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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0070
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I. B.-A. Roding.

Kath. Kirche.
Grabstein.

Glocke.

Friedhof.

Beinhaus.

Holzhäuser.

Edelsitz.

Ehem. Kirche.

Im Pflaster Grabstein der Barbara Im-
merin, f 26. Januar 1598.

Die Grabplatte mit dem Kreuz und dem
Pfeil, welche VO. VII abgebildet ist, ist seit 1897
verschollen.

G1 o c k e. Mantel durch dreifache, schwach
erhöhte Linien von einem Rautenmuster iiber-
zogen; am Rande sechsblättrige Rosetten. Oben
die gotische Majuskelinschrift: f A VE ■ MARIA ■
GRACIA■ PLENA-DOMINUS. Dchrn.0,535m.
(P'ig. 30). Nach Analogie der ebenfalls mit Rauten
gemusterten Glocke der Klosterkirche von Kastl
von 1322 in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
zu setzen. Eine ähnliche Glocke auch in Moening,
B.-A. Neumarkt. — Die größere Glocke von 1467
(VO. VII, 122) 1868 umgegossen.

Der F r i e d h o f an der Kirche war einst
durch eine Mauer befestigt. Im östlichen Teile
des Friedhofes stand ein altes Beinhaus, 20.
F. L, 15 F. br, 10 F. h., mit zwei Eingängen, zur
Aufbewahrung der ausgeschachteten Totengebeine, 1847 wegen Baufälligkeit ab-
gebrochen. Notizen von Vinzenz Schwarz , MS. im Hist. Ver. O. 883. Vgl. dazu
Schönwerth II, 31.

Im Dorfe viele alte HOLZHÄUSER.

Der Ort ist Stammsitz des alten Geschlechtes der Fronauer, das im 14. Jahr-
hundert die nahe Burg Schwärzenberg inne hatte. Die BURG stand auf dem Drachsler-
berg. (VO. VII, 143.) Fronau gehörte zu dem Nittenauer Gebiete, das 1007 dem
Bistum Bamberg vergabt worden war. Bischof Otto I. von Bamberg gab den Ort
dem Kloster Prüfening. (MB. XIII, 163.)

HATZELSDORF.

EHEMALIGE KIRCPIE ST. STEPHAN. Zum Zisterzienserkloster
Walderbach gehörig, nach der Klosteraufhebung profaniert und in ein Bauernhaus
umgebaut. Matrikel R., S. 347. — VO. XV, 452.

Das ehemalige Langhaus des Kirchleins ist ein romanischer Bau, außen mit
großen Granitquadern (von 30 bis 50 cm H., in der oberen Hälfte etwas kleiner) ver-
blendet, also wohl aus der zweiten Hälfte des 12. oder der Frühzeit des 13. Jahr-
hunderts. Mauerdicke 1,20 m. In der Tonne überwölbt. In der Südwand ein ro-
manisches Rundbogenfensterchen, westlich davon ein rechteckiger romanischer Fenster-
schlitz; ein solcher auch gegenüber in der Nordwand. Eingang nördlich, jetzt erwei-
tert, aber noch mit dem Laufkanal des Balkenverschlusses. In der Mitte der Westwand
in Emporenhöhe eine romanische Tiire mit geradem Sturz, durch welche man von außen
nach einem oft wiederkehrenden Brauch auf eine Westempore des Innern gelangte. Der
dreiseitig schließende, nicht eingezogene Chor mit abgeschrägtem Sockel und flacher
Decke ist ein späterer Anbau. Der Chorbogen halbrund. Südlich stand einst ein
Turm. Das Kirchlein gehörte wohl ursprünglich als Schloßkapelle zu einem Edelsitze.

Fig. 30. Fronau. Glocke in der Kirche.
 
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