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Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]; Hager, Georg [Bearb.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,1): Bezirksamt Roding — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.26556#0079
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Hof am Regen.

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Kapellen mit darüber befindlichem Wohn- oder Profanraum nennen, oder, wenn Burg.
mehr als ein Obergeschoß vorhanden ist, der Bau also infolge seiner Höhe einen
turmartigen Eindruck macht, Turmkapellen. Kapellen mit einem darüber befind-
lichen Wohnraum finden wir in Oberbayern in Unterschondorf am Ammersee,
in Thal im Bezirksamt Rosenheim, beide aus der romanischen Periode. (Kunst-
denkmale des Königreiches Bayern, Bd. I, Oberbayern, S. 551 ff., 1539, 1669 ff.)

Eine Kapelle mit zwei zu profanen Zwecken eingerichteten Obergeschossen ist der
interessante romanische Backsteinbau in Piesenkofen im B.-A. Mühldorf, beirn Volke

Fig. 42. Hof am Regen. Südwestansicht des Kapellenbaues der Burg.

der Turm genannt. (A. a. O. I, 2130, 2241 ff.) Im Bezirksamt Roding gehört zu
unserm Typus der romanische »Turrn« in Obertrübenbach. In der Oberpfalz zählen
weiter hierher noch die Schloßkapelle in Aicholding im B. A. Beilngries und die
romanische Kapelle in Kreuzhof bei Regensburg. Turmbauten mit einem kirchlichen
Erdgeschoß und profanen Obergeschossen sind ferner die Burgkapelle in Rothen-
burg o. T. und die Kapelle in Meiersdorf bei Wiener-Neustadt (Mitteil. d. Zentral-
kommission XII [1867], p. XXVI), die gotische Brückenkapelle in Gelnhausen (Die
Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Bd. I, L. Bikell, Kreis Geln-
hausen, Marburg 1901, Taf. 124). Eine romanische Rundkapelle mit bewohnba.rem
Obergeschoß war die jetzt als Schmiede verwendete Kapelle in Ludwigsstadt in
 
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