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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0151
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Goßmannsdorf. — Cützingen.

Orts-

Von Interesse ist die originelle Anlage zur Sperrung des Bachbettes beim
Eintritt des Baches in den Ort an der Westseite. Die durch Pfeileranlagen verstärkte
Ringmauer öffnet sich torartig. Mauerkanal für einen Querbalken, an dem das Fall-
gitter hing, erhalten. Der Überbau abgebrochen. Die Mauerung selbst ist in großen
regelmäßigen Buckelquadern aufgeführt, die dem 16.—17. Jahrhundert angehören.
HAUS gegenüber der Kreuzkapelle. Angeblich ehemals Freiherrl. v. Zobel-Privathäuser
scher Zehenthof. Zweigeschossiger Bau. Hoher Stirngiebel mit reichem geschnitzten
Fachwerk (Fig. 88). Unter den Fenstern und an der Aufzugstüre geschnitzte Füllungen
mit Spretigwerk und Renaissancemotiven. An der rechten Fensterfüllung das Zobel-
sche Wappen und die Jahreszahl ZEC-
HAUS NR. 129 in der Bachgasse. Madonnenstatue mit Kind von 1738
auf altarartigem geschweiften Sockel; gut. Sandstein. (Abbildung in Volkskunst
und Volkskunde VI [1908], 14.)
Auf dem ARTEN FRIEDHOF an der südöstlichen Stadtmauer Fragmente
eines überlebensgroßen 0 Iber ge s. Erhalten Christus, Gottvater und die schlafenden
Jünger. Sehr interessante spätgotische Sandsteinfiguren um 1460; im einzelnen stark
fragmentiert. — Ebenda Grabstein von 1770. Sockel herzförmig, darüber Kreuz
mit Dreipaßenden. Analoge Formen kommen in der Gegend wiederholt vor (vgl.
a. Eibelstadt, S. 73).

Ö tbcrg-

GÜTZINGEN.

KATH. KTRGHE ST. ANDREAS UND ST. JAKOBUS. Filiale zu Kirche.
Allersheim. Realschematismus W., S. 240. — BUNDSCHUH II, 433.
Altere, wohl nachgotische Anlage, verändert. Eingezogener Chor im
Turmuntergeschoß. Fassade mit starkem Hauptgesims, darüber Giebel. Turm drei-
geschossig mit Kuppel.
D e c k e n s t u c k i e r u n g. Im Langhaus neu. Am Chorbogen stucki erter stuckierung.
Vorhang, von Putten gehalten. Interessante Spätrokokoarbeit.
Hochaltar. Sehr schöner Barockaufbau mit seitlichen Durchgängen. In Einrichtung,
der Bekrönung Gottvater, darunter das Wappen des Fürstbischofs Johann Philipp II.
von Greiffenklau (1699—1719). Altarblatt mit den 14 hl. Nothelfern. Prächtiges
Bild mit warmem Kolorit. Auf dem Kessel des hl. Vitus die Inschrift: C.s*w.
AZrA jdV2.
Seitenaltäre. Gute Aufbauten. Rahmen um die Altarbilder in Rokoko-
muschelwerk. Besonders gut wirkt die Stellung der Altäre, die schräg zum Chor-
bogen stehen, eine in der Gegend öfters sich findende Anordnung. (Vgl. besonders
die Sebastianskapelle in Wolkshausen, S.277.) Altarbilder: rechts St.Andreas, St.Leon-
hard und St Johannes der Täufer als Kind; links St. Anna und St. Maria. Feuchtende
warme Farbengebung.
Kanzel. Spätrokoko, mit klassizistischen Motiven. Am Korpus die Holz-
skulpturen der vier Evangelisten.
Hochaltar, Seitenaltäre und Kanzel stammen aus dem Würzburger Hofspital.
(Nach Mitteilung des Herrn geistl. Rats GiRSTENBRÄu in Allersheim.)
Betstuhldocken mit origineller Blumenschnitzerei. Spätrokoko. Eichenholz.
An den Schiffwänden bemalte Holzfiguren: St. Wendelin, Jakobus, Andreas
und Sebastian. Gute Spätrokokoarbeiten. H. 0,60 m.
 
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