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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0153
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Grabsteine, i. Im Chorboden. Relief eines Mannes und einer Frau in Grabsteine.
Zeittracht, sich die Hände reichend. Oben Wappen; diese und die Schrift unten
gänzlich abgetreten. 1600—1620. Sandstein. H. 1,40 m. — 2. An der Nordseite
des Langhauses. Johann Wilhelm Zobel von und zu Giebelstadt, kaiserlicher und
reichskreisfränkischer Kürassierobrist, kur- und hochfürstlicher würzburgischer Amt-
mann zu Röttingen, *}* 18. Juni 1695, 81 Jahre weniger 5 Tage alt. Der Verstorbene in
Rüstung vor dem Kruzifix kniend; zu beiden Seiten Wappen. Sandstein. H. 4,60 m.
An der Straße von Herchsheim nach Euerhausen BILDSTOCK. Baluster- Bildstock
artiger Schaft mit Bildrelief. Spätes 18. Jahrhundert.
HÖTTINGEN.

KATH. KIRCHE ST. BURK ARD. Filiale zu Gaurettersheim. Real- Kirche.
Schematismus W., S. 480. — BUNDSCHUH II, 705.
Nachgotische Anlage, laut Inschrift (vgl. unten) unter Fürstbischof Julius Echter
1614 erbaut, 1706 westlich verlängert. (Vgl. unten und GROPP, Wirtzburgische
Chronik II, 340.)
Eingezogener Chor mit einem Joch und dreiseitigem Schluß; Rippenkreuz-
gewölbe und Kappen; die Rippen abgeschlagen. Langhaus mit drei Fensterachsen,
flachgedeckt. Turmanlage südlich vom Chor, nicht ausgeführt, jetzt Sakristei.
Am Langhaus außen Pilaster mit starkem Gesims. Rechteckige Fenster mit profi-
liertem Gewände und segmentförmiger Verdachung, wohl von 1706. Fassade mit
Nischen, worin moderne Statuen, Pilastergliederung und Volutengiebel. Auf einer
Sandsteintafel die Jahreszahl vyod. Ebenda Sandsteinplatte mit Inschrift, die Fürst-
bischofjulius als Erbauer nennt; oben dessen Wappen. Unten : ZA IE ^ A7NC. AZ.
Dachreiter mit Pyramide.

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Decken Stukkaturen im Langhaus. Rahmenwerk mit Akanthus, in der Stuckierung
Mitte das Auge Gottes mit Engelkranz. Anfang des 18. Jahrhunderts.
Hochaltar. Bewegter Rokokoaufbau mit seitlichen Durchgängen. Gutes Einrichtung
Altarbild: St. Johann Nepomuk. Seitlich die Holzfiguren St. Burkardus und Bonifazius.
Seitenaltäre. Einfachere Rokokoarbeiten, gleichzeitig mit dem Hochaltar.
Altarbätter St. Leonhard und St. Maria immaculata, gut.
Kanzel. Am Korpus die flottbewegten Figuren der vier Evangelisten. Zeit
und Stil der Altäre.
Orgelempore. Rokoko um 1740. Reichgeschnitzte Brüstung. Die Füllungen
in Gitter- und Muschelwerk sehr geschmackvoll gearbeitet. Gold und polychrom
gefaßt. Hervorragende Arbeit.
Weihwasserbecken. Einfach; mit der Jahreszahl 7*y2_?.
Koloristisch guter Kreuzweg mit klassizistischen Rahmen.
Hängeleuchter. Sechsarmig. In Holz geschnitzt. Gute, originelle Arbeit
des späten Rokoko mit Schweifwerk und Blumengehängen.
Kelch. Silber, vergoldet. Rokokoornamente. Feingehaltszeichen 13. Meister- Kelch,
marke JD verschlungen, im Oval.
Kasula. Brokat. Roter Seidengrund mit in Silber und Gold eingewebten Kasuia.
Blumen. Am Mittelstab unten gestickt das Wappen von Stift Neumünster in Würz-
burg; auf einem Band: /y - A. G. A. A. E. G. AA(AS'. AO.SA. AFA Ay Stoffmuster
von großer Schönheit.
 
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