Stockenfels.
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Christoph Burggraf zu Dohna als Besitzer auftritt. Am 23. März 1624 wurden die Burgruine.
Herrschaften Fischbach und Stockenfels durch drei kaiserliche Konnnissäre dem Grafen
Hans von Hohenzollern als kurpfälzisches Lehen iibergeben. 1643 wurde Stockenfels
dem Sohne des Grafen Hans, dem Fürsten Menrad von Hohenzollern, verliehen,
1652 aber wieder dem Grafen von Dohna, denn arn 24. Dez. 1649 hatte Kurfiirst
Maximilian I. befohlen, die Herrschaften Fischbach und Stockenfels den reformierten
Erben des Dohna zu restituieren. (A. Sperl, S. 386.) 1686 erscheint Stockenfels im
Besitz des Grafen Christoph Leopold von Thürheim. Stockenfels blieb thürheimisch
bis 1801. 1807 wird damit Karl Freiherr von Eckart belehnt. (Oberpfälzer Lehen-
urkunden im Reichsarchiv, München, Nr. 3582—3622.) Jetzt irn Besitze des Heinn
erblichen Reichsrates Heinrich Grafen von der Mühle-Eckart.
Die Burg ist seit dem Dreißigjährigen Krieg Ruine. In der Diözesanmatrikel
vom Jahre 1666 wird berichtet, daß das Kaplaneibenefizium in dem Religionswechsel
Fig. 148. Stockenfels. Eingang des ersten Obergeschosses des Turmbaues, Außenansicht, Innenansicht, Schnitt.
unterging und die Kapelle zum hl. Kreuz im Kriege zerstört worden ist. (Knott,
S. 134.) 1650 wurde durch kaiserlichen Spruch die Beschwerde der Dohnaischen
Erben irn Betreff ihrer Giiter, welche zu Fischbach und dem »zerstörten« Stockenfels
gehörten, anerkannt. (Knott, S. 46.) Man darf annehmen, daß die Schweden,
welche 1633 das nahe Fischbach mit Kirche gleich anderen Orten der Gegend
niederbrannten, auch Stockenfels in Brand setzten. Als der Pächter Hans Georg
Wegele, der von 1653 an für den Grafen Dohna die Giiter von Fischbach und
Stockenfels bewirtschaftete (Knott, S. 47), an den Bischof von Regensburg eine Ein-
gabe rnachte, daß er den Pfarrer von Kallmünz anhalten wolle, die zur Burgkapelle
Stockenfels gestifteten acht Schaff Korn abzuführen, damit von dem Erlöse die
Kirche von Fischbach wiederhergestellt werde, erklärte der Pfarrer von Kallmünz,
er wolle die Giilt bezahlen, sobald die verfallene Burgkapelle wiederhergestellt
werde; an das Gotteshaus Fischbach aber sei er keine Leistung schuldig. (Schue-
graf.) In den Kaufsverhandlungen von 1685 iiber Fischbach und Stockenfels
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Christoph Burggraf zu Dohna als Besitzer auftritt. Am 23. März 1624 wurden die Burgruine.
Herrschaften Fischbach und Stockenfels durch drei kaiserliche Konnnissäre dem Grafen
Hans von Hohenzollern als kurpfälzisches Lehen iibergeben. 1643 wurde Stockenfels
dem Sohne des Grafen Hans, dem Fürsten Menrad von Hohenzollern, verliehen,
1652 aber wieder dem Grafen von Dohna, denn arn 24. Dez. 1649 hatte Kurfiirst
Maximilian I. befohlen, die Herrschaften Fischbach und Stockenfels den reformierten
Erben des Dohna zu restituieren. (A. Sperl, S. 386.) 1686 erscheint Stockenfels im
Besitz des Grafen Christoph Leopold von Thürheim. Stockenfels blieb thürheimisch
bis 1801. 1807 wird damit Karl Freiherr von Eckart belehnt. (Oberpfälzer Lehen-
urkunden im Reichsarchiv, München, Nr. 3582—3622.) Jetzt irn Besitze des Heinn
erblichen Reichsrates Heinrich Grafen von der Mühle-Eckart.
Die Burg ist seit dem Dreißigjährigen Krieg Ruine. In der Diözesanmatrikel
vom Jahre 1666 wird berichtet, daß das Kaplaneibenefizium in dem Religionswechsel
Fig. 148. Stockenfels. Eingang des ersten Obergeschosses des Turmbaues, Außenansicht, Innenansicht, Schnitt.
unterging und die Kapelle zum hl. Kreuz im Kriege zerstört worden ist. (Knott,
S. 134.) 1650 wurde durch kaiserlichen Spruch die Beschwerde der Dohnaischen
Erben irn Betreff ihrer Giiter, welche zu Fischbach und dem »zerstörten« Stockenfels
gehörten, anerkannt. (Knott, S. 46.) Man darf annehmen, daß die Schweden,
welche 1633 das nahe Fischbach mit Kirche gleich anderen Orten der Gegend
niederbrannten, auch Stockenfels in Brand setzten. Als der Pächter Hans Georg
Wegele, der von 1653 an für den Grafen Dohna die Giiter von Fischbach und
Stockenfels bewirtschaftete (Knott, S. 47), an den Bischof von Regensburg eine Ein-
gabe rnachte, daß er den Pfarrer von Kallmünz anhalten wolle, die zur Burgkapelle
Stockenfels gestifteten acht Schaff Korn abzuführen, damit von dem Erlöse die
Kirche von Fischbach wiederhergestellt werde, erklärte der Pfarrer von Kallmünz,
er wolle die Giilt bezahlen, sobald die verfallene Burgkapelle wiederhergestellt
werde; an das Gotteshaus Fischbach aber sei er keine Leistung schuldig. (Schue-
graf.) In den Kaufsverhandlungen von 1685 iiber Fischbach und Stockenfels
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