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Kern, Otto [Hrsg.]
Die Inschriften von Magnesia am Maeander — Berlin, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4618#0009
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und durch Abdruck dieser Vorträge im Journal des Savans 1845 ihr Verständnis auch weiteren
Kreisen zugänglich zu machen1-). Die geringe epigraphische. Ausbeute des Aufenthalts in Magnesia
hat Texier in der Description13) publiziert und auch in seinem Reisebandbuch Asie Mineure (neue
Ausgabe Paris 1882 p. 349) in Übersetzung mitgeteilt.

Nach Texier und Clerget ist von Magnesia lange Zeit fast nicht mehr die Rede; dagegen
entfalteten nun die Steinräuber, die schon Texier mitten in den Ruinen des Artemistempels angetroffen
hatte, eine um so ausgedehntere Thätigkeit, als durch den Bau der Eisenbahn Smyrna-Aidin der
Bedarf an guten Bausteinen plötzlich ein ungewöhnlich grosser wurde; namentlich die Stadtmauer
auf den Höhen im Süden der Stadt ist damals den Steinmetzen der englischen EisenbabngeSeilschaft
zum Opfer gefallen1'1).

Neue zuverlässige Kunde verdankt man erst Avieder der auf Kosten der Barone G. und E.
von Rothschild von Olivier Rayet in Gemeinschaft mit Albert Thomas im Herbst 1872 unternommenen
Bereisimg der Maeandergegend, deren Ergebnisse für Geschichte und Altertümer in einem mehr-
bändigen, gross angelegten Werke veröffentlicht werden sollten. Rayet's Krankheit und Tod ver-
hinderten die Vollendung. Der von Rayet allein veröffentlichte Teil (Rayet et Thomas Milet et le
Golfe Latmique Paris 1877), in dem S. 117—180 Magnesia behandelt wird, hat seine Bedeutung
mehr in der Sammlung und Sichtung des litterarischen Quellenmaterials als in ausführlichen an Ort
und Stelle vorgenommenen Untersuchungen. Rayet's Aufzeichnungen befinden sich jetzt im Musee
National zu St. Germain en Laye; neue Inschriften enthalten sie nicht, nur die aus Huyot's Papieren
entnommenen Nr. 169. 197. 198, wie F. v. Hiller auf meine Bitte festgestellt bat,

Die Plünderung der Ruinen nahm inzwischen ihren Fortgang, bis Walther Judeich und Franz
Winter, die 1887 an Magnesia vorbeikamen, Iv. Humanns Aufmerksamkeit auf diese Stelle lenkten.
Humann besuchte darauf die Ruinenstätte, liess mehrere Priesreliefs aus dem Sumpf hervorziehen3r>),
in dem die Trümmer des Artemistempels lagen, und Winter schrieb auch eine Anzahl von Inschriften
ab (Nr. 13. 119. 173. 248), von denen das wichtigste Stück Nr. 13 später verschwunden war und
auch von Winter bei einer Wiederholung seines Besuchs imDecember 1892 nicht wiedergefunden werden
konnte. Der Bau der Eisenbabnstrecke Balatchyk-Sokbia reizte die Steinbrecher zu neuem Raubbau:
namentlich im Theater wurde von Unberufenen gegraben. Eine ganze Reihe von Inschriften wurde
verschleppt und in meist unvollkommenen Abschriften bekannt gemachtl(i). Damals wurde auch in
der Nähe des sogen, römischen Gymnasiums die Marmorplatte mit dem dpxaioc; XPI0"!10? (Nr. 215),
gefunden und nach Aidin gebracht, ebenso wurde in dieser Zeit der Altar für Dionysos und Semele
(Nr. 214) nach Balatcbyk verschleppt.

All diese früheren Gelegenheitsfunde verschwinden aber neben der Fülle von Inschriften, die
durch die unter Humanns Leitung im Auftrag der Königlichen Museen in Berlin und ausserdem
durch die gleichzeitig von F. Freiherrn Hiller von Gaertringen unternommenen Ausgrabungen zu
Tage gefördert wurden. Die Inschriften aus dem von ihm aufgedeckten Theater hat F. von Hiller
schon in den Athen. Mitth. XIX (1894) S. 1 ff. veröffentlicht, Die Inschriften, die in den vom Museum
veranstalteten Ausgrabungen im Artemisheiligtum und auf der Agora gefunden sind, sind bis auf
wenige Stücke17) bisher noch nicht bekannt gemacht worden. Zu ihnen kommt das Ergebnis der

12) Gegen Raoul-Rochette wendet sich Ludwig Ross Hellenica Halle 1846 S. 40.

13) Nr. 118. 169. 195. 196. 197 dieser Sammlung, von Texier neu abgeschrieben, aber sämtlich schon
früher bekannt.

u) Rayet und Thomas Milet et le Golfe Latmique S. 123.

1B) Vgl. Heron de Villefosse Revue archeologiquo X (1887,2) S. 257.

,(!) AI. Em. Kondoleon ävekootoi MiKpaaiavai em-fpaepai €Kbib6u.£vou Otto A. E. K. TfOxoc; Ttpujxov (allein er-
schienen) 'Ev Aörrvau; 1890. Schon Anfang der achtziger Jahre wurde Nr. 114 dieser Sammlung bekannt und gleich-
zeitig im Bulletin de corresp. hellen. VII (1883) S. 504.10 und Mouaetov Kai ßiß\io6iiKn xf|S eüorfTeXiKfic 0X<>Mte l88*—
1885 S. 71 Nr. uo<;' veröffentlicht.

17) Theaterinschriften von der Agora: Athen. Mitth. XIX (1894) S. 93; Kern Die Gründungsgeschichte von
Magnesia am Maiandros Berlin 1894; vgl. ausserdem Archaeol. Anzeiger 1894 S. 76. 122.

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