Uargum
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Rantzau-Tafel blau getönt. Der Bau, an den sich noch Nebengebäude anschlossen, war von
einem Graben umgeben.
Die Herzogin Augusta, die das Gut 1627 erwarb, hat — nach Danckwerth — „das
Gebäw sehr verbessert, danach umgetaufft und Rohdehauß wollen geheißen haben“. Rotes
Haus wohl nach roten Dachziegeln. Die volkstümliche Bezeichnung war „Grieshus“ ge-
wesen. Theodor Storm, dessen Vorfahr Woldsen Verwalter auf Arlewatthof war, schildert
in seiner Novelle die Frese’s, verlegt die Vorgänge aber ans Ende des 17. Jhdts.
Von einer Erneuerung des Schlosses durch Herzogin Marie Elisabeth im Jahre 1664
kündet der am Hauberg wieder eingemauerte Stein.
Das Schloß wurde im 18. Jhdt, wahrscheinlich bei Erbauung des Haubergs 1735,
abgetragen. Es hat westlich des Haubergs gestanden.
HAUBERG. Heute steht nur noch der Hauberg von 1735. Die mit Ret gedeckte Dach- 295
konstruktion ruht auf sechs Kiefernständern von 10 Metern Höhe, der Grundriß ist recht-
eckig in der Ost-West-Richtung, die Wohnräume liegen an der Ostfront, die durch niedrige
Flügelbauten nach Süd und Nord erweitert ist. Am Giebel des Südflügels Anker „1815“.
Als Stall dient ein weiterer niedriger Flügel, der in der Mitte der Südseite angebaut ist
und dem entsprechenden Frontflügel parallel läuft. — In der Mitte der Ostfront liegt der
stichbogige Flaupteingang. Darüber steigt die Backsteinmauer zu einem Schweifbogen
an, darin das Fenster der Giebelstube. An diesem Giebel die Maueranker „AO 1735“
und die vom abgerissenen Schloß hierher übertragene Steinkarrasche. Im plastischen
Knorpelwerk oben und unten menschliche Gesichter. Das Ornament umschließt ein auf-
rechtes Ovalfeld, auf dem eine Krone, das Monogramm M E (Maria Elisabeth) und die
Zahl 1664 angebracht sind.
BARGUM
Kirchdorf, 26 km nördlich von Husum.
KIRCHE
Schrifttum : Danckwerth S. 138. — Dän. Atl. VII, S. 418. — H. N. A. Jensen, Stat. S. 73 fff. — v.
Schröder, Top. S. 32. — Hansen-Nielsen III, 1, S. ijiff. — Trap I, S. 210. — Michler, Stat. I. S. 432. —
Haupt I, S. 437. — Oldekop VII, S. 17.
Das Kirchspiel Bargum. In: Nachrichten über das Amt Bredstedt, 1821, S. 203—210. —
Im Pfarrarchiv: Inventar von 1764. — Kirchenrechnungen und Kostenanschläge, 13. Jh. — Register siehe
Jensen, Kirchenbücher S. 23.
Siegel. 1. Siegelstampfe, Anf. d. 13. Jhdts., Messing, hochoval. Mit Südansicht der Kirche. Bez.: Bar-
gumer Kirchen Siegel. ■—■ 2. Messingstempel für Tintendruck, queroval. Ebenfalls mit Südansicht der Kirche.
Be^. • BARGUMER PASTORAT.
BAU. Geschichtliches : Bargum wird bereits in der Designatio von 1240 als Bergern erwähnt.
— Die Kirche soll ursprünglich eine kleine Kapelle gewesen sein mit einer Vicarie der hl.
Jungfrau. An frühen Erwähnungen von Geistlichen in Bargum finden sich ein Andres
Nicolai, „Karkher to Bergen“, 1491, und ein Mathies Dirichsen 1513. —
1702 Ausmalung der Decke im Schiff.
1714 Erneuerungen an der Kirche, desgleichen
1779 (Jahreszahl in Mauerankern an der Westseite).
