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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0161
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Klingen.

Lindelbach.

133
Glocke. Umschrift in Kapitalen mit Chronostichon: ZMGUE WIU77V- Giocke.
XUUA D.LVCA' MAATAA (= 1752). Dehrn. 0,37 m.
Im Dorf BILDSTOCK von in noch ganz klassizistischem Stil mit dem Bildstock.
Relief der Dreifaltigkeit.
Zwei HOLZKREUZE mit Leidenswerkzeugen. 18.—19. Jahrhundert. H. 3—4m. Holzkreuz.
BURGSTALL. Südwestlich von Klingen lag die Burg Klingenstein. Uber Burgstall,
ihre Geschichte ist nichts bekannt; 1503 war di'e Burg bereits verfallen. Vermut-
lich saß auf der Burg das Edelgeschlecht von Klingenstein. (A. ScHÄFFER und
J. E. BRANDL, Uber die Konstatierung von Wüstungen im bayerischen Kreise
Unterfranken und Aschaffenburg, Archivalische Zeitschrift V, S. 203—23g; Abdruck
AU. XXIV, 287 ff.) Ein Rapot von Klingenstein wird in dem Lehenbuch Krafts
v. Hohenlohe von 1343 bis 1330 genannt. (WELLER, Hohenloh. Urkundenbuch II,
Nr. 683.)
Auf dem Höhenvorsprung, der vom Taubergelände nach Osten etwas vortritt,
gelegen. Nordwestlich Spuren eines Halsgrabens, der den Burgstall vom Massiv
trennt. Zu erkennen ist nur noch die rechteckige Anlage; das Mauerwerk hat auf
der südöstlichen Seite noch etwa Mannshöhe. Füllmauern, die Verblendung weg-
genommen. Das Ganze von niedrigem Gebüsch überwachsen.

LINDELBACH.
BROT. PFARRKIRCHE. Prot. Pfarrstatistik, S. 242. — WiBEL IV, 78. Pfarrkirche.
— H. PRESCHER, Geschichte der Reichsgrafschaft Limpurg, Stuttgart 1789—1790,
I, 204; II, 361. — BUNDSCHUH III, 373.
Gotische Anlage mit Turm zwischen Chor und Langhaus und Sakristei süd-
lich vom Turm. Turm wohl 13., Chor spätes 13. Jahrhundert.
Chor eingezogen, ein Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Kreuz- bzw.
Kappengewölbe mit sternförmiger Figuration, im Joch ringförmiger, im Schluß
scheibenförmiger Schlußstein. Rippen einfach gekehlt, auf halbrunden Diensten, die
etwa 2 m über dem Boden totlaufen. Fenster zweiteilig, mit spätgotischem Fisch-
blasenmaßwerk. Außen am Chor Sockel und Kaffsims.
Turm in der Breite des Chors, dreigeschossig mit Gurtsimsen. Untergeschoß
in der Tonne gewölbt; runde Ohnungsbögen, der östliche mit abgeschrägtem Ge-
wände. Nördlich kleines rechteckiges Fenster, darunter außen Kragstein. Im Ober-
geschoß gepaarte spitzbogige Schallfenster mit ungegliedertem Mittelpfosten. Achteck-
helm über vier Seiten.
Langhaus flachgedeckt, zu drei Fensterachsen. Eingang westlich. Am Süd-
westeck außen gemauerter Treppenaufgang zu der Empore.
Im Chor nördlich Sakramentsnische. Rechteckig, mit Wimperg und Drei- Sakraments-
paßmaßwerk; an der oberen Abschlußschräge Inschrift in gotischen Minuskeln, teil- "'sehe,
weise übertüncht. Schmiedeeisengitter aus durchgesteckten Stäben. 13. Jahrhundert.
Am Langhaus außen nördlich Grabstein des Pfarrers Jakob König, Assessor Grabstein,
des Konsistoriums zu Sommerhausen, geb. 13. Januar 1677 zu Kempten, J* 11. Sep-
tember 1738, und seiner Frau Dorothea, geb. Dieffenbach, y 11. September 1733.
Pilaster und Akanthusumrahmung. Rotsandstein. H. 2,23 m.
Glocke. Umschrift: AUNU /fOTWVO Gt.cke.
jdjd. Dchm. 0,31 m.
 
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