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I. B.-A. Roding.
Burg.
Grabplatte.
Andere Burg-
bauten.
Oberfranken. Gewöhnlich sind die Obergeschosse so eingerichtet, daß sie zu Ver-
teidigungszwecken bentitzt werden konnten. Zur Würdigung des Typus darf auch
an die Tiirme des Trifels und in Friesach, an das Schlüsselfelderhaus in Niirnberg und
ähnliche Anlagen erinnert werden. (Essenwein, Die Kriegsbaukunst, Darmstadt 1889,
S. 187 if.)
An der Westwand der Kapelle lehnt innen eine Grabplatte von weißem
Kalkstein, mit zwei Wappen und der Inschrift: Hie ligt Begraben des Edlen vnd
Veften Wilhalbm von Dandorff zum Hof Pflegers zu Walt Minchen Hauffra (!) Die
auch Edl vnd Tugetfam Frau Svbila Dandorfin geboren Notthaftin von Weisenstei.
Ist verschiden den 23. Apr. Ano 1596 der selen Gott [genad]. H. 1,35, Br. 0,55 m.
Die Bauten an der West-, Nord- und Ostseite des Hofes sind in den Haupt-
mauern noch romanisch, im Innern aber verändert und zu Wohnungen kleiner Leute
adaptiert. In dem Hofe fiihrte ehemals an der Nord-, West- und Südseite in der
Höhe des ersten Obergeschosses ein hölzemer Gang entlang den Gebäuden, der
u. a. auch den Zugang zur Westempore (Herrschaftsempore) der Kapelle vermittelte.
KALSING.
Kath. Kirche. KATH. KIRCHE ST. BARTHO LOMÄUS. Nebenkirche von Roding.
Matrikel R., S. 343.
Einfache, flachgedeckte Kirche, mit eingezogenem rechteckigen, tonnengewölbten
Chor, an den neuestens eine kleine Apsis angebaut wurde. Chorbogen rund. Ein-
gang südlich, rundbogig, mit Kehle und Rundstab gotisch profiliert. Fenster rund-
bogig, 17.—18. Jahrhundert. Ziegelpflaster. Mittelalterlicher (ursprünglich spät-
romanischer ?) Bau, später verändert.
Altäre rnodern romanisch.
Giocke. Glocke von Schelchshorn in Regensburg 1676 (nach Aussage des Kirchen-
pflegers).
KIRCHENROHRBACH.
Kath. Kirche. KATH. KIRCHE ST. MARIA MAGDALENA. Seit 1803 Filiale
von Walderbach, vorher Pfarrkirche von Kloster Walderbach. Matrikel R., S. 346. —
Zimmermann, Kalender, V, 338. — Janner III, 539. — VO. XVI, 41; XVIII, 157.
1424 kaufte Kloster Walderbach von Wilhelm und Hans Satzenhofer zum Fraun-
stein das Dorf Kirchenrohrbach samt Gericht und der Vogtei iiber die Kirche da-
selbst, und 1466 erhielt es auch die Einverleibung der Pfarrkirche Kirchenrohrbach
von dem Stift der Alten Kapelle in Regensburg im Tauschwege gegen Abtretung
der Pfarrei Ramspau. (Urklc. des Kl. Walderbach im Allg. Bayer. Reichsarchiv, München.
— Vgl. auch Schuegraf, Walderbach in »Das Königreich Bayern in seinen alter-
tümlichen etc. Schönheiten« II [1846], 446.)
Schlichter, einfacher Rokokobau (Grundriß Fig. 43), nach Norden gerichtet,
1749 ff. von Grund aus neu erbaut, mit Beibehaltung des im Unterbau noch mittel-
alterlichen Turmes der alten Kirche. (Variae et iucundae annotationes rerum memo-
rabilium in Reichenbacensi districtu evenientium ab anno 1746 usque modo acurate
consignatae a P. Placido Trötscher, nativitate Ambergensi, professione Reichen-
I. B.-A. Roding.
Burg.
