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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0159
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Ingolstadt. — Kleinochsenfurt.

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Turm zu Ingolstadt verkaufte. (Kreisarchiv Würzburg, Lehen, Nr. 6187.) Vielleicht Ehem.Schtoß.
an Stelle der heutigen Kauzenmühle gelegen. Vgl. über das Schloß auch GROPP,
Wirtzburgische Chronik I, 8g, 132. — WELLER, Hohenloh. Urkundenbuch I und II,
passim. — HESSLER, S. 149. Am Schloß hielt sich der letzte Rest der Bauern
nach der Schlacht bei Sulzdorf (152 g). Vgl. auch LuDEWiG, S. 899. — GROPP,
Scriptores I, 234. — A. JANSSEN, Die Sagen Frankens, Würzburg i8g2, S. 224. —
LAMPERT, Die Bauernschlacht bei Ingolstadt, Bayerland VI, 249 ff.

KLEINOCHSENFURT.
KATH. PFARRKIRCHE MARIA SCHNEE. Realschematismus W., Pfarrkirche.
S. 302. — BUNDSCHUH III, ig8. — S. HäNLE und K v. SpRUNER, Handbuch für
Reisende auf dem Maine, Würzburg 1843, S. 77. — L. BRAUNFELS, Die Mainufer,
Würzburg o. J., S. 223.
Die Kirche 1344 als Oberpfarrkirche, zum Kloster Kitzingen gehörig, erwähnt.
(Realschematismus.) Langhaus und Turmuntergeschoß im Kern romanisch, spätes
12. Jahrhundert. Chor, Turmaufbau und Sakristei von 161g. (Ebenda.)
Nicht eingezogener Chor mit zwei Jochen und Schluß in drei Achteckseiten.
Nördlich vom Chor der Turm, südlich die Sakristei. Im Chor Kappengewölbe mit
rautenförmiger Figuration. Rippen einfach gekehlt mit breitem Rücken, der mit
einem halben Rundstab besetzt ist. Die Rippen ruhen auf Konsolen mit Renaissance-
profil über Engelsköpfen. (Dieselben Konsolen kommen wieder vor in der Herz-
Jesu-Kirche zu Ochsenfurt, vgl. S. ig8.) Spitzbogige Maßwerksfenster. Chorbogen
rund über Kämpfern mit Renaissanceprofil. Langhaus zu drei Fensterachsen, flach-
gedeckt. Die drei Fenster der Nordseite sehr hoch oben, rundbogig geschlossen;
romanisch. Unter den östlichen Fenstern befinden sich beiderseits i,go m über dem
Boden ganz schmale, spitzbogig gechlossene Lichtschlitze — innere Maße 1,60 : 0,20 m.
Ihre Bedeutung unklar.
Gemauerte, nicht unterwölbte Westempore. Die Brüstung ruht auf drei Rund-
bogen, die von zwei romanischen Säulen getragen werden. Diese mit attischer
Basis, von der jedoch nur der obere Ring sichtbar ist, und Würfelkapitell. Kämpfer
aus Platte und Schräge, letztere mit Schachbrettornament. Die Zierformen deuten
auf den entwickelten romanischen Stil, wohl spätes 12. Jahrhundert.
In der Sakristei einfaches Rippenkreuzgewölbe. Turm mit vier Geschossen;
grätiges Kreuzgewölbe im Untergeschoß. Außen Gurtsimse. Obergeschoß mit spitz-
bogigen Schallfenstern, Maßwerk nachgotisch. Achteckshelm über vier Seiten.
Hochaltar. Mit Wappen des Würzburger Fürstbischofs Johann Gottfried II. Einrichtung,
von Guttenberg (1684—1698). Guter Spätbarockaufbau mit vier Säulen und ge-
brochenem Giebel, in dem das Relief der hl. Dreifaltigkeit. Altarblatt Maria
mit Kind, koloristisch gut. Uber den seitlichen Durchgängen die Holzfiguren
St. Joachim und Anna.
Seitenaltäre. Gleichzeitig mit dem Hochaltar. Reiche, gebrochene Giebel
über gewundenen Säulen mit korinthisierenden Kapitellen. In den Giebeln Akanthus-
ranken und Putten. Altarblätter St. Anna und Kreuzaufrichtung, sehr fein in der
Farbengebung und im Ausdruck.

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