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Kern, Otto [Hrsg.]
Die Inschriften von Magnesia am Maeander — Berlin, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.4618#0010
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IV



während der Zeit der Ausgrabungen in der näheren und weiteren Umgebung der Stadt veranstalteten
Nachforschungen: eine Versuchsgrabung in der westlichen Nekropole, die F. von Hiller im Januar
und Februar 1891 anstellte, ergab eine Reihe von Inschriften; andere konnten in der eben durch den
Bau der Bahn nach Sokhia durchschnittenen südlichen Nekropole ohne Weiteres abgeschrieben werden.

Wenig Ertrag brachte die Durchsuchung der umliegenden Dörfer. Die wichtigste, ausserhalb
Magnesias gefundene Urkunde ist der Dariusbrief, den Cousin und Deschamps schon im April 1889
im Dorfe Deirmendjik entdeckt hatten. Ein zweites wichtiges Stück, das die Ausdehnung des magne-
tischen Gebiets bis an das Meer beweist, das in Muslim-Tchanly gefundene Psephisma aus dem
Hieron des Anax (Nr. 94) ist mir erst nachträglich durch E. von Hiller bekannt geworden. Die
Inschrift, aus Üzümlü, die die Kujp.i] Kuouin, bezeugt (Nr. 113), habe ich nicht wiederfinden können.
Myus (heute Avshar-Kalesi), das nach Polybios XVI 24 (Zeugn. Nr. LV) um 200 v. Chr. zum Gebiet
von Magnesia gehört hat, ist von mir nicht besucht worden: aber andere, die nach mir in dieser
Gegend gereist sind, teilen mir mit, dass sie in seinen Ruinen keine Inschrift gefunden haben. Auch
die Litteratur kennt keine von dort stammenden Inschriften, wie mir Emil Szanto noch bestätigt hat.
Dieser Thatbestand stimmt zu den Myus betreffenden Schriftstellerzeugnissen: die Stadt ist früh ver-
lassen worden.

Nach meiner Abreise aus Magnesia (Dezember 1893) sind Inschriften daher nicht bekannt
geworden mit Ausnahme von Nr. 228, die in Sari-Kemer im April 1896 gefunden ist, und deren
Kenntnis ich der Freundlichkeit von B. Haussoullier verdanke.

Das gesamte bis jetzt bekannt gewordene Material an Inschriften ist in diesem Buche zu-
sammengestellt, und soweit es thunlich schien, in historischer Folge angeordnet worden. Für die
Wiedergabe ist Umschrift in Minuskeln gewählt. Über die Schrift ist das Nötige in Kapitel V der
Einleitung gesagt und durch Proben auf Tafel III—X und einzelne Textabbildungen veranschaulicht.
Der Stadtplan auf Tafel 1 und die Skizze der Umgebung Magnesias nach Kieperts Karte des west-
lichen Klein-Asiens auf S. I sollen die Fundorte der Inschriften, letztere zugleich die Ausdehnung
des Gebietes von Magnesia verdeutlichen, der schematische Aufriss des südlichen Teils der West-
wand der Agora auf Tafel II ein Bild von der Anordnung des grössten im Zusammenhang gefundenen
Komplexes von Inschriften gewähren.

Beigefügt sind den inschriftlichen Zeugnissen in besonderen Abschnitten der Einleitung die
Nachrichten der alten Schriftsteller über Magnesia, ebenfalls in geschichtlicher Beihenfolge. und die
für die Stadtgeschichte nicht minder wichtigen Münzen. Erschwert wurde die Sammlung der Schrift-
stellerzeugnisse dadurch, dass die Überlieferung nicht immer klar zwischen Magnesia am Maiandros,
am Sipylos, in Thessalien unterscheidet; in Zweifelsfällen ist hier eher zu viel als zu wenig auf-
genommen, um jedenfalls ein möglichst vollständiges Urkundenbuch für Magnesia am Maiandros zu
geben und damit einen Beitrag zur Geschichte Kleinasiens vom IV. Jahrhundert v. Chr. an.

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