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Karo, Georg
Die Schachtgräber von Mykenai (Band 1): Text — München, 1930/​1933

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https://doi.org/10.11588/diglit.14445#0234
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226

III. Ergebnisse

Abb. 95. Vom Goldbecher 73, nach Zeichnung von E. Gillieron d. J.

Breiter und plumper gehalten ist 629, CXXV1): über dem glatten Rundstab
der Mittelrippe ein größeres, unter ihr ein kleineres Spiralnetz. Einfacher und
monumentaler wirken die Spiralbänder auf den sonst ähnlichen Silberbechern
151a und 880, S. 151 Abb. 66. 73, CHI zeigt bei geringer Arbeit reichere Verzie-
rung: profilierte Mittelrippe zwischen zwei Friesen von Delphinen (Abb. 95; unten
S. 303), kleine Buckel auf der Mittelrippe des Henkels. An Stelle eines mittleren
Rundstabes tragen drei Exemplare — das goldene Paar 392/3, CIV und der Silber-
becher 887, S. 153 Abb. 72 — auf der ganzen Wandung scharfkantige, wagrechte
Kanneluren. Senkrecht gegliedert sind 442, CVII f., mit entsprechenden Kanne-
luren, das silberne Exemplar 756, CXXIII mit einem Kranz langer, stehender
Blätter, 313, CX mit Blattzweigen und schmalen, von einer kugeligen Frucht (?)
bekrönten Stielen. Die Technik aller dieser Stücke ist ziemlich minderwertig, wenn
auch die Vaphiobecher, die silbernen und überhaupt die letzte Gruppe entschieden
besser als die anderen gearbeitet sind. Das Blech ist bei diesen durchweg dünn,
bisweilen fast zerbrechlich, die Treibarbeit meist flüchtig. Gegenüber dem wirklich
schönen Tafelgeschirr aus Grab IV nehmen sie sich dürftig aus.

Anders die flachen Tassen. Auch sie sind stets mit einem Bandhenkel ver-
sehen. Entweder entspricht er in Form und Befestigungsweise den eben behandel-

*) Auf diesem Bilde kommt der einfache Bandhenkel mit niedriger Mittelrippe in seiner Form und Befestigung
gut zur Geltung. Ein mit Silber verkleideter Bronzehenkel, zu dem der Becher fehlt, 472, CXXXIII.
 
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