Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0168
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
142

I. B.-A. Roding.

Burgruine.

Burgruine.

650.) Im Hausvertrag von Pavia 132g fiel »Segensperch di burch« an die pfälzische
Linie. (G. Frhr. v. Lerchenfeld, Die altbaierischen landständischen Freibriefe,
München 1853, S. LXV. — Quellen u. Erörterungen z. bayer. u. deutschen Gesch.
VI, 301.) Arn 1. Februar 1343 verlieh Pfalzgraf Ruprecht in Amberg dem Calhoch
Hofer von dem Chadoltstain (Karlstein) die Burg Segensperch, daß er darin wohnen
soll und kein anderer, und gab ihm dazu von den Märkten Nittenau und Roding
17 Pfund Pfennig. (Plass, Beschreibung des Amtsgerichtes Roding. MS. irn Besitze
des Herrn Direktors Auer in Donauwörth.) Calhoch Hofer von dem Segens-
perg, Bruder des Hermann Hofer von dem Chadoltstain, ist 1358 und 1363 beur-
kundet. (MB. XXVII, 165, 178.) Später soll ein Sazenhofer die Burg besessen haben.
Die Sage geht, daß dieser seinen Bruder ermordet ha.be, zur Sühne die Kirche in
Mariastein baute und mit einem Walde beschenkte, zur weiteren Sühne Mönch im
Kloster Walderbach wurde und die Burg Segensberg diesem Kloster schenkte. Eine
diese Begebenheit darstellende Tafel soll lange Zeit in Kloster Walderbach zu sehen
gewesen sein. (Schuegraf in »Das Königreicli Bayern in seinen alterttimlichen etc.
Schönheiten«, München II [1846], 445.) In der Mitte des 16. Jahrhunderts war
die Burg bereits Ruine. Denn Philipp Apian schreibt in seiner Topographie von
Bayern: Segensperg in monte arcis vestigia et rudera ad Mietnaham. (Oberbayer.
Archiv XXXIX, 343.) Miniaturansicht der Ruine bei Philipp Apian, 24 Bayrische
Landtafeln, 1568.

Auf einer ganz mit Wald bewachsenen Bergkuppe mit mächtigen Granitblöcken
sind geringe Reste der Burg erhalten, Füllmauern bis zu 3 m Höhe mit unregel-
mäßig behauenen Granitquadern als Verkleidung. (Fig. 125.) Die Burg lehnte sich
an einen besonders großen Granitblock an. Ein Mauerrest schließt sich an diesen
Block an. Das Ganze war ähnlich Falkenstein auf den Felsen aufgebaut. Und zwar
war die Burg eher größer als Falkenstein. An der Südwestseite etwas unterhalb Reste
eines Grabens und Walles, der eine Lücke in dem Gewirre der Granitblöcke ausfüllt.

Schönwerth II, 244 zählt den Segensberg zu den sagenhaften Felsen der
Oberpfalz.

Erwähnt bei Piper, S. 787.

SIEGENSTEIN.

BURGRUINE. C. W. Gümbel, Geognostische Beschreibung des ostbaye-
rischen Grenzgebirges, Gotha 1868, S. 636. — VO. II, 10, 12, 105; III, 228; VII,
97 ffi, 287, 294; XIII, 297, 393; XV, 261, 320 ff., 326, 397, 413—423; XVIII, 248,
254; XXIII, 282; XXV, 236; XXX, 148; XL, 14, 39, 48, 79, 106, 128, 138 fi, 143,
189. — Koch u. Wille I, 1071, 5071, 5175, 5816. — Schuegraf, Bayer. Volksblatt
1852, Nr. 5—9.

Siegenstein war eine Herrschaft der Bischöfe von Regensburg. Uber die Aus-
dehnung derselben vgl. VO. XV, 417 ff. Die Siegensteiner waren Ministerialen der
Bischöfe von Regensburg. Albertus de Sigenstein wird 1264 erwähnt. (Verhand-
lungen d. Hist. Ver. f. Niederbayern XIX, 206.) 1253 Ulricus de Siegenstein. (Ried I,
434. — Reg. Boic. III, 28.) Am 29. Juli 1282 übereignete Herzog Ludwig die
Burg Siegenstein nebst Zubehör dem Hochstifte Regensburg. (Ried, I, 583. —
Janner III, 52. — Riezler II, 207. — Koch u. Wille I, 1071.) Zeitweise hatten
die bayerischen Herzoge Siegenstein in Pfand. Auf der Burg saßen Pfleger. (Bavaria II,
 
Annotationen