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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 17.1902

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler
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https://doi.org/10.11588/diglit.12080#0083
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VON AUSSTELLUNGEN DENKMÄLER <ös^


durchaus unberührt von grosstädtischer Glätte;
er wird als ein Heimatsmaler von besonderer Stärke
sicherlich auch in Deutschland noch einmal angenehm
auffallen. — Die Pflege eines schönsten Zweiges der
Kleinkunst hat ein jüngst in Basel gegründeter
Ex libris-Klub „Basilea" in die Hand genommen.
Er vereinigt die Besitzer und Freunde von künst-
lerisch ausgeführten Bibliothekzeichen und will ihnen
beim Austausch und beim Sammeln behilflich sein.
Verschiedene bedeutende Ex libris-Leute des Aus-
landes gehören dem Klub schon an, der sich vor
anderen Vereinen dadurch auszeichnet, dass er keine
Mitgliederbeiträge erhebt. Präsident ist Herr Erna-
nuel Stickelberger (Florastrasse 23). G.
DENKMÄLER
TJAMBURG. Das Brahms-Denkmal. Nach ver-
* * schiedenen Blättermeldungen ist die Ausführung
des für Hamburg geplanten Brahms - Denkmals,
nachdem ein zweimaliges Konkurrenz-Ausschreiben
ergebnislos verlaufen, an Max Klinger in Pflicht
und Auftrag gegeben worden. So glatt und einfach
ist die Sache denn doch noch nicht erledigt. Sie
wäre es vielleicht, wenn Klinger vor dem Aus-
schreiben der beiden Wettbewerbe offen seinen
Wunsch ausgesprochen hätte, die Ausführung des
Denkmals zu übernehmen. Denn bei der Durch-
dringung der Klingerschen Kunst mit musikalischer
Empfindung steht die Eignung dieses Künstlers für
die würdige Lösung gerade dieser Aufgabe gewiss
ausser Frage. Doch der Name Klingers wurde in
dieser Sache erst genannt, nachdem die Konkurrenz

im Zuge war. Und zwar trat Klinger nicht direkt
mit einem Anerbieten hervor, sondern ein ihm be-
freundeter Mittelsmann brachte, möglicherweise so-
gar ohne sein Wissen und gegen seine Absicht,
einigen in der Denkmalsfrage massgebenden Per-
sönlichkeiten den Leipziger Meister in Vorschlag.
Dabei blieb es vorläufig, weil vorerst das Ergebnis
des Wettbewerbes abgewartet werden sollte. Dieses
fiel, wie an dieser Stelle schon seiner Zeit mitgeteilt
wurde, wenig befriedigend aus. Der Berliner Bildhauer
Felderhoff erhielt zwar statt eines Preises, der über-
haupt nicht verteilt wurde, eine Geldentschädigung,
die geforderte Mehrheit zur Erteilung des Aus-
führungs-Auftrages konnte in der entscheidenden
Kommissionssitzung für ihn jedoch nicht erreicht
werden. Nun erst wurde der Eventualität einer
Uebertragung der Denkmals-Ausführung an Klinger
näher getreten. In Betreff seiner Neigung, auf diese
Sache einzugehen, wurde dieser Künstler alsdann
sondiert und für den Fall der Zustimmung von
seiner Seite die Vorlage eines Entwurfes erbeten.
So steht die Sache zur Zeit und da die Antwort
Klingers noch nicht eingetroffen ist, kann auch von
einer Vergebung des Auftrages an ihn vorläufig
keine Rede sein. Aber auch auf ein einfaches >Ja!;
des Leipziger Meisters würde der Zuschlag nicht
erfolgen, dieser hängt vielmehr von der Vorlage
und Genehmigung des eventuell vorzulegenden
Entwurfes ab. Man kann es verstehen, dass diese
neueste Phase, in die die Denkmalsangelegenheit
Brahms getreten ist, in Bildhauerkreisen, zumal
unter den an den beiden ergebnislos verbliebenen
Konkurrenzen beteiligt gewesenen Künstlern, Ver-

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