Lippe und ge-
schweifter Fuß abgesetzt und profiliert. Vorne großer, überbrückter Ausguß, hinten eng anlie-
gender, stehender Bandhenkel (H. 8,5. Br. 3,5), seitlich je ein wagrechter Stabhenkel (Br. 9,5
und 10).

950. Taf. CLXXIV. Schnabelkanne. H. 29,5. Umfang 78,5. Myk. Thong. X 46.
Form und Technik wie Nr. 946 f.; statt der Vögel ein doppeltes rotes, schwarz gerändertes
Wellenband um Schulter und Leib. Auch die Bänder am Hals sind schwarzrot, ebenso das den
Leib unten begrenzende Band.

951. Schnabelkanne. H. 29. Umfang 78,5.
Wie Nr. 950. nur ohne die Wellenbänder.

952. S. unter Nr. 946.

953. Taf. CLXXIII. Ei nhenkliger Becher. H. 10,2. Dm. (ergänzt) 12. Dm. des Fußes 4,5.
Myk. Thong. XI 54.

Dieselbe lokale Technik wie Nr. 955, in der Form dem goldenen Becher Nr. 427 entsprechend.
Aus Scherben zusammengesetzt, viel fehlt. Handgemacht, recht fein. In Henkelhöhe läuft ein
doppeltes Band um die Wandung, darüber ein Spiralschnörkel und eine Punktrosette gepinselt;
darunter, von 3 Horizontallinien getrennt, 3 Gruppen von je 5 senkrechten Strichen; dann wie-
der 3 Horizontallinien und ein Fries senkrechter Striche. Der Fuß trägt einen breiten Streifen.
Alles dies ist in mattem Violettbraun gemalt. Singulär ist, daß nur eine Hälfte des Gefäßes be-
malt, die andere tongrundig ist. Eine senkrechte Linie begrenzt das Bild rechts, links der Henkel.

954. Taf. CLXXIII. Einhenkliger Becher. H. 7,8. Dm. 13,5. Dm. des Bodens 9,5.
Myk. Thong. XI 53.

Übliche mykenische Form mit scharfer Mittelrippe. Aus Scherben zusammengesetzt. Henkel
fehlt. Auf der Scheibe gedreht, dünnwandig, fein, wie Nr. 943. Unter dem Mündungsrande und
der Mittelrippe (die rot mit schwarzen Rändern gemalt ist) je ein hängender, unregelmäßig ge-
strichelter Bogenfries, von dem 4 gegitterte Tropfen bis zum nächsten Querstreifen gehen (d. h.
zur Mittelrippe und zu dem ebenfalls schwarzroten Bodenrande). Innen tongrundig, ohne Glät-
tung der Oberfläche.

955. Taf. CLXXV. Großer zweihenkliger Becher. H. 15. Dm. 18,5. Fußdm. 8,5.
Myk. Thong. X 49.

Minysche Form, mit scharf absetzendem Mündungsrand und Schulter, 2 ganz kleinen, anliegen-
den Bandhenkeln, geschweiftem Fuß. Lokaler, hellgelber, ziemlich grober Ton, mit vielen Ein-
sprengungen, unbemalt. Aus Scherben ergänzt. Handgemacht, recht plump und schwer.
 
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