Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Brauer, Heinrich; Scheffler, Wolfgang; Weber, Hans
Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein ([Band 1]): Die Kunstdenkmäler des Kreises Husum — Berlin: Deutscher Kunstverlag, 1939

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66536#0165
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Mildstedt

J59

WINDMÜHLEN. 1821 waren fünf Windmühlen vorhanden; inEffkebüll, Addebüll, West-
langenhorn, Ostlangenhorn und Loheide.
Mühle Westlangenhorn, „Westermöhl“, Zwickstell-Holländer, bezeichnet 1855, erbaut
an Stelle einer Bockmühle. Ursprünglich Retdeckung; Steert. — Müllerhaus mit Mauer-
ankern: 1849.
MÖNKEBÜLL bei Langenhorn.
WINDMÜHLE. Bockmühle um 1890 abgebrannt. Die heutige Mühle ein Keller-Holländer
mit Steert, aus Dagebüll (?) hierher versetzt, wohl 18. Jahrhundert.

MILDSTEDT
Kirchdorf, 3 km südöstlich von Husum.
KIRCHE
Schrifttum: Danckwerth S. 142.— Heimreich, Nord-Fresische Chronick S. 103. — Heimreich, Schless-
wigische Kirchen Historie S. 133, 137. — Dän.Atl. VII, S. 791. — Faß III, 120ff. ■—■ H. N. A. Jensen,
Stat. S. 394ff. — v. Schröder, Top. S. 330. ■—Hansen-Nielsen III, 1, S. 23ff. — Trap I, S. 24iff. — Michler,
Stat. I, S. 464. — Haupt I, S. 473. — Oldekop VII, S. 31.
Im Pfarrarchi v: Kirchenrechnungsbücher seit 1366. — Protokollbuch der Kirchengeschworenen 1376—1736.
—• „Millstedtter Kirchenbuch für die emanirende Verordnungen... angefangen im May 1763“, (bis 1922).
Einband mitEederpressung.—Kirchenregister seit 1642. — Vgl. Jensen, Kirchenbücher S. 30.-— Kirchenverord-
nungsbuch, Schweinslederband mit Pressung „Milstede 1602“, darin Druck: „christlyke Kerkenordeninge da tu
den Fürstendömen S chlesswig\Holsten etc. schal geholden werdenn“. Darunter Wappen v. S chleswig-Holstein,
Holzschnitt. Auf der letzten Seite: „Gedrücket tho Magdeborch dorch Hans Walter Anno MDXLII. Nah-
gedrücket tho Schiesswieck dorch Nicolaum Wegener Anno MDCI.“ Handschriftlich weitergeführt von Pastor
Paul Seckman 1643. — Zwei Pergamentseiten eines Eiederbuches des 13. Jahrhunderts. Beiderseits beschrieben,
unter Glas. Durch Wiederverwendung als Einband im 17. Jahrh. sehr beschädigt. 38x23 cm. — Inventar vom
20. 3. 1871. — Kirchspielschronik bis 1917, handschriftlich von Pastor A. Schulz- Geschrieben 1923. — Chronik
über die Renovierung 1931—33 (MS.). — E. Sauermann, Die Wiederherstellung der Eambertikirche in
Mildstedt. Kieler Neueste Nachrichten v. 23. 10. 1931.
Siegel: Einem vor der Mitte des 13. Jahrhunderts geschnittenen Stempel entstammt das Siegel an einer Ur-
kunde von 1496 im Staatsarchiv Kiel. Es z^gt einen Bischof mit Nimbus, sitzend auf einer verzierten Cathedra,
der auf dem Haupte die Mitra trägt, die Rechte segnend erhebt und mit der Einken den Krummstab hält. Es ist
der Kirchenpatron St. Eambertus. Die Umschrift lautet: ,,s+ecclesie+sancti+ ... in milstede+sles’ di“ (43 mm).
Ferner im Kirchenarchiv eine Siegelstampfe, 17. Jahrh. Messing, kreisrund, Dm. 4,3 cm. Holzgriff fehlt.
Der hl. Eambertus sitzend, mit Bischof st ab und Mitra, ein auf geschlagenes Buch auf dem Schoß. Hintergrund
glatt. Umschrift: S. LAMBERTVS EPISCOPVS MILSTED.
BAU. Geschichtliches : Die Mildstedter Kirche wird von Heimreich als die Hauptkirche der
Südergoesharde angeführt. Hier ursprünglich auch der Sitz des alten Thinggerichtes der
Harde. In der Designatio von 1240 als S. Sebastiany vel Milstede Eccl. genannt (der hl.
Sebastian als Kirchenheiliger hier sonst nie erwähnt, statt dessen stets der hl. Lambertus).
In dem gleichen Verzeichnis auch ein Kirchort „Milda“. Jedenfalls war die Gegend um
Mildstedt und das Marschvorland schon früh besiedelt. Über die Mildeburg s. unten. —
In der Mandrenkelse 1362 und auch im Laufe des 15. Jhdts. große Verluste an Land und
Menschen in der zum Kirchspiel gehörigen Marsch. Ab 1489 Überdeichung der Nordeider,
 
Annotationen