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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]; Hager, Georg [Oth.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0186
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I. B.-A. Roding.

160

B u rg-
r ui n e.

1515 beurkundet Johann, Landgraf zu Leuchtenberg,
der Pfalz in Bayern Yizdom, seinen Schiedsspruch in
den Streitigkeiten um die Ablösung von Schloß Stocken-
fels zwischen Albrecht von Wirsberg, der Pfiilz Haupt-
mann vorm Walde, undKasparHeuhamer, Landschreiber
zu Amberg, an Stelle Kurfiirst Ludwigs und Pfalzgraf
Friedrichs, Herzogen in Bayern, einerseits und Asmus
und Hans den Heurassen fiir sich und Mathes Brecken-
dorfer und Jorg Heuraß, Pfleger zu Mitterfels, als Vor-
miinder der Anna Tollingerin und ihrer Kinder aus
ilirer Ehe mit Utz Heuraß sel. anderseits. Er erklärt,
daß er den Heurassen den noch unabgelösten Pfand-
schilling nicht unter 600 fl. rh. zuspricht und beziiglich
des Streites um die 200 fl. ung. Baugeldes an der
Zwingermauer den Zwinger zu Stockenfels durch ver-
ständige Bauleute besichtigen habe lassen, »ob der
ein vorgebauter allter oder neugebauter zwinger were«.
Er entscheidet, daß erstens die Zins, Gilten und Giiter,
Fig. 146. stockenfeis. Emgangstor. von Stockenfels versetzt waren, den Pfalzgrafen

verbleiben sollen, zweitens die Pfalzgrafen durch Albrecht
von Wirsberg den Heurassen fiir ihre Gerechtsame und den unabgelösten Pfand-
schilling zu Stockenfels 620 fl. rh. und ftir die Abnutzung durch Albrecht von
Wirsberg fiir die etlichen Jahre, die er es bisher besessen hat, und fiir das gen.
Baugeld 280 fl. rh., zusammen also 900 fl. rh., in festgesetzten Fristen zu Regensburg
bezahlen sollen. Damit soll aller Streit zwischen den Parteien erledigt sein und es
bei dem Ablösungsbriefe des Albrecht von Wirsberg um Stockenfels, d. d. 15. Fe-
bruar T510, bleiben. (G. auf donnerstag unnser lieben frauen liechtmeß abent 1515;
Oberpfälzer Lehenurkunden, Nr. 3581 im Reichsarchiv, München.)

Albrecht von Wirsberg muß schon vor 1510 im Besitz von Stockenfels ge-
wesen sein. Denn schon 1508 heißt er »zum Stokkenfels«. (MB. XXIV, 24.) In

der Folge werden als
Inhaber genannt Tho-
mas von Reitzenstein,
Walter von Habsberg,
Silvester von Planken-
fels, Sebald Rech von
Rechenberg.

1558 kommt Stoc-
kenfels an Kloster
Reichenbach. !S65
verleiht der Pfalzgraf
Schloß Stockenfels
und Fischbach seinem
Rat und Hofmeister
Hans Schott. In dem
Besitze der Familie
Schott bleibt Stocken-

Fig. 147. Stockenfels. Die Küchenwand im Hof der Burgruine von innen. fds bis Ccl. 1020, WO
 
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