Stockenfels.
r59
die Feste an Georg
Heuraus von Satzdorf.
Dieser Georg und sein
Sohn Heimeran nah-
men 1433 an dem
siegreichen Kampfe
gegen die Husiten bei
Hiltersried teil. (VO.
XIV, 326.)
Knott (S. 122)
sagt, daß Georg Heu-
raus 1440 gestorben
ist und sein Sohn
Heimeran 1447 Stok-
kenfels an seinen Nach-
bar Hans Thanhauser
zu Fischbach verkauft
habe. Das ist nach
Ausweis derfolgenden
Urkunde ein Irrtum.
Amhl. Osterabend(2o.
April) 1454 machte
Jörg Heuraus, Pfleger
zu Stockenfels, sein
Testament. Darin
heißt es: »auf das
schaff ich zum ersten,
wann das ist, das gott
iiber mich peutt und
von todes wegen ab-
gangen bin, da gott
lanng vor sei, das man
mich dann in sand
Alexen cappellen auf dem Pogenberg begraben und mich daselben erberlich zu
der erden bestatten und rnein begrebnus legen, alls mir dann zu gebtirdt zu tun;
man sol auch als dann ainen grabstein auf rnein grab iiber mich kauffen und darauf
schillt und hellm und dj jartzal hauen lassen«. Jörg Heuraus stiftet in diese Kapelle
eine ewige Messe und vier Jahrtäge. Er sagt weiter, daß er seinem Sohn Heimeran
seinen Teil schon irn vergangenen Jahr herausgegeben, trifft Bestimmungen zu-
gunsten seiner Hausfrau Dorothea und vermacht Schloß Stockenfels, das er durch
einen Pfleger verwalten läßt, seinen Söhnen Wilhelm und Jörg zu gleichen Teilen,
mit der Verpflichtung, daß diese ihre Schwestern Elsbeth und Barbara ausstatten.
Soweit diese Kinder noch nicht volljährig sind, bestellt er ihnen zum Vormund seinen
Vetter Heuraus und seine Schwäger Pankraz Göttlinger, Pfleger zum Beilstein, und
Konrad Tobler, Pfleger zu Vilshofen. (Original im Nothaft-Archiv im Reichs-
archiv, München, fasz. 24.) Aus dem Testament folgt, daß Jörg Heuraus ein wohl-
habender Mann war. Die Heuraus scheinen Stockenfels bis zum Anfang des 16. Jahr-
hunderts besessen zu haben, wie aus der folgenden Urkunde erhellt. Arn 1. Februar
Fig. 145. Stockenfels. Ansicht der Burgruine von Südosten.
Burg ruine.
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die Feste an Georg
Heuraus von Satzdorf.
Dieser Georg und sein
Sohn Heimeran nah-
men 1433 an dem
siegreichen Kampfe
gegen die Husiten bei
Hiltersried teil. (VO.
XIV, 326.)
Knott (S. 122)
sagt, daß Georg Heu-
raus 1440 gestorben
ist und sein Sohn
Heimeran 1447 Stok-
kenfels an seinen Nach-
bar Hans Thanhauser
zu Fischbach verkauft
habe. Das ist nach
Ausweis derfolgenden
Urkunde ein Irrtum.
Amhl. Osterabend(2o.
April) 1454 machte
Jörg Heuraus, Pfleger
zu Stockenfels, sein
Testament. Darin
heißt es: »auf das
schaff ich zum ersten,
wann das ist, das gott
iiber mich peutt und
von todes wegen ab-
gangen bin, da gott
lanng vor sei, das man
mich dann in sand
Alexen cappellen auf dem Pogenberg begraben und mich daselben erberlich zu
der erden bestatten und rnein begrebnus legen, alls mir dann zu gebtirdt zu tun;
man sol auch als dann ainen grabstein auf rnein grab iiber mich kauffen und darauf
schillt und hellm und dj jartzal hauen lassen«. Jörg Heuraus stiftet in diese Kapelle
eine ewige Messe und vier Jahrtäge. Er sagt weiter, daß er seinem Sohn Heimeran
seinen Teil schon irn vergangenen Jahr herausgegeben, trifft Bestimmungen zu-
gunsten seiner Hausfrau Dorothea und vermacht Schloß Stockenfels, das er durch
einen Pfleger verwalten läßt, seinen Söhnen Wilhelm und Jörg zu gleichen Teilen,
mit der Verpflichtung, daß diese ihre Schwestern Elsbeth und Barbara ausstatten.
Soweit diese Kinder noch nicht volljährig sind, bestellt er ihnen zum Vormund seinen
Vetter Heuraus und seine Schwäger Pankraz Göttlinger, Pfleger zum Beilstein, und
Konrad Tobler, Pfleger zu Vilshofen. (Original im Nothaft-Archiv im Reichs-
archiv, München, fasz. 24.) Aus dem Testament folgt, daß Jörg Heuraus ein wohl-
habender Mann war. Die Heuraus scheinen Stockenfels bis zum Anfang des 16. Jahr-
hunderts besessen zu haben, wie aus der folgenden Urkunde erhellt. Arn 1. Februar
Fig. 145. Stockenfels. Ansicht der Burgruine von Südosten.
Burg ruine.