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Auktionshaus Albert Kende <Wien> [Hrsg.]
Briefe an Marianne v. Eybenberg: Goethes Briefe an M. v. Eyenberg ; ferner Briefe von anderen bedeutenden Persönlichkeiten an sie ; im Rahmen der 115. Kunstauktion, Versteigerung am 23. Juni 1932 — Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.11153#0007
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I

Vorwort.

Mit Ausnahme der zwei Mozart-Briefe sind sämtliche hier
vorliegenden Briefe an Baronin Marianne von
Eybenberg gerichtet.

Es kommt wohl fast nie vor, daß eine so überaus bedeu-
tende Briefsammlung so geschlossen auf den Markt
kommt wie diese.

Marianne von Eybenberg war eine bedeutende Frau, alle,
die sie kannten, schätzten sie überaus hoch, sowohl um ihrer
inneren als auch äußeren Vorzüge willen. Sie stammte aus
einem reichen jüdischen Berliner Kaufmanns-
h a u s*. Die Früchte der Aufklärung pflückte sie mit leichter
Hand, aber ihr früher Ubertritt zum Christentum setzte sie
zu ihrer Familie in starken Gegensatz. Von blendender Schön-
heit, von fesselnder Koketterie, von rascher Auffassungsgabe
und Anschmiegsamkeit, geistreich und witzig, war sie von
Verehrern umringt. Von einem Grafen Bernstorff zur Frau
begehrt, heiratet sie in heimlicher Ehe den österreichischen
Gesandten am preußischen Hof, den Fürsten Hein-
rich XIV. von R e u ß. Goethe lernt sie und ihren Mann
bei der Campagne in Frankreich kennen. Als Witwe nimmt
sie den Titel einer Frau von Eybenberg an und lebt in Öster-
reich, wo sie, seit 1805 schwer krank, im Jahre 1812 in Wien
stirbt.

Ihr Briefwechsel mit Goethe trägt den Stempel persön-
lichster Aussprache. Varnhagen** hat für ihre Beziehung zu

* Im folgenden wird August Sauer, Goethe und Österreich. 2. Teil. —
Schriften der Goethe-Gesellschaft, 18. Bd., zitiert.

** Siehe: Varnhagen, Ausgew. Schriften, 1875, XVIII., S. 75 ff.; Geiger.
Vorträge und Versuche, 1890, S. 219; Goethe-Jahrhuch, XIV., 95 ff.;
J. Fürst, Henriette Hertz,'S. 142 ff.

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