2io Pellworm
PELLWORM
Insel im Wattenmeer, östlich von Nordstrand.
ALTE KIRCHE Am Westrande der Insel, 30 km westlich von Husum.
S chrifttum: Danckwerth S. 144.—Heimreich, Nord-Fresische Chronick S. 40 undpassim,— Schlesswigische
Kirchen Historie S. 127)32.—Dän. Atl. VII, S. 806. — H. N. A. Jensen, Stat. 643, 668)74, 674)7. —
v. Schröder, Top. S. 403)7. — Hansen-Nielsen III, 1. S. 94)103. •—■ TrapI, S. 242)7. — Michlerl, 479f. —
Haupt I, S. 49ijf. —Helms, Danske Tufstenskirker, S. 68^69. — Oldekop, SchleswigVII, S. 66f. —Jensen,
Kirchenbücher S. 31. — H. Börensen, Pellworm wie es ist und war. Husum, 2.Aufl., 1908. — J. Johannsen,
Die alte Kirche von Pellworm, in: Niedersachsen, 8. Jahrg., 1902—03, S. 243. —E. O. Franke, Eine Insel-
kirche, in: Die Dorfkirche, 6. Jahrg., Okt, 1912. — K. Hansen, Chronik von Pellworm, S. 79ff.
Siegel: Im Pastorat der Alten Kirche das Petschaft des Kirchspielsiegels vom Ende des i4.Jhdts. (Boie,
Siegel, S. 19, Tfl. IV, 38). Darstellung Halbfigur der Muttergottes mit Strahlenkranz, über Mondsichel, welche,
nach unten offen, eine Tarts ehe mit zweiEöwen übereinander umschließt. Weiteres siehe Boie.
32 BAU. Lage, Baugefüge: Die Kirche, eine der Hauptkirchen des ehemaligen „Strandes“,
liegt nahe dem Deich an der Westküste der Insel auf weiträumiger Warf, zusammen mit
Schule, Kirchspielskrug und weiterem Gehöft. Friedhof hauptsächlich im Süden und im
Norden, im Westen Friedhof der Heimatlosen.
Die Kirche besteht aus Schiff, eingezogenem, rechteckigen Chor und Apsis, und einem
Westturm, der nur noch als Ruine vorhanden, heute mit der Kirche nicht mehr ver-
bunden ist.
36 Chor und Apsis: Romanisch, Ende des 12. Jhdts., 1913 völlig erneuert. Chor neu ver-
blendet, die Apsis, die Risse zeigte, niedergerissen und neu aufgeführt. Über Sandstein-
sockel (mit Schräge und Viertelstab) zwei Schichten Sandsteinquader (Obernkirchener
Sandstein), darüber Mauerwerk aus rheinischem Tuff in Klosterformat, Verband zwei
Läufer, ein Binder. Chor mit rundbogigem Südportal, dessen Einfassung aus dem herum-
gezogenen Sockelprofil gebildet wird. Tympanon mit Kreuz modern ergänzt. Das alte
Tympanon vor der Tür liegend. Im Chor je zwei, z. T. rekonstruierte rundbogige Fenster
im Norden und Süden, hier außerdem am Ostende ein weiteres kleineres Fenster unmittel-
bar über dem Sandsteinquaderwerk. Bunte Verglasung. An der Nordwand außen Sand-
steinblock mit Chronostichon auf 1913, das Jahr der Wiederherstellung:
soLatrIX VenlentlbVs hVC tVa gratla CVrae est
arX bona terrlgenls slt tVa Chrlste DoMVs.
Außengliederung der Apsis mit drei Rundbogenfenstern in Bogenblenden über Halbsäulen,
deren Kapitelle den alten nachgebildet sind. Die alten Halbsäulen aus Wesersandstein bei
der Restaurierung 1913 an der Innenseite des Chorgiebels angebracht. Halbsäule vor Lisene.
Schafthöhe 154, br. 14cm, Lisenenbreite 20 cm. Kapitell h. 32, br. 22, t. 12 cm. Würfel-
kapitelle mit Blättern, die unten durch Bogen verbunden sind. Helms zieht Kapitelle aus
Riechenberg, Hamersleben und Drübeck als verwandt heran. Basen nicht erhalten. Apsis-
gesims aus geschmiegter Platte. Neues Bleidach. Der flachgedeckte Chorraum, dessen
Wände mit unverputzten Tuffsteinen verblendet sind, öffnet sich mit doppelt abgetrepptem
Bogen zur Apsis, schlichte Kämpfer aus geschmiegter Platte. Chorfußboden mit diagonal
verlegten gelb und grün glasierten Platten nach vorhandenen Resten ergänzt. Chordecke
neu bemalt (von Wilckens).
