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1Z8

llolcnow, Uutenberg

Kircke
Patron: Graf v. Arnim-Boitzenburg. Kirchenbücher (seit 1751) und Pfarraktcn in Thomsdorf.
Lage: Am höchsten Punkt des Dorfes an der Dorfstraße, inmitten des Friedhofes.
izo Baugefüge: Mittelalterlicher Feldsteinbau des iz. Jh., der 175z bis auf wenige Fuß abgebrochen und in
der heutigen Form mit Satteldach und Westturm als Putzbau aufgerichtet wurde (laut Urkunden in der
Turmkugel). In der Wetterfahne die Jahreszahl 1754.
zi8 Äußeres: Durch Lisenen gegliedert. Der Backsteinturm gekrönt von geschweifter Haube.
Inneres: Mit flacher Decke, verputzten Wänden mit Hellem Anstrich. Über den Fenstern ein durchgehendes
Gesims mit starkem Profil, die Decke darüber muldenförmig ansteigend.
4Z4 Dach: Zweigeschossiges Kehlbalkendach, unten liegender Stuhl, oben einfach stehender Stuhl, jedes dritte
Gespärre ein Binder.
Z20 Einbauten: Einfacher Altartisch, dahinter die Kanzelwand mit reichem Rokoko-Zierat, von Pilastern ein-
gefaßt und von zwei Putten gekrönt. Angeblich von Bildhauer F. CH. Glume in Berlin 1757/58 geschaffen.
Fassung in der alten Art im 20. Jh. erneuert. Das Gestühl, die Westempore und die Tür ebenfalls aus
dem 18. Jh.
Ausstattung: a. Kelch, Zinn, 18 cm hoch, 18. Jh. (Stempel des Tobias Kannegießer,Prenzlau.) Die dazu-
gehörige Patene 15 cm Dm. (Ohne Stempel.)
b. Taufschale, Zinn, ^7,5 cm Dm., laut Inschrift von Christopf Gigler 1757 gestiftet. (Stempel: Lilien,
Adler und die Buchstaben A. F.)
c. Opferteller, Zinn, 2z cm Dm. (Stempel: Zehdenicker Beschau, die Buchstaben C. H. F. und Frau mit
Anker.)
ä. Leuchter, Zinn, Z9 cm hoch, in Balusterform, 1718 von Efraim Braun gestiftet. (Stempel des Tobias
Kannegießer, Prenzlau.)
e. Leuchter, Zinn, 41 cm hoch, in Balusterform, 1752 von Maria Brauns und Christian Brauns gestiftet.
(Stempel: Prenzlauer Adler mit der Jahreszahl 1725 und springender Hirsch mit den Buchstaben H. B.)
f. Leuchter, Zinn, 42,5 cm hoch, in Balusterform, 1754 von Matthias Güllenstern gestiftet. (Stempel:
Herz mit drei Blüten, den Buchstaben C. F. und Adler.)
129 Glocke, 61 cm Dm., mittelalterlich mit Minuskelinschrift, die nicht zu deuten ist. Nach Auskunft des
Pfarrers aus Thomsdorf stammend.
ü. Glocke, 52 cm Dm., gestiftet von G. Dietloff v. Arnim und seiner Frau, als Samuel Bellin Pastor und
Ephraim Braun und Matthias Güldenstem Kirchenvorsteher waren. Gegossen 1751 von H. I. Jakobi.
XVolinkäuser
in Fachwerk aus dem 18. oder frühen 19. Jh., das eine mit Oberstock.
Windmühle
westlich des Dorfes gelegen, in Form der Bockmühle.

iruiciWkirs
Straßendorf 4 km nordwestlich von Lychen.
1509 verkaufte Heinrich II. von Mecklenburg das Eigentum des Dorfes „Rutenberge" an das Kloster Himmelpfort
(Riedel XIII 20). 1557 an Adam v. Trott auf Himmelpfort und Badingen. 1574 hatte „Rauttenberge" 40 Hufen
(ebda. 118 f.). 1727 zum Amt Badingen. Zu R. gehört die wüste Feldmark „Linow" (1299 als Dorf „Lyniczere"
zum Kloster Himmelpfort sebda. 8j, 1Z42 „Lyniezer" fcbda. zij, 1574 „Lynaw" febda. n6ss. — Mutterkirche
(Tochtcrkirchen Alt Thymen und Bcenz).
Schrifttum: Fidicin IV 164f. — Germania Sacra I 1 S. zzi f. — Schulze, Statistik, 2. — M. Wichmann,
Rutenberg bei Lychen vor 200 Jahren, in „Unsere Heimat", Wochenbeilage zum Templiner Kreisblatt, 85. Jg. 19Z2,
Nr. ii7ff. — Sorge S. 52. — Rud. Schmidt, Reise durch das Amt Badingen (Kreiskalender 1957 S. 29).
 
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