Der Werkstattsbetrieb
An Sir Dudley Carleton.
Antwerpen, den 28. April 1618.
Vortrefflichster Lcrr!
Aus der Mitteilung meines Bevollmächtigten habe
ich entnommen, daß Eure Exzellenz sehr geneigt sind,
mit mir ein Geschäft in bezug auf Ihre Antiquitäten
einzugehen, und ich hoffe Gutes dafür, da ich sehe,
daß Sic mit Ernst zu Werke gehen, indem Sie jenem
den genauen Preis genannt, um den Sic die Sachen
erstanden, worin ich mich vollständig auf Ihr ritter-
liches Wort verlassen will. Auch will ich annehmen,
daß Sie diesen Ankauf mit aller Sachkenntnis und
Aussicht gemacht haben, obschon die großen Lerren
beim Kaufen und Verkaufen mitunter einigen Nach-
teil zu erleiden pflegen, denn viele rechnen den Titel
des Käufers gerne mit in den Wert der Gegenstände
ein, eine Handlungsweise, die mir durchaus fremd ist.
Vielmehr können Eure Exzellenz versichert sein, daß
ich Ihnen die Preise meiner Bilder genau so stellen
werde, als ob es sich darum handelte, sie uni bares
Geld zu verkaufen, und in bezug darauf bitte ich Sie
inständigst, sich auf das Wort eines Edelmanncs zu
verlassen. Ich habe gegenwärtig eine Auslese meiner
Sachen im Lause, insbesondere auch einige Gemälde,
die ich aus eigenem Wohlgefallen zurückbehalten habe,
ja sogar einige, die ich teurer zurückgckauft habe, als
ich sie vorher andern verkauft hatte. Aber alles soll
Eurer Exzellenz zur Verfügung stehen, denn ich liebe
die kurzen Geschäfte, wo jeder das Seinige auf ein-
mal gibt und empfängt; und um die Wahrheit zu
43
An Sir Dudley Carleton.
Antwerpen, den 28. April 1618.
Vortrefflichster Lcrr!
Aus der Mitteilung meines Bevollmächtigten habe
ich entnommen, daß Eure Exzellenz sehr geneigt sind,
mit mir ein Geschäft in bezug auf Ihre Antiquitäten
einzugehen, und ich hoffe Gutes dafür, da ich sehe,
daß Sic mit Ernst zu Werke gehen, indem Sie jenem
den genauen Preis genannt, um den Sic die Sachen
erstanden, worin ich mich vollständig auf Ihr ritter-
liches Wort verlassen will. Auch will ich annehmen,
daß Sie diesen Ankauf mit aller Sachkenntnis und
Aussicht gemacht haben, obschon die großen Lerren
beim Kaufen und Verkaufen mitunter einigen Nach-
teil zu erleiden pflegen, denn viele rechnen den Titel
des Käufers gerne mit in den Wert der Gegenstände
ein, eine Handlungsweise, die mir durchaus fremd ist.
Vielmehr können Eure Exzellenz versichert sein, daß
ich Ihnen die Preise meiner Bilder genau so stellen
werde, als ob es sich darum handelte, sie uni bares
Geld zu verkaufen, und in bezug darauf bitte ich Sie
inständigst, sich auf das Wort eines Edelmanncs zu
verlassen. Ich habe gegenwärtig eine Auslese meiner
Sachen im Lause, insbesondere auch einige Gemälde,
die ich aus eigenem Wohlgefallen zurückbehalten habe,
ja sogar einige, die ich teurer zurückgckauft habe, als
ich sie vorher andern verkauft hatte. Aber alles soll
Eurer Exzellenz zur Verfügung stehen, denn ich liebe
die kurzen Geschäfte, wo jeder das Seinige auf ein-
mal gibt und empfängt; und um die Wahrheit zu
43