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Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0094
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I. H.-A. Ochsenfurt.





In der Mitte der Südwestseite das Maintor. (Vgl. Fig. 46.) Großes Rund-
bogentor. Ohne Torturm, nur Alauerdurchbruch. An der Bogenleibung sind eine
Reihe von Wasserhöhenmarken angebracht, die
älteste von restauriert. Daneben kleines
Einlaßpförtchen für Fußgänger.
Nordöstlich bei dem Keeßturm kleiner
spiizbogiger Einlaß, dessen Schwelle ca. 2 m
über dem Boden liegt, das sog. Lindei-
bacher Kirchenpförtchen.
RATHAUS. Das alte Rathaus wurde
1705 —1706 abgebrochen und ein neues mit
Unterstützung des Domkapitelschen Bauamtes
gebaut. (Vgl. Stadtarchiv Eibelstadt, Rathaus
rechnung 1705—1706.) Der Plan zu dem Rat-
hause scheint von dem domkapitlischen Bau-
meister Peter Zwerger ausgeführt zu sein.
(Ereisarchiv Würzburg, Domkapitelprotokolle
1705, I, fol. 184 b.) Die Maurerarbeiten er-
hielt Michael Bauer, das Portal Johann Valentin
Haubtmann zur Ausführung.
Typischer Würzburger Spätbarockbau
mit zwei Geschossen. (Abbildungen Tafel 111
und Fig. 47.) An den Ecken Pilaster auf
rustiziertem Sockel, Gesimse mit Eierstab,
darüber Gebälkstück. Auf der Nordseite wird
das Untergeschoß durch Rundbogenarkaden
mit sehr charakteristischen Maskenscheitel-
steinen unterbrochen. Auf der Ostseite Portal
mit zwei Säulen und gebrochenem Rund-
giebel; Mittelfeld mit Fresko, das jetzt ver-
wittert ist, geschmückt. Im Obergeschoß fünf
Fensterachsen nach der Portal-, neun nach der
Straßenseite. Fensterrahmen mit stark be-
tontem Abschlußgesims, Aufsatz darüber in
das Gesims unter dem Dachanschnitt ver-
kröpft. Glockentürmchen mit Kuppel.
Im Untergeschoß ist das Feuerlösch-
geräte untergebracht. Eine Treppe auf der
Südseite führt zum Flur des Obergeschosses,
die anspruchslosen Gemeindezimmer liegen
nach Norden.
Im Flur spätgotisches Kruzifix; gute
Arbeit nach 1500. Holz. H. 1,20 m.
An der nordöstlichen Ecke außen eiserner
Fackelhalter, aus der Erbauungszeit; gut.
Sehr hübsche PRIVAT HÄUSER aus dem 18. Jahrhundert. (Vgl. Archi-
tekturstudien. Herausgeg. vom Akad. Architektenverein München, Heft 68 [1908],
Blatt 4, 9, 12. [Vgl. auch Fig. 47.])
 
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