Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karlinger, Hans [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0095
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Eibelstadt. — Eichelsee.

73

FRIEDHOF vor dem Sommerhäuser Tor mit hübscher hölzerner Laube und Friedhof,
malerischem Ecktürmchen. 18. Jahrhundert. (Abbildung bei GERLACH, Nr. 388.)
STATUEN. 1. Mariensäule vor dem Rathaus. (Vgl. Tafel III.) Vier- Statuen,
eckiger Schaft mit korinthisierendem Kapitell; aut hohem, tischartigem Unterbau.
Schaftsockel mit Engelsköpfen, seitlich Obelisken. Steinstatue der Madonna mit
Kind im Strahlenkranz. Die Säule wird von einer Steinbalustrade umgeben. Die
Mariensäule wurde von dem Ratsmitglied und Organisten Wilhelm Doles zu Eibel-
stadt gestiftet. Uber ihre Herstellung zwischen 1637 und 1661 haben sich ein-
gehende Nachrichten erhalten. (Vgl. Stadtarchiv Eibelstadt, Rechnung über die
Wilhelm Dolessche Verlassenschaft.) Die Bildhauerarbeiten wurden demnach von
dem Bildhauer Gregorius Diemaneckh (?), die Steinmetzarbeiten — Schaft und
Brüstung — von dem Werkmeister Heinrich Eberhardt, die Fassung von dem Maler
Abraham Lufft und die Vergoldung von dem Goldschmied Steffan Cronbach, sämt-
liche von Würzburg, ausgeführt, iöppwird sie von dem Kunstmaler Wilhelm Derleth
restauriert. (Stadtarchiv Eibelstadt, Kirchen- und Pfarrprotokoll 1687 ff.) — 2. An der
Hauptstraße gegen das Würzburger Tor Sandsteinstatue St. Sebastian auf hohem
Sockel mit Chronostichon, das die Jahreszahl ergibt. Sehr gute Arbeit mit
prächtiger Silhouette. (Fig. go.) — 3. Im Garten eines Privathauses vor dem Maintor
Statue der Madonna mit Kind (Fig. 48). Sehr beachtenswerte Arbeit der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts. Kind überarbeitet; Fassung neu. Sandstein. H. 1,20 m.
— 4. An einem Privathaus befand sich die Sitzfigur des hl. Nikolaus aus der Schule
Riemenschneiders. Von uns nicht konstatiert. (Vgl. DEHio, Handbuch der Kunst-
denkmäler I, 77.) — An der Straße Eibelstadt—Sommerhausen, g. Sandstein-
statue Christus als Kreuzschlepper. Spätbarock. Unterlebensgroß. — Ebenda.
6. Sandsteinstatue Christus an der Geißelsäule. Von 1724. Cut in der Bewegung.
BILDSTOCKE. 1. Im Friedhof. (Fig. 4p.) Auf hoher Säule mit schönem, uiidstöcke.
korinthisierenden Kapitell ruht das doppelseitige Relief, mit Rundgiebel, zu dessen
beiden Seiten ruhende Putten mit Wappen. Auf der einen Seite Gottvater mit
Christus im Schoß; auf der andern Seite die Kreuzigung. Beiderseits knien unten
die Verstorbenen. Um 1600. — 2. An der Straße Eibelstadt—Sommerhausen. Auf
viereckigem Schaft mit Girlanden Relief St. Urban in rundbogiger Nische mit kleinen
Pilastern und Akanthusranken; seitlich die Figürchen St. Stephan und St. Laurentius.
Bez. (Der hl. Urban kommt als Patron der Weinberge auf Bildstöcken in
den Weinbergen öfter vor.) — 3. Ebenda. Runder Schaft mit jonisierendem
Kapitell. Darauf Relief der Kreuzigung, seitlich Putten. Bez. (Fig. gi.)
Gute Arbeit. Sandstein. — 4. Ebenda. Relief der Kreuzigung von Akanthusvoluten
umrahmt; auf rundem Schaft. 17. Jahrhundert. Sandstein.
STEINKREUZ. Im Friedhof. Doppelarmig mit Dreipaßenden. 18. Jahr- steinkreuz.
hundert. (Abbildung bei GERLACH, Nr. 401.)


KATH. KIRCHE ST. LAURENTIUS. Filiale zu Gaukönigshofen. Real- Pfarrkirche.
Schematismus W., S. 434. — BUNDSCHUH I, 717.
Eingezogener, quadratischer Chor im Ostturm; gotisch, im 18. Jahrhundert ver-
ändert. Turmaufbau mit drei Geschossen, im zweiten Geschoß Kreuzgewölbe, schmale
rechteckige Fenster. Außen Gurtsims in Höhe des Langhausdachfirstes. Achtecks-
helm über vier Seiten. Langhaus flachgedeckt, verändert. Sakristei südlich vom Chor.
 
Annotationen