Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0095
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Michelsberg.

75

MICHELSBERG.

Altar.

KATH. KIRCHE ST. MICHAEL. Zur Pfarrei Nittenau gehörig. Matrikel Kath. Kirche.
R., S. 340. — Joh. Bapt. Hartwich, Monographie der Hofmark Bodenstein,

1845. MS. im Hist. Yer. O. 305. Schlichtes Kirchlein, gotisch, mit späteren Ver-
änderungen, 1843 und
1855 restauriert. Chor
eingezogen, dreiseitig
geschlossen, flach ge-
deckt wie das Schiff.

Chorbogen spitz. Fen-
ster rundbogig. West-
lich ein Vorbau und
ein Dachreiter.

Altar, Mittedes
17. Jahrh., iriit gutem,
gleichzeitigem Altar-
blatt: St.Michaelund
Maria Immaculata. An
derPredellaGemälde:

St. Bartholomäus, links
undrechts je ein Schloß,
rechts Bodenstein, links

wohl Michelsberg, letzteres jedenfalls Phantasiegebilde. (Fig. 61 und 62.)

Im Plattenboden Grabsteine: Joseph Wilhelm Karl Reichs Graf von Tauf- Grabsteine.
kirchen, geb. 6. Febr. 1788, f 26. Mai 1792. — Fräulein Anna Magdalena Raydter
von Raydtenstein zu Bodenstein, f 1706, ihres Alters 13 Jahre 7 Monat 22 Tag. —

Wolf Desiderius, Sohn des Johann Friedrich Keilholz, Graff Tillischer Oberambtmann,
und der Maria Johanna Volkhamerin, f 8. Januar 1665, seines Alters 20 Jahr.

Fig. 61. Michelsberg. Ansicht des Schlosses Bodenstein an der Predella des Altars.

SCHLOSS MICHELSBERG.
Lag auf einern zungenförmigen Vor-
sprung ins Regental, nördlich von dem
Kirchlein. An seiner Stelle stehen jetzt
mehrere Bauernhäuser. Das Schloß war
Stammsitz des Geschlechtes der Michels-
berger, das im 14. Jahrhundert nach dem
nahen Bodenstein übersiedelte und 1424
irn Mannesstamme ausstarb. Uber die
Frage des Zusammenhanges des Ge-
schlechtes mit den böhmischen Michels-
bergern vgl. Hugo Graf v. Walder-
dorff, VO. XXVII, 318; vgl. auch VO.
XVII, 423 ff. Das Schloß Michelsberg
war schon zur Zeit des Andreas von
Regensburg im Anfang des 15. Jahr-
hunderts abgegangen. Ihr Begräbnis
hatten die Michelsberger irn nahen
Kloster Reichenbach. (Schuegraf,

Schloß.

Fig. 62. Michelsberg.

Ansicht der Burg Michelsberg an der Predella des Altars.
 
Annotationen