Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Karlinger, Hans [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0344
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2g8

l.B.-A. Ochsenfurt.

Weinbergen) und Erinnerungen an berühmte Wallfahrten (besonders das Heiligen-
blutwunder in Walldürn), überwiegen seit Mitte des 18. Jahrhunderts.
Bildstöcke mit Tischsockeln dienten bei Fronleichnamsprozessionen. Sie treten
seit dem 17. Jahrhundert auf. Bisweilen findet sich ein direkter Hinweis auf das
Fest, wie in Hohestadt (Engel mit Sanktissimum), manchmal hat man solche Bild-
stöcke zu förmlichen Altären ausgestaltet, z. B. in Aub (1694).
Wegkreuze in Stein und Holz aus dem 18. Jahrhundert bei Stalldorf, Sonder-
hofen und Klingen.
Die Freude an der plastischen Arbeit spricht sich auch in den Brunnen und
Brunnenfiguren aus. Wir nennen hier Ochsenfurt (1549 und 1573), Sommerhausen
(um 1600: 1831) und Tückeihausen (1715).
Fest- und Hausgerät sind in verschiedenen guten Denkmälern vertreten. Die
Städte Ochsenfurt und Röttingen besitzen silberne Trinkbecher von 1623 und 163g,
vermutlich Ochsenfurter und Nürnberger Arbeiten. Von 1733 hat sich ein Trink-
glas in Röttingen erhalten, in Ochsenfurt und Röttingen verzeichneten wir Zinn-
kannen. Tische und Schränke aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind im Ochsen-
furter Rathaus verwahrt, Zunfttruhen in Röttingen. Gute keramische Arbeiten des
16. Jahrhunderts sind die beiden Kachelöfen aus Ochsenfurt, von denen der eine
im Germanischen Museum zu Nürnberg steht. Hübsche Geweihhister der gleichen
Zeit im Rathaus zu Sommerhausen.
Die älteste Arbeit in Schmiedeeisen ist das Ttirbeschläg in Winterhausen Aus
dem Ende des 13. Jahrhunderts notierten wir die prächtigen Beschläge im Ochsen-
furter Rathaus, einfachere in Zeubelried. Gute Leistungen des frühen 18. Jahr-
hunderts sind die Fackelhalter in Eibelstadt und die Fassung der Sanduhr an der
Kanzel in Sommerhausen. Tüchtige Klempnerarbeiten begegneten in den mehrfach
erhaltenen, in der Silhouette prächtig wirkenden Wasserspeiern, wie in Eßfeld.
Der Ellenstab der Ochsenfurter Elle ist am Portal der Pfarrkirche angeschlagen;
einen schönen Eicheimer von 1438 verwahrt das Ortsmuseum und einen Maßstein
für trockene Hohlmaße von 1368 das Rathaus in Ochsenfurt. Meßgeschirre des
16. und 17. Jahrhunderts in Röttingen.
Als kulturgeschichtliche Merkwürdigkeit wollen wir die Spieluhr am Ochsen-
furter Rathaus, um 1360 von Hans Sycher in Wiirzburg gefertigt, erwähnen.
Weinkeltern aus Tückeihausen (1753) stehen in Fhickenhausen.
Votivgaben in Bieberehren und St. Wolfgang bei Ochsenfurt.
Geschichtlich ehrwürdige Denkmäler sind die Linde bei St. Kunigund und die
fossile Rippe in Gaurettersheim.
 
Annotationen