Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0017
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
EINLEITUNG.
Das Bezirksamt Ochsenfurt hat einen Flächeninhalt von 372,47 Qkm. Es zählt
33 Gemeinden mit 83 Ortschaften, darunter vier Städte: Aub, Eibelstadt, Ochsenfurt,
Röttingen, und neun Märkte: Allersheim, Bütthart, Frickenhausen, Fuchsstadt, Geichs-
heim, Giebelstadt, Herchsheim, Sommerhausen und Winterhausen. Die Einwohner-
zahl betrug bei der Volkszählung 1903 27 193. (Uber weitere statistische Angaben
vgl. Ortschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern, 65. Heft der Beiträge zur Sta-
tistik des Königreichs Bayern, herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statist. Bureau,
München 1904, S. 1381 ff. — Jos. Aurncn, Statist. Amtshandbuch f. d. Regierungs-
bezirk Unterfranken und Aschaffenburg, Würzburg 1902, S. 43—44.)
Das Bezirksamt grenzt östlich an die Bezirksämter Kitzingen und Uffenheim
(Mittelfranken), südlich an das Königreich Württemberg, westlich an das König-
reich Württemberg und das Großherzogtum Baden, nördlich an das Bezirksamt
Würzburg. Der größte Teil des Gebietes liegt südlich des Mains; der südöstliche
Teil wird von der Tauber durchflossen. Das Land zwischen Main und Tauber, vor-
wiegend flaches Ackerland, ist als der »Ochsenfurter Gau« durch seine Fruchtbar-
keit berühmt. Landschaftlich schön ist das Main- und besonders das Taubertal.
Als Baustein kommen in älterer Zeit öfters Muschelkalk, sonst durchweg
graugelber, seltener roter Sandstein zur Verwendung. (Vgl. WILHELM GöTZ, Geo-
graphisch-Histor. Handbuch von Bayern, München und Leipzig IP [1903], 703 ff.,
wo Näheres über Bodengestalt etc. des Bezirks )
Als eigenes Gebiet treten die unterfränkischen Maingegenden seit der Begrün-
dung des fränkisch-thüringischen Grenzherzogtums durch den Frankenkönig Dago-
bert hervor (um 630). Das schon früher in diese Lande gedrungene Christentum
wurde dann durch den Frankenapostel Kilian und die Gründung des Bistums Würz-
burg im Jahre 741 dauernd befestigt. Schon um 723 verwaltete die hl. Thekla ein
Kloster in Ochsenfurt, das allerdings keinen langen Bestand hatte. (Othlo, vita
S. Bonifatii, Paris I [1833], 23.) Seit dem Aussterben des fränkischen Herzogshauses
im Jahre 717 beherrschten die Könige unseren zu den Kronlanden des ostfränkischen
Reiches zählenden Gau wieder unmittelbar durch königliche Gaugrafen.
Der jetzige Bezirk Ochsenfurt bestand hauptsächlich aus dem links des Maines
liegenden Badanachgau; das rechtsmainische Gebiet des Bezirksamts gehörte zum
Gau Goßfeld, der das Maindreieck zwischen dem Mainbogen und der Werrn aus-

Heft [.
 
Annotationen