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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0412
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AMT NEUSTADT. — LÖFFINGEN. 397

Eine Viertelstunde vor Lenzkirch liegen an der Landstrasse, die von Saig nach
Lenzkirch fuhrt, die geringen Trümmer der ehemaligen Burg anf einem Vorsprung des
Berges in das Thal des Haslachbaches. Dieses Thal wurde durch die Burg dominirt,
die ihrerseits wieder von der dahinter ansteigenden Höhe beherrscht wurde.

Der Strasse entlang sind in der. Länge von etwa 40 Meter Reste (2—4 Meter hoch)
der Burgmauern erhalten in sehr ungleichmässigem Bruchsteinmauerwerk, jetzt von
etwa 1,20 m Dicke. In der dieser Mauer zugewendeten Hälfte des Burgberings finden
sich noch zwei im Rechteck aufeinanderstossende Mauern von gleicher Konstruktion,
1,50 bis 2 m dick, an der Ecke, wo sie zusammenstossen, bis zur Höhe von 8 Meter
erhalten, vielleicht die Reste eines ehemaligen Wohnthurmes. Weiterhin noch ganz
geringe Mauerspuren, durchaus überwachsen und ohne Anhaltspunkte zur Feststellung
ihres Verlaufes. Der gesammte Burgbering ist etwa 40 Meter breit und 50 Meter lang
gegen das Thal des Baches zu, gegen das er schroff abfallt. (Wth.)

LOFFINGEN

(Seppenhofen, Dittishausen)

Schreibweisen: in comitatu Perehtoldespara in viila Leffinga 886, S. Gall. ÜB. II
257 ; in pago Albenespara in comitatu Cunradi Leffingen 1123; in der stat ze Loffingen
1305; in oppido Loffingen 1348.

Prähistorische Funde: 1881 führte die Anlegung eines Steinbruchs südöstlich Prähistorische
vom Ort auf dem'Käppelebuck' auf die Entdeckung eines alemannischen Reihen-
gräberfelds mit Steinplattengräbern, von denen damals bei 30 aufgedeckt wurden.
Sie enthielten Skelette und Beigaben an Eisenwaffen und Schmuck, von denen aber nur
weniges in die Fürstl. Sammlung in Donaueschingen kam; das Uebrige ging verloren.
Auch am Abenberg seien schon wiederholt Gräber aufgedeckt worden. (Siehe
Schriften des Vereins f. Geschichte u. Naturgesch. d. Baar, IV 1882, p. 215.) (W.) —
Der Alienberg wird als uralte Opferstätte bezeichnet, der als Versammlungsort der Hexen
galt (Alaberg c. 1290}.

Römische Reste: Herrenstrass, Herdweg, Hertgasse 1507 (Mone UG. I 142). Römische Reste
— Acker zum alten weg 1383 (Z. X 203). (K.)

Von den ehemaligen Stadtbefestigungen, deren Mauerzüge meist bei der Errichtung Stadt-

, . . be festigte ngen

der an sie angebauten Häuser mitverwendet wurden, steht nur noch ein niederer, nach
einer Jahreszahl über dem Scheitel des Bogens von 1580 stammender Thorbau, das
sogenannte 'Mailänder Thor' (das in die Maienländer führte), heute als Wohnbau benützt.

Kirche (basilica s. Martini, que est constructa in eius onore et ceterorum sanctorum Kirche
et in Villa que dicitur Leffinga 819 S. Gall. ÜB. I 232; ecclesia s. Martini in villa Leffinca
838 eb.; in pago Perattolhtisbara in ecclesia Leffinga c. 850; ecclesia in Leffingon 889;
plebanus de Leffingin 1181; decanatus Loffingen, VÜingen aut Fürstenberg in archidiaconatu
ante nemus etc., zw. 1360 bis 1370, Lib. marc.; parrochialis ecclesia s. Michaelis opidi L.
1483). Die alte Kirche wird auch erwähnt 1290 (FU. V n° 244); ein Ablass für die-
selbe 1342 (eb. V n° 378, p. 360).

Die Stadtpfarrkirche (tit. s. Michael, et s. Demetrii) ist nach einem Brande im
Anfang unseres Jahrhunderts erbaut worden. Reste eines älteren Baues haben sich nur
 
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