Einsiedel. — Elendhof. — Falkenstein.
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Abt Johann Strolenfelser von Reichenbach (1394—1417) erbaute die Magdalenen- Kapeiie.
kirche von neuem. (Chron. Reichenb. bei Oefele, I, 404. — Janner III, 340
bezieht diese Nachricht irrtümlich auf die Pfarrkirche in Wald.) Da das Kirchlein
verfallen war, so setzte Abt Bonaventura Oberhuber (1699—1735) an seine Stelle
eine kleinere Kapelle. Bei der Kapelle waren zwei, später ein Bauernhof. Kurftirst
Karl Albert ließ 1738 ein Jagdschloß bauen, das wenige Jahre später im Öster-
reichischen Erbfolgekriege in Feuer aufging. (P. Placidus Trötscher, Yariae et
iucundae annotationes rerum memorabilium in Reichenbacensi districtu evenientium
ab anno 1746, MS. im Hist. Ver. 0. 33, p. 223.) Uber die Kapelle vgl. noch Zimmer-
mann, Kalender V, 343. — VO. VI, 325. — Schuegraf in »Das Königreich Bayern
in seinen altertümlichen etc. Schönheiten«, München II (1846) 378. —Janner III, 157.
— VO. XXX, 148; LII, 327; LIV, 383 f.
Einfacher Bau mit modern gotischer Tiire und mit modern gotischen Fenstern.
Uber der Tiire die Jahreszahl 1844. Auf dem Barockaltare eine schlichte barocke
Holzfigur der hl. Maria Magdalena.
Im Einsiedler oder Brucker Forst ist wohl auch das Jagdschloß Fürstenwald
zu suchen, das Pfalzgraf Friedrich (von 1544 bis 1556 Kurfürst der Pfalz mit dem
Namen Friedrich II) laut seiner von Hubert Thomas Leodius verfaßten Biographie
nicht weit von den beiden Klöstern arn Regen (nämlich Walderbach und Reichenbach)
mit großem Aufwand erbaut hat. Das Schloß verfiel schon irn 16. Jahrhundert.
(Hubertus Thomas Leodius, Annalium de vita et rebus gestis illustrissimi principis
Friderici II Electoris Palatini, Francofurti 1624, p. 294. Vgl. B. Kossmann, Der Ost-
palast, sog. Otto Heinrichsbau zu Heidelberg, Straßburg 1904, S. 52.)
ELENDHOF.
STEINKREUZ. Bei Kilometerstein 22, an der Straße von Nittenau nach Steinkreuz.
Kürn, Granit. Zu Fiißen des Gekreuzigten in großem Profilbrustbild Johannes, die
Rechte trauernd an die Wange haltend. Am Querbalken Reste gotischer Minuskeln.
Spätgotisch. H. 1,15, Br. 0,78 m. Abgeb.: Zur Erforschung unserer Flurdenkmale, S. 6,
Bibliothek fiirVolks- und Heimatkunde, Sonderheft zu den »Deutschen Gauen«, heraus-
gegeben von K. Frank, Kaufbeuren, V. Jahrg.
FALKENSTEIN.
KATH. M ARKTKIRCHE ST. SEBASTIAN. Filiale von Arrach. Kath.
Matrikel R., S. 307. Flachgedeckter, einschiffiger Bau, östlich dreiseitig geschlossen. Marktklrche,
Im Kerne gotisch, bei einem Umbaue 1853 romanisiert, 1860 geweiht. Turm südlich
vom Langhaus, mit Rundbogenfriesen, ehemals mit Satteldach, dessen Giebel mit
Blenden verziert waren, gotischer Bau; die Bogenfriese und die Blenden deuten darauf,
daß der Bau im Zusammenhang mit einer der niederbayerischen Schulen der Backstein-
zone steht. Jetzt hat der Turrn einen modernen niederen Spitzhelm. Die alte Forrn
des Turmes hat ein Aufriß der Ivirche von dem Stadtmaurermeister Johann Michael
Millinger in Straubing von 1774 bewahrt (Fig. 9), in den Akten des Ftirstlich Thurn
und Taxisschen Zentralarchivs in Regensburg XI, 66, 3: Die Marktkirche St. Seba-
stian betr. 1775 und 1776. Grundriß der Kirche mit zwei Vergrößerungsprojekten
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Abt Johann Strolenfelser von Reichenbach (1394—1417) erbaute die Magdalenen- Kapeiie.
