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Mildstedt
wodurch Eiderstedt landfest wurde, und bis Ende des 16. Jahrhunderts systematische
Eindeichung des ganzen Vorlandes. Durch Vergrößerung des Kirchspielsgebietes und
Aufblühen anderer Gemeinden werden einzelne Gebiete zu eigenen Kirchspielen abge-
trennt. Ursprünglich war Husum in Mildstedt eingepfarrt, erhielt 1431 eine von Mildstedt
her verwaltete Kapelle und wurde 1448 selbständig.
1417 die Mildstedter Kirche von den Dithmarschern bei einem Überfall verbrannt
(Danckwerth 1414, Heimreich 1413, ein andermal 1416).
Ab 1431 die Kirche „neu aufgebaut“.
1619 wird das Chorgewölbe neu gemalt.
1621 Ausbesserung des Turms durch Zimmermeister Hans Tymme, 1690 durch Meister
Jürgen.
1634 sollen die Figuren von Christus und den zwölf Aposteln während der großen Sturm-
flut angetrieben sein.
1658 wird die Kirche während des Polackenkrieges arg mitgenommen, dabei alle in der-
selben aufbewahrten Dokumente verloren gegangen (Michler).
1728 Kalter Blitzschlag in den Turm.
1874/75 Wiederherstellung der Kirche (Architekt Büll, Tönning), besonders im Innern,
Entfernung zweier Reihen Holzsäulen. Einsetzung neuer Fenster statt der ursprünglichen
kleinen.
1889 Westportal eingebrochen.
1931—33. Umfassende Erneuerung der Kirche unter Leitung des Provinzialkonserva-
tors Dr. Sauermann, Kiel.
1936 der Westeingang den Seitenportalen angeglichen.
Lage, Baugefüge: Die Kirche liegt im Nordosten des Dorfes, vom Friedhof umgeben.
24 Romanischer Ziegelbau um 1200, Schiff mit eingezogenem Chor und Apsis, große rote
Backsteine im Verband zwei Läufer, ein Binder. Spätgotischer Turm.
24, 25 Schiff: Das rechteckige, mit flacher Balkendecke versehene Schiff hat Nord- und Süd-
portal und an der Nordwand vier, an der Südwand fünf Rundbogenfenster, die sich nicht
gegenüberliegen. Runder kämpferloser Chorbogen; in der Chorbogenwand auf der Schiffs-
seite nördlich und südlich vom Chorbogen je eine Nebenaltarnische, in ca. 50 cm Höhe
beginnend, 150 cm hoch, halbzylindrisch, rundbogig schließend. Die Chorbogenwand
besteht im oberen Teil aus Feldsteinen, verputzt. In der Westwand des Schiffs, die dem
spätgotischen Turm als Ostwand dient, befindet sich eine breite torartige Öffnung, von
einem tief ansetzenden halbkreisförmigen Gurtbogen überwölbt. Die Kämpferzone ist
durch spätere Veränderungen verunklärt. Die Öffnung wurde später —• zum Teil in großen
Backsteinen — bis auf eine 1,50 m breite Tür zugemauert.
Die Portale wurden 1931 auf Grund des Befundes erneuert. Das Südportal des Schiffs
hat offenen Rundbogen, ist viermal abgetreppt mit entsprechenden Bogenläufen. Die ganze
Portaleinfassung tritt um eine Steinlänge vor die Mauer; dieser Vorsprung läuft oben in
verschiedenen wagerechten Abtreppungen an die Mauer an und reicht fast bis zum Fries.
Sockel und Kämpfer folgen den Abstufungen des Gewändes. Der Sockel schließt mit einer
Schräge ab, der Kämpfer besteht aus einer Schicht von Formsteinen mit Platte und Hohl-
kehle.
Mildstedt
wodurch Eiderstedt landfest wurde, und bis Ende des 16. Jahrhunderts systematische
Eindeichung des ganzen Vorlandes. Durch Vergrößerung des Kirchspielsgebietes und
Aufblühen anderer Gemeinden werden einzelne Gebiete zu eigenen Kirchspielen abge-
trennt. Ursprünglich war Husum in Mildstedt eingepfarrt, erhielt 1431 eine von Mildstedt
her verwaltete Kapelle und wurde 1448 selbständig.
1417 die Mildstedter Kirche von den Dithmarschern bei einem Überfall verbrannt
(Danckwerth 1414, Heimreich 1413, ein andermal 1416).
Ab 1431 die Kirche „neu aufgebaut“.
1619 wird das Chorgewölbe neu gemalt.
1621 Ausbesserung des Turms durch Zimmermeister Hans Tymme, 1690 durch Meister
Jürgen.
1634 sollen die Figuren von Christus und den zwölf Aposteln während der großen Sturm-
flut angetrieben sein.
1658 wird die Kirche während des Polackenkrieges arg mitgenommen, dabei alle in der-
selben aufbewahrten Dokumente verloren gegangen (Michler).
1728 Kalter Blitzschlag in den Turm.
1874/75 Wiederherstellung der Kirche (Architekt Büll, Tönning), besonders im Innern,
Entfernung zweier Reihen Holzsäulen. Einsetzung neuer Fenster statt der ursprünglichen
kleinen.
1889 Westportal eingebrochen.
1931—33. Umfassende Erneuerung der Kirche unter Leitung des Provinzialkonserva-
tors Dr. Sauermann, Kiel.
1936 der Westeingang den Seitenportalen angeglichen.
Lage, Baugefüge: Die Kirche liegt im Nordosten des Dorfes, vom Friedhof umgeben.
24 Romanischer Ziegelbau um 1200, Schiff mit eingezogenem Chor und Apsis, große rote
Backsteine im Verband zwei Läufer, ein Binder. Spätgotischer Turm.
24, 25 Schiff: Das rechteckige, mit flacher Balkendecke versehene Schiff hat Nord- und Süd-
portal und an der Nordwand vier, an der Südwand fünf Rundbogenfenster, die sich nicht
gegenüberliegen. Runder kämpferloser Chorbogen; in der Chorbogenwand auf der Schiffs-
seite nördlich und südlich vom Chorbogen je eine Nebenaltarnische, in ca. 50 cm Höhe
beginnend, 150 cm hoch, halbzylindrisch, rundbogig schließend. Die Chorbogenwand
besteht im oberen Teil aus Feldsteinen, verputzt. In der Westwand des Schiffs, die dem
spätgotischen Turm als Ostwand dient, befindet sich eine breite torartige Öffnung, von
einem tief ansetzenden halbkreisförmigen Gurtbogen überwölbt. Die Kämpferzone ist
durch spätere Veränderungen verunklärt. Die Öffnung wurde später —• zum Teil in großen
Backsteinen — bis auf eine 1,50 m breite Tür zugemauert.
Die Portale wurden 1931 auf Grund des Befundes erneuert. Das Südportal des Schiffs
hat offenen Rundbogen, ist viermal abgetreppt mit entsprechenden Bogenläufen. Die ganze
Portaleinfassung tritt um eine Steinlänge vor die Mauer; dieser Vorsprung läuft oben in
verschiedenen wagerechten Abtreppungen an die Mauer an und reicht fast bis zum Fries.
Sockel und Kämpfer folgen den Abstufungen des Gewändes. Der Sockel schließt mit einer
Schräge ab, der Kämpfer besteht aus einer Schicht von Formsteinen mit Platte und Hohl-
kehle.