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170 Nordstrand
NORDSTRAND
Insel im Wattenmeer, westlich von Husum.
S chrifttum : Job. Petreus' (gest. 1603) Schriften über Nordstrand, herausgegeben von Keim er Hansen.
In: Quellensammlung der Gesellschaft für Schlesw.-Holst. Geschichte, Bd. 3, Kiel 1301. 314 S. — S ax, Petrus,
Descriptio InsulaeNordstrandiae. 1637. Mit Einleitung vonReimer Hansen, her aus gegeben vonEmil Bruhn in:
Mitteilungen des Nordfries. Vereins, Jahrg. 1303/10, S. 1—37. Danckwerth S. I44f. — Heimreich, Nordfresische
Chronick S. 170 und passim. —Heimreich, Schlesswigische KirchenHistorie S.188. —Dän. Atl. VII, S. 807/3.
— Jensen, Stat. 643/67, 1304. — v. Schröder, Top. S. 374/6. — Richelieu, Nordfriserne og Nordstrands
Undergang 1634. In: DanskeFolkeskrifter, Bd. 7, 1834, 30—73.— Hansen-Nielsen III, 1.71/34,118/124.
— Trap I, S. 248/ 32. — Michler I, 467. — Haupt I, S. 477f. —Ernst von Bertouch, Vor vierzig Jahren. Natur
und Cultur auf der nordfriesischen InselNordstrand, Weimar 1831. — Gadso Weiland, Nordstrand einst und
jeQt. In: Niedersachsen 11 (1303/6) S. 243/4. — Qldekop, Schleswig VII, S. 33/33. — Rudolf Muuß, Die
Sturmflut am 11. Oktober 1634, Breklum 1334. — Jensen, Kirchenbücher S. 30. —
Siegel: Ein gemeinsames Siegel, das der Rat der fünf Harden des Handes Nordstrand führte, ist in 73» ei
Abdrucken erhalten (Boie Tfl. III, 26). Wahrscheinlich ist es identisch mit dem vor 1380 erneuerten Fünf-
Harden-Siegel (Heimreich, Nord-Fr es. Chr. S. 236). Die Siegel der einzelnen Harden (Boie Tfl. III u. IV) :
Beltri n ghar de: Nordansicht einer Quaderkirche, bestehend aus Schiff und Apsis, von drei Kreuzen bekrönt:
unten Wellen, oben Mond und Stern. Gemeint ist wohl die Kirche vonBupsee.
Edo m sh ar de : Zwei stehende Heilige in Architektur, Eaurentius und wahrscheinlich Petrus.
Eundenbergharde: Nordansicht der Eundenberger Kreu^kirche, mit Sonne und Mond.
P ellw ormh ar de: nicht nachTuweisen.
Wiriks h ar de: 1. Ritter (beschrieben von Hupp, S. 73.) 13. Jhdt.? 2. Schiff, in dem %wei Personen stehen.
Mitte des 14. Jhdts. Abbildung s. Seite 3.
Die Bearbeitung der Nachrichten über Alt-Nordstrand und die hier untergegangenen
Kirchen (vgl. Einl.) lag außerhalb der Aufgaben des Inventars. Zusammenstellung von
Haupt (I, 447). Das „Nordstrand vor der Flut 1634“ behandelt O. Hartz im 42. Bande
der Zeitschr. d. Gesellschaft f. S.-H. Geschichte 1912; die Rungholt betreffende Li-
teratur ist bei Südfall angeführt.
„Bei der großen Flut 1634, die durch 44 Deichbrüche ins Land drang, entstanden aus
Alt-Nordstrand die jetzigen Inseln Nordstrand, Pellworm, Nordstrandischmoor, Südfall;
es wurden fast alle Kirchen zerstört, 1332 Häuser und 30 Windmühlen gänzlich zer-
trümmert und 6408 Menschen, worunter 9 Prediger waren, verloren das Leben. Nach
dieser Zerstörung war die Insel Nordstrand, welche nur noch aus dem Areale des Kirch-
spiels Odenbüll und einem Teile der Kirchspiele Gaikenbüll, Trindermarsch und Emesbüll
bestand, fast 20 Jahre ohne Bedeichung und wurde dann einigen Brabantern und Nieder-
ländern eingeräumt, die von dem Herzoge Friedrich 1652 eine sehr vorteilhafte Octroy er-
hielten“ (v. Schröder, Top.). Die Zahl der Teilnehmer an dieser Wiederbedeichung, der
sog. Partizipanten, stieg schließlich auf 24. Vergl. die holländischen Inschriften auf Grab-
steinen in der Theresienkirche.
KIRCHE ZU ODENBÜLL, 14 km westlich von Husum.
Siegel mit Ansicht der Kirche, Anf. 13. Jhdt.
BAU. Die dem hl. Vinzenz geweihte Kirche zu Odenbüll ist der einzige mittelalterliche
Bau auf der 1634 entstandenen Insel Nordstrand.
Hage, Daugefüge: Die Kirche liegt auf hoher Warf im Alten Koog, im westlichen Teil der
Insel. In der Nähe nur wenige Häuser. Flachgedeckter einfacher Bau, Schiff und wenig
 
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