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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

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Lange, Konrad von: Die drei Gaben des Künstlers: eine altmodische Betrachtung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0050
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K F. VON STUCK DER HERR LEHRER

(i dem schon durch diese selbst zu starken Ge- Interessen, von allen sinnlichen und ethischen

fühlen angeregt worden sein muß. Wer die Beziehungen, rein als Erscheinung aufzufassen.

1$ Natur nicht selbst stark empfindet, kann auch Beim bildenden Künstler, den ich hier in erster

u durch ihre Darstellung andere nicht gefühls- Linie im Auge habe, gehört dazu nicht nur,

ö mäßig beeinflussen. Ich will diese Gabe, um daß er die Formen und Farben der Natur

n ihren allgemein menschlichen Charakter und physiologisch scharf und genau wahrnimmt,

M ihre Loslösung vom Künstlerischen zu kenn- sondern auch, daß diese Wahrnehmung bei ihm

(l zeichnen, Lebensgefühl nennen. mit einem starken Lustgefühl des Gesichtssinnes

Die zweite Gabe ist ganz anderer Art. Sie verknüpft ist. Aus diesem Lustgefühl, das nicht

w besteht in der Fähigkeit, die Natur unter Um- mit den „ Lebensgefühlen " zu verwechseln ist,

0j ständen auch losgelöst von allen praktischen erklärt sich die so vielen Menschen ganz ver-

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