Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0343
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kunststatistische Übersicht.

297
tingen; Joseph Tobias Hezebik in Ochsenfurt und Tückeihausen; Kaspar Xaver
Stipeldey in Eibelstadt, Eßfeld, Darstadt, Oliingen, Rittershausen und Sächsenheim.
Kronleuchter in Messingguß, wohl in Nürnberg hergestellt, verzeichneten wir
in Eibelstadt und Ochsenfurt. Ein hübscher geschnitzter Kronleuchter der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts in Höttingen. Aus dem späten 18. Jahrhundert datieren
die öfter vertretenen Gaslüster, von denen wir hier den in der Frauenkirche zu
Bütthart nennen.
Ein Missale in rotem Samteinband mit Silberbeschläg von 1697 bewahrt die
Pfarrkirche in Ochsenfurt.
Schöne gestickte Meßkleider des 18. Jahrhunderts begegneten mehrfach, so in
Bütthart (1736), Röttingen (1741), Euerhausen (1780), in Oliingen und Ingolstadt.
Wahrscheinlich wurden sämtliche in Würzburg gefertigt. (Vgl. J. B. STAMMINGER,
Würzburgs Kunstleben im 18. Jahrhundert, Würzburg 1893, S. 33.) Eine sehr schöne
Kasel von Brokat in Höttingen trägt die eingestickte Jahrzahl 1783; weitere Meß-
kleider von Brokat in Aub und Ochsenfurt.
VII. SONSTIGE ALTERTÜMER.
Mittelalterliche Steinkreuze Anden sich in Allersheim, Gützingen und Sonder-
hofen. Datierte aus späterer Zeit in Sonderhofen (1559 und 1640). (Uber Stein-
kreuze vgl. STAUDINGER, Feldvotivkreuze, Bayerland XV (1904), 191. — HANS
SüHNETZER, Unsere Kreuzsteine und ihre Bedeutung, ebenda XV (1904), 284tf.,
298 ff., woselbst weitere Literatur.)
Außerordentlich reich ist der Denkmälerbestand des Bezirks an Bildstöcken.
Besonders das 17. und 18. Jahrhundert war auf diesem Gebiet sehr produktiv. Es
sei hier darauf hingewiesen, daß es innerhalb der Grenzen unserer Arbeit nicht
möglich war, ein vollständiges Inventar sämtlicher Bildstöcke zu geben. Wir mußten
uns damit begnügen, mit Berücksichtigung des künstlerischen Wertes das Typische
hervorzuheben.
Die ältesten Bildstöcke zeigen im Relief durchweg die Darstellung der Kreuzi-
gung; daneben hat man bisweilen auch das Bildnis eines Schutzheiligen angebracht.
So bei der interessanten Arbeit in Goßmannsdorf (1400) und den verwandten gleich-
zeitigen in Hopferstadt und Wolkshausen; ferner ähnlich in Gaukönigshofen (1454
und 1463), Ochsenfurt (1483), Erlach (1484). Das Ecce-Homo zeigt der Bildstock
von 1432 in Bieberehren. Eine Gruppe für sich bilden die steinernen Bildnischen
auf Pfosten wie in Aub und Röttingen; wohl vom Ende des 13. Jahrhunderts. Das
16. Jahrhundert behält das Motiv der Kreuzigung bei (Riedenheim, Rittershausen,
Allersheim, Gnodstadt, Sulzdorf;. Recht interessante Beispiele für die Vermischung
von Gotik und Renaissance bieten die Bildstöcke in Gaukönigshofen und Euer-
hausen, 1391 und 1592 von Hans Rappold, Steinmetz in Gaukönigshofen, gemacht.
Noch im 17. und bis gegen Mitte des 18. Jahrhunderts behält die Kreuzigungs-
darstellung den Vorzug. Seltener sind andere Szenen aus der Leidensgeschichte
Christi. Bilder, wie die hl. Familie, die Himmelfahrt Christi, die Krönung Mariens,
endlich selbständige Darstellungen einzelner Schutzpatrone (z. B. St. Urban in den
 
Annotationen