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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0243
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Riedenheim. — Rittershausen.

203

Nach der Angabe im Realschematismus soll die Rapelle 1400 erbaut worden
sein, was auf eine irrtümliche Verwertung der Jahreszahl 1400 auf einem Relief
(vgl. unten) zurückzuführen sein dürfte. 1618 wurde die Kapelle renoviert, wie aus
einer erhaltenen Inschrift hervorgeht.
Romanischer Quaderbau des 13. Jahrhunderts mit eingezogener halbrunder
Apsis. Apsis und Langhaus scheinen nach dem Sockelabsatz außen nicht gleichzeitig.
Apsis in der Halbkuppel gewölbt. Runder Chorbogen. Langhaus flachgedacht. An
der Südseite der Apsis schmales Spitzbogenfenster. H. 1,03, Br. 0,30 m im Lichten,
mit steiler, außen rundbogiger Leibung. An der Südseite des Langhauses gekuppeltes,
spitzbogiges Fenster mit profiliertem Mittelpfosten, vom ursprünglichen Bestand der
Kirche, zugesetzt. Ebenda zweiteiliges Spitzbogenfenster mit Maßwerk, 1618 ein-
gebrochen ; ein gleiches nördlich. Westportal mit geradem Sturz. Rundbogen darüber
zugesetzt. Im Scheitel des Bogens (jetzt an der nebenliegenden Friedhofmauer ein-
gelassen) Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen (1617—1622)
und Jahreszahl v<WV
An den beiden Ostecken des Langhauses Strebepfeiler mit Pultdach. Am
Chor und Langhaus Sockel mit Kehle, jedoch ohne Verbindung. Nördlich und
südlich unter dem Dachanschnitt im Langhaus Gesims aus Kehle, Rundstäben und
Sima, wohl von 1618. Quaderwerk in verschieden großen Schichten wechselnd, an
den Westecken große, übergreifende Quadern. Aluschelkalk. Alauerstärke im Lang-
haus 0,90 m. Östlich Dachreiter.
Einfacher Altar mit der Statue des hl. Michael. Um 1780.
An der Südseite des Langhauses außen Relief platte der Kreuzigung mit
Alaria und Johannes, von einer einfachen Schräge, die oben im Eselsrücken ab-
schließt, umrahmt. Inschrift in gotischen Minuskeln: 77777777 7/777 7777*7*7*7* (— 1400).
Sandstein. H. ca. 1,00, Br. ca. 0,70 m.
EHE AI. ORTSBEFESTIGUNG. Erhalten ein zweigeschossiges, wohl
spätmittelalterliches Tor haus mit rundbogigen Toröffnungen. Durchfahrt flach-
gedeckt. Abweichend von dem gewöhnlichen Typus, der Fachwerkobergeschoß
aufweist, ist hier der ganze Bau aus Quadern.
RATHAUS. Einfacher, doppelgeschossiger Bau des 17.—18. Jahrhunderts.
Oben Fachwerk, verputzt; mit stattlicher Freitreppe.
Im Dorf an der Straße nach Röttingen BILDSTOCK von AHM*. (Fig. 143.)
Am Schaft St. Georg zu Pferd in Relief; darüber Relief der Kreuzigung mit Maria
und Johannes, rechteckig umrahmt.

RITTERSHAUSEN.
KATH. PFARRKIRCHE ST. AIATTHAUS. Realschematismus W.,
S- 459-
Geschichte. Die schon im 13. Jahrhundert bestehende Matthäuskapelle
wurde 161g um etwa io Schuh verlängert. (Vgl. Pfarrarchiv Rittershausen, Proto-
collurn Parochiale 1691—1819.) Für diese Kirche fertigte 1709 der Ochsenfurter
Schreiner Jörg Wolpert einen Altar zu Ehren der hl. Ottilie und Lucie, zu dem
1712 der Dettelbacher Maler Wilhelm Derlet das Bild für 40 h. malte. Um 1780
wurde ein Umbau geplant; der Würzburger Baumeister Wagner gab ein Gutachten
über die Restauration der Kirche ab. 1783—178g wurde eine neue Kirche, unter


Relief.

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