Grabplatte.
Andere Burg-
bauten.
Oberfranken. Gewöhnlich sind die Obergeschosse so eingerichtet, daß sie zu Ver-
teidigungszwecken bentitzt werden konnten. Zur Würdigung des Typus darf auch
an die Tiirme des Trifels und in Friesach, an das Schlüsselfelderhaus in Niirnberg und
ähnliche Anlagen erinnert werden. (Essenwein, Die Kriegsbaukunst, Darmstadt 1889,
S. 187 if.)
An der Westwand der Kapelle lehnt innen eine Grabplatte von weißem
Kalkstein, mit zwei Wappen und der Inschrift: Hie ligt Begraben des Edlen vnd
Veften Wilhalbm von Dandorff zum Hof Pflegers zu Walt Minchen Hauffra (!) Die
auch Edl vnd Tugetfam Frau Svbila Dandorfin geboren Notthaftin von Weisenstei.
Ist verschiden den 23. Apr. Ano 1596 der selen Gott [genad]. H. 1,35, Br. 0,55 m.
Die Bauten an der West-, Nord- und Ostseite des Hofes sind in den Haupt-
mauern noch romanisch, im Innern aber verändert und zu Wohnungen kleiner Leute
adaptiert. In dem Hofe fiihrte ehemals an der Nord-, West- und Südseite in der
Höhe des ersten Obergeschosses ein hölzemer Gang entlang den Gebäuden, der
u. a. auch den Zugang zur Westempore (Herrschaftsempore) der Kapelle vermittelte.
KALSING.
Kath. Kirche. KATH. KIRCHE ST. BARTHO LOMÄUS. Nebenkirche von Roding.
Matrikel R., S. 343.
Einfache, flachgedeckte Kirche, mit eingezogenem rechteckigen, tonnengewölbten
Chor, an den neuestens eine kleine Apsis angebaut wurde. Chorbogen rund. Ein-
gang südlich, rundbogig, mit Kehle und Rundstab gotisch profiliert. Fenster rund-
bogig, 17.—18. Jahrhundert. Ziegelpflaster. Mittelalterlicher (ursprünglich spät-
romanischer ?) Bau, später verändert.
Altäre rnodern romanisch.
Giocke. Glocke von Schelchshorn in Regensburg 1676 (nach Aussage des Kirchen-
pflegers).
KIRCHENROHRBACH.
Kath. Kirche. KATH. KIRCHE ST. MARIA MAGDALENA. Seit 1803 Filiale
von Walderbach, vorher Pfarrkirche von Kloster Walderbach. Matrikel R., S. 346. —
Zimmermann, Kalender, V, 338. — Janner III, 539. — VO. XVI, 41; XVIII, 157.
1424 kaufte Kloster Walderbach von Wilhelm und Hans Satzenhofer zum Fraun-
stein das Dorf Kirchenrohrbach samt Gericht und der Vogtei iiber die Kirche da-
selbst, und 1466 erhielt es auch die Einverleibung der Pfarrkirche Kirchenrohrbach
von dem Stift der Alten Kapelle in Regensburg im Tauschwege gegen Abtretung
der Pfarrei Ramspau. (Urklc. des Kl. Walderbach im Allg. Bayer. Reichsarchiv, München.
— Vgl. auch Schuegraf, Walderbach in »Das Königreich Bayern in seinen alter-
tümlichen etc. Schönheiten« II [1846], 446.)
Schlichter, einfacher Rokokobau (Grundriß Fig. 43), nach Norden gerichtet,
1749 ff. von Grund aus neu erbaut, mit Beibehaltung des im Unterbau noch mittel-
alterlichen Turmes der alten Kirche. (Variae et iucundae annotationes rerum memo-
rabilium in Reichenbacensi districtu evenientium ab anno 1746 usque modo acurate
consignatae a P. Placido Trötscher, nativitate Ambergensi, professione Reichen-