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Rantzau-Tafel blau getönt. Der Bau, an den sich noch Nebengebäude anschlossen, war von
einem Graben umgeben.
Die Herzogin Augusta, die das Gut 1627 erwarb, hat — nach Danckwerth — „das
Gebäw sehr verbessert, danach umgetaufft und Rohdehauß wollen geheißen haben“. Rotes
Haus wohl nach roten Dachziegeln. Die volkstümliche Bezeichnung war „Grieshus“ ge-
wesen. Theodor Storm, dessen Vorfahr Woldsen Verwalter auf Arlewatthof war, schildert
in seiner Novelle die Frese’s, verlegt die Vorgänge aber ans Ende des 17. Jhdts.
Von einer Erneuerung des Schlosses durch Herzogin Marie Elisabeth im Jahre 1664
kündet der am Hauberg wieder eingemauerte Stein.
Das Schloß wurde im 18. Jhdt, wahrscheinlich bei Erbauung des Haubergs 1735,
abgetragen. Es hat westlich des Haubergs gestanden.
HAUBERG. Heute steht nur noch der Hauberg von 1735. Die mit Ret gedeckte Dach- 295
konstruktion ruht auf sechs Kiefernständern von 10 Metern Höhe, der Grundriß ist recht-
eckig in der Ost-West-Richtung, die Wohnräume liegen an der Ostfront, die durch niedrige
Flügelbauten nach Süd und Nord erweitert ist. Am Giebel des Südflügels Anker „1815“.
Als Stall dient ein weiterer niedriger Flügel, der in der Mitte der Südseite angebaut ist
und dem entsprechenden Frontflügel parallel läuft. — In der Mitte der Ostfront liegt der
stichbogige Flaupteingang. Darüber steigt die Backsteinmauer zu einem Schweifbogen
an, darin das Fenster der Giebelstube. An diesem Giebel die Maueranker „AO 1735“
und die vom abgerissenen Schloß hierher übertragene Steinkarrasche. Im plastischen
Knorpelwerk oben und unten menschliche Gesichter. Das Ornament umschließt ein auf-
rechtes Ovalfeld, auf dem eine Krone, das Monogramm M E (Maria Elisabeth) und die
Zahl 1664 angebracht sind.
BARGUM
Kirchdorf, 26 km nördlich von Husum.
KIRCHE
Schrifttum : Danckwerth S. 138. — Dän. Atl. VII, S. 418. — H. N. A. Jensen, Stat. S. 73 fff. — v.
Schröder, Top. S. 32. — Hansen-Nielsen III, 1, S. ijiff. — Trap I, S. 210. — Michler, Stat. I. S. 432. —
Haupt I, S. 437. — Oldekop VII, S. 17.
Das Kirchspiel Bargum. In: Nachrichten über das Amt Bredstedt, 1821, S. 203—210. —
Im Pfarrarchiv: Inventar von 1764. — Kirchenrechnungen und Kostenanschläge, 13. Jh. — Register siehe
Jensen, Kirchenbücher S. 23.
Siegel. 1. Siegelstampfe, Anf. d. 13. Jhdts., Messing, hochoval. Mit Südansicht der Kirche. Bez.: Bar-
gumer Kirchen Siegel. ■—■ 2. Messingstempel für Tintendruck, queroval. Ebenfalls mit Südansicht der Kirche.
Be^. • BARGUMER PASTORAT.
BAU. Geschichtliches : Bargum wird bereits in der Designatio von 1240 als Bergern erwähnt.
— Die Kirche soll ursprünglich eine kleine Kapelle gewesen sein mit einer Vicarie der hl.
Jungfrau. An frühen Erwähnungen von Geistlichen in Bargum finden sich ein Andres
Nicolai, „Karkher to Bergen“, 1491, und ein Mathies Dirichsen 1513. —
1702 Ausmalung der Decke im Schiff.
1714 Erneuerungen an der Kirche, desgleichen
1779 (Jahreszahl in Mauerankern an der Westseite).