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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0342
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2g6

I. B.-A. Ochsenfurt.

Aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind zahlreiche Glocken erhalten. Bernhard
Lachaman, vermutlich ein Kitzinger Glockengießer (vgl. Kunstdenkmäler des Be-
zirksamts Kitzingen), goß 1491 eine Glocke für Bütthart. Wahrscheinlich der gleiche
Meister ist in den Kunstdenkmalen des Königreichs Württemberg, Jagstkreis, S. 672,
oft genannt.
Minuskelinschriften und Worttrennungen in Form kleiner Kannen und Glocken
haben die Glocken in Riedenheim (1478) und Gnodstadt (1482). (Vgl. die gleichen
Insignien auf dem Epitaph der Anna Kanngießerin in Ochsenfurt von 1451 [S. 149]).
Datiert sind die Glocken in Darstadt (1491), Acholshausen (1509), Gnodstadt (1509),
Euerhausen (1509), Ochsenfurt (1318). Weitere spätgotische Glocken in Gnodstadt,
Ochsenfurt, St. Kunigund, Bütthart, Bolzhausen, Baldersheim, Aub. Eine Minuskel-
inschrift trägt noch eine Glocke von 1624 in Sulzdorf.
Von dem bekannten Nürnberger Meister Christoph Glockengießer verzeichneten
wir Glocken in Aub (1563) und Sulzdorf.
Im 17. und 18. Jahrhundert werden folgende Gießer genannt:
Aus Nürnberg: Wolfgang Roth 1636 in Lindelbach und Ochsenfurt.
Aus Würzburg: 1603 Konrad Fidler in Gaubüttelbrunn; Sebald Kopp 1661
und 1662 inGoßmannsdorf, 1684 in Frickenhausen; Ignaz Kopp 1690 in Ochsenfurt.
Aus Koburg: Georg Werter 1641 in Zeubelried.
Ein Glockengießer Kaspar Delson, dessen Herkunft nicht festgestellt werden
konnte, begegnet in Acholshausen (1629), Osthausen (1630) und Hohestadt (1650).
Würzburger Arbeiten ohne Gießernamen in Eßfeld (1686), Tauberrettersheim
(1718 und 1780), Sommerhausen (1783).
VI. KIRCHLICHE GERÄTE.
Eine archäologische Seltenheit sind die zwei spätgotischen Holzkelche in
St. Kunigund.
Urkundlich genannt wird 1499 und 1516 ein Meister Jost, Goldschmied, der
wohl in Würzburg saß.
Aus dem 16. Jahrhundert stammt der Abendmahlskelch in Erlach.
Die kirchlichen Geräte des 17. und 18. Jahrhunderts sind meist Augsburger
Arbeiten. Daneben kommt Würzburg und vereinzelt, vorwiegend für protestantische
Abendmahlsgeräte, Nürnberg in Betracht. Eine der ältesten Augsburger Arbeiten
des Bezirks ist der Speisekelch in Tückeihausen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts ; besonders reich ausgestattet ist das Ziborium in Gaukönigshofen (Augs-
burg 1749). Die ältesten Würzburger Arbeiten in Eibelstadt (1617) und Sommer-
hausen (1648).
Der Würzburger Goldschmied Stephan Cronbach arbeitete 1637 für Eibelstadt.
(Vgl. a. Nachtrag, S. 299.)
Aus den Marken konnten folgende Augsburger Meister konstatiert werden:
Johann Zeckel in Sulzdorf und Wolkshausen; Franz Thaddäus Lanz in Ost-
hausen, Riedenheim, Hopferstadt und Gaukönigshofen; Emanuel Drenwet in Röt-
 
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