48 _Lebens-Lauff.
HochwürdigenAbendmal deß Herrn/Sich mit den Ihrigen
eingefunden/und als eine Gottseelige Liebhaberin deß wel-
chen ^imtterij und Predig-Ambts insgemein/ und Ihrer
jeweiligen Beichtvatter und Seelsorger insonderheit/ mit
allerhand Liebthätigkeit erzeiget hat Und dieweil der
Im Leben. Glaubens-Wandel richtig war / konte auch Ihr Lebens-
Wandel nicht unrichtig seyn / nach welchem Dieselbe als
rin Exemplarisches Tugend-Muster einhergegangen/ und
daher» in wichtigen Geschafften unverdrossen und ernst-
hasst/ mit untergemengter Sanfftmuth; in Lanve-L-mon
und Gespräch sinnreich und lemseeUg; im Wohlstand nicht
hochmüthig noch trotzig; im Norhstand hergegen nicht er-
schlagen noch verzagt; vor höhern demütig; gegen ihres
gleichen bescheydenlich; gegen germgern freundlich; gegen
Armen mitleydig; gegen Benachbarten friedlich und red-
sprächig; gegen Feinden versöhnlich war: auß ihrem Mun-
de gieng kein Fluchwort/ als Ja und Nein; In der Hauß-
haltung wußte Sie in einnehmen und außgeben/das rem-
psrsmenr und Mittelstraß mvclenrter Sparsamkeit/ nach
dem es dieEhren-oderNokh-Gelegenheit erforderte rühm-
lich zu treffen / daß Sie zwischen Geitz und Vergeudung
haußhaltiglichen durchgesegelt; daß Ihres EHHerren Hertz/
in seinen offtmaligen Rcysen/und Geschafften in der ferne/
sich auff Sie verlassen dörffen/ als ob er persönlich zu hauß
wcre. Darneben war Sie allem unnöthigen und über-
flüssigen Kleyder-Pracht und Hoffarts-Staat von Her-
tzen feind; dem Müssiggang gehässig ; daß Sie es Ihr»
vor eine Ehre und Lust gehalten / nach dem zo. Cap. der
Sprüche Salomo/ die Spindel zu ergreiffen/ mit Wolle
und Flachs umbzugehen/ und als ein Segen-volles Kauff-
manns-Schiff seine Nahrung von ferne zu bringen; umb
weßwillen Dieselbe in Ihrem Jungfräulichen Stand/wel-
chen Sie biß an Ihre Ehe/mit Eingezogenheit und Keusch-
heit/unterDerFrauen Mutter Obsicht/geführet/von unter-
schiedenen Hochansehnlichen Personen und Freyern zur Ehe
begehret/ aber keinem andern / als Ihrem hinterlassenen
Herren
HochwürdigenAbendmal deß Herrn/Sich mit den Ihrigen
eingefunden/und als eine Gottseelige Liebhaberin deß wel-
chen ^imtterij und Predig-Ambts insgemein/ und Ihrer
jeweiligen Beichtvatter und Seelsorger insonderheit/ mit
allerhand Liebthätigkeit erzeiget hat Und dieweil der
Im Leben. Glaubens-Wandel richtig war / konte auch Ihr Lebens-
Wandel nicht unrichtig seyn / nach welchem Dieselbe als
rin Exemplarisches Tugend-Muster einhergegangen/ und
daher» in wichtigen Geschafften unverdrossen und ernst-
hasst/ mit untergemengter Sanfftmuth; in Lanve-L-mon
und Gespräch sinnreich und lemseeUg; im Wohlstand nicht
hochmüthig noch trotzig; im Norhstand hergegen nicht er-
schlagen noch verzagt; vor höhern demütig; gegen ihres
gleichen bescheydenlich; gegen germgern freundlich; gegen
Armen mitleydig; gegen Benachbarten friedlich und red-
sprächig; gegen Feinden versöhnlich war: auß ihrem Mun-
de gieng kein Fluchwort/ als Ja und Nein; In der Hauß-
haltung wußte Sie in einnehmen und außgeben/das rem-
psrsmenr und Mittelstraß mvclenrter Sparsamkeit/ nach
dem es dieEhren-oderNokh-Gelegenheit erforderte rühm-
lich zu treffen / daß Sie zwischen Geitz und Vergeudung
haußhaltiglichen durchgesegelt; daß Ihres EHHerren Hertz/
in seinen offtmaligen Rcysen/und Geschafften in der ferne/
sich auff Sie verlassen dörffen/ als ob er persönlich zu hauß
wcre. Darneben war Sie allem unnöthigen und über-
flüssigen Kleyder-Pracht und Hoffarts-Staat von Her-
tzen feind; dem Müssiggang gehässig ; daß Sie es Ihr»
vor eine Ehre und Lust gehalten / nach dem zo. Cap. der
Sprüche Salomo/ die Spindel zu ergreiffen/ mit Wolle
und Flachs umbzugehen/ und als ein Segen-volles Kauff-
manns-Schiff seine Nahrung von ferne zu bringen; umb
weßwillen Dieselbe in Ihrem Jungfräulichen Stand/wel-
chen Sie biß an Ihre Ehe/mit Eingezogenheit und Keusch-
heit/unterDerFrauen Mutter Obsicht/geführet/von unter-
schiedenen Hochansehnlichen Personen und Freyern zur Ehe
begehret/ aber keinem andern / als Ihrem hinterlassenen
Herren