kirche von neuem. (Chron. Reichenb. bei Oefele, I, 404. — Janner III, 340
bezieht diese Nachricht irrtümlich auf die Pfarrkirche in Wald.) Da das Kirchlein
verfallen war, so setzte Abt Bonaventura Oberhuber (1699—1735) an seine Stelle
eine kleinere Kapelle. Bei der Kapelle waren zwei, später ein Bauernhof. Kurftirst
Karl Albert ließ 1738 ein Jagdschloß bauen, das wenige Jahre später im Öster-
reichischen Erbfolgekriege in Feuer aufging. (P. Placidus Trötscher, Yariae et
iucundae annotationes rerum memorabilium in Reichenbacensi districtu evenientium
ab anno 1746, MS. im Hist. Ver. 0. 33, p. 223.) Uber die Kapelle vgl. noch Zimmer-
mann, Kalender V, 343. — VO. VI, 325. — Schuegraf in »Das Königreich Bayern
in seinen altertümlichen etc. Schönheiten«, München II (1846) 378. —Janner III, 157.
— VO. XXX, 148; LII, 327; LIV, 383 f.
Einfacher Bau mit modern gotischer Tiire und mit modern gotischen Fenstern.
Uber der Tiire die Jahreszahl 1844. Auf dem Barockaltare eine schlichte barocke
Holzfigur der hl. Maria Magdalena.
Im Einsiedler oder Brucker Forst ist wohl auch das Jagdschloß Fürstenwald
zu suchen, das Pfalzgraf Friedrich (von 1544 bis 1556 Kurfürst der Pfalz mit dem
Namen Friedrich II) laut seiner von Hubert Thomas Leodius verfaßten Biographie
nicht weit von den beiden Klöstern arn Regen (nämlich Walderbach und Reichenbach)
mit großem Aufwand erbaut hat. Das Schloß verfiel schon irn 16. Jahrhundert.
(Hubertus Thomas Leodius, Annalium de vita et rebus gestis illustrissimi principis
Friderici II Electoris Palatini, Francofurti 1624, p. 294. Vgl. B. Kossmann, Der Ost-
palast, sog. Otto Heinrichsbau zu Heidelberg, Straßburg 1904, S. 52.)
ELENDHOF.
STEINKREUZ. Bei Kilometerstein 22, an der Straße von Nittenau nach Steinkreuz.
Kürn, Granit. Zu Fiißen des Gekreuzigten in großem Profilbrustbild Johannes, die
Rechte trauernd an die Wange haltend. Am Querbalken Reste gotischer Minuskeln.
Spätgotisch. H. 1,15, Br. 0,78 m. Abgeb.: Zur Erforschung unserer Flurdenkmale, S. 6,
Bibliothek fiirVolks- und Heimatkunde, Sonderheft zu den »Deutschen Gauen«, heraus-
gegeben von K. Frank, Kaufbeuren, V. Jahrg.
FALKENSTEIN.
KATH. M ARKTKIRCHE ST. SEBASTIAN. Filiale von Arrach. Kath.
Matrikel R., S. 307. Flachgedeckter, einschiffiger Bau, östlich dreiseitig geschlossen. Marktklrche,
Im Kerne gotisch, bei einem Umbaue 1853 romanisiert, 1860 geweiht. Turm südlich
vom Langhaus, mit Rundbogenfriesen, ehemals mit Satteldach, dessen Giebel mit
Blenden verziert waren, gotischer Bau; die Bogenfriese und die Blenden deuten darauf,
daß der Bau im Zusammenhang mit einer der niederbayerischen Schulen der Backstein-
zone steht. Jetzt hat der Turrn einen modernen niederen Spitzhelm. Die alte Forrn
des Turmes hat ein Aufriß der Ivirche von dem Stadtmaurermeister Johann Michael
Millinger in Straubing von 1774 bewahrt (Fig. 9), in den Akten des Ftirstlich Thurn
und Taxisschen Zentralarchivs in Regensburg XI, 66, 3: Die Marktkirche St. Seba-
stian betr. 1775 und 1776. Grundriß der Kirche mit zwei Vergrößerungsprojekten