PELLWORM
Insel im Wattenmeer, östlich von Nordstrand.
ALTE KIRCHE Am Westrande der Insel, 30 km westlich von Husum.
S chrifttum: Danckwerth S. 144.—Heimreich, Nord-Fresische Chronick S. 40 undpassim,— Schlesswigische
Kirchen Historie S. 127)32.—Dän. Atl. VII, S. 806. — H. N. A. Jensen, Stat. 643, 668)74, 674)7. —
v. Schröder, Top. S. 403)7. — Hansen-Nielsen III, 1. S. 94)103. •—■ TrapI, S. 242)7. — Michlerl, 479f. —
Haupt I, S. 49ijf. —Helms, Danske Tufstenskirker, S. 68^69. — Oldekop, SchleswigVII, S. 66f. —Jensen,
Kirchenbücher S. 31. — H. Börensen, Pellworm wie es ist und war. Husum, 2.Aufl., 1908. — J. Johannsen,
Die alte Kirche von Pellworm, in: Niedersachsen, 8. Jahrg., 1902—03, S. 243. —E. O. Franke, Eine Insel-
kirche, in: Die Dorfkirche, 6. Jahrg., Okt, 1912. — K. Hansen, Chronik von Pellworm, S. 79ff.
Siegel: Im Pastorat der Alten Kirche das Petschaft des Kirchspielsiegels vom Ende des i4.Jhdts. (Boie,
Siegel, S. 19, Tfl. IV, 38). Darstellung Halbfigur der Muttergottes mit Strahlenkranz, über Mondsichel, welche,
nach unten offen, eine Tarts ehe mit zweiEöwen übereinander umschließt. Weiteres siehe Boie.
32 BAU. Lage, Baugefüge: Die Kirche, eine der Hauptkirchen des ehemaligen „Strandes“,
liegt nahe dem Deich an der Westküste der Insel auf weiträumiger Warf, zusammen mit
Schule, Kirchspielskrug und weiterem Gehöft. Friedhof hauptsächlich im Süden und im
Norden, im Westen Friedhof der Heimatlosen.
Die Kirche besteht aus Schiff, eingezogenem, rechteckigen Chor und Apsis, und einem
Westturm, der nur noch als Ruine vorhanden, heute mit der Kirche nicht mehr ver-
bunden ist.
36 Chor und Apsis: Romanisch, Ende des 12. Jhdts., 1913 völlig erneuert. Chor neu ver-
blendet, die Apsis, die Risse zeigte, niedergerissen und neu aufgeführt. Über Sandstein-
sockel (mit Schräge und Viertelstab) zwei Schichten Sandsteinquader (Obernkirchener
Sandstein), darüber Mauerwerk aus rheinischem Tuff in Klosterformat, Verband zwei
Läufer, ein Binder. Chor mit rundbogigem Südportal, dessen Einfassung aus dem herum-
gezogenen Sockelprofil gebildet wird. Tympanon mit Kreuz modern ergänzt. Das alte
Tympanon vor der Tür liegend. Im Chor je zwei, z. T. rekonstruierte rundbogige Fenster
im Norden und Süden, hier außerdem am Ostende ein weiteres kleineres Fenster unmittel-
bar über dem Sandsteinquaderwerk. Bunte Verglasung. An der Nordwand außen Sand-
steinblock mit Chronostichon auf 1913, das Jahr der Wiederherstellung:
soLatrIX VenlentlbVs hVC tVa gratla CVrae est
arX bona terrlgenls slt tVa Chrlste DoMVs.
Außengliederung der Apsis mit drei Rundbogenfenstern in Bogenblenden über Halbsäulen,
deren Kapitelle den alten nachgebildet sind. Die alten Halbsäulen aus Wesersandstein bei
der Restaurierung 1913 an der Innenseite des Chorgiebels angebracht. Halbsäule vor Lisene.
Schafthöhe 154, br. 14cm, Lisenenbreite 20 cm. Kapitell h. 32, br. 22, t. 12 cm. Würfel-
kapitelle mit Blättern, die unten durch Bogen verbunden sind. Helms zieht Kapitelle aus
Riechenberg, Hamersleben und Drübeck als verwandt heran. Basen nicht erhalten. Apsis-
gesims aus geschmiegter Platte. Neues Bleidach. Der flachgedeckte Chorraum, dessen
Wände mit unverputzten Tuffsteinen verblendet sind, öffnet sich mit doppelt abgetrepptem
Bogen zur Apsis, schlichte Kämpfer aus geschmiegter Platte. Chorfußboden mit diagonal
verlegten gelb und grün glasierten Platten nach vorhandenen Resten ergänzt. Chordecke
neu bemalt (von Wilckens).