DOI Artikel:
Lange, Konrad von: Die drei Gaben des Künstlers: eine altmodische Betrachtung, [1]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0049
F. VON STUCK fec.
was Gegenstand der Wahrnehmung und Darstel- Zu dieser Gabe gehört auch die Empfäng-
lung sein kann. Der Künstler soll diesen Din- lichkeit für den Stimmungsgehalt der Natur,
gen gegenüber sehr impressionabel sein. Er soll Die Stimmung selbst ist natürlich ein subjek-
sich durch das, was sinnlich reizt, auch wirklich tiver Zustand. Aber sie setzt objektive Erschei-
sinnlich reizen lassen. Was religiös oder ethisch nungen voraus, durch die sie angeregt wird. Sonst
wertvoll ist, soll ihn in _ würden nicht verschie-
seinem Handeln be- .^^^flR^^w. dene Menschen von den-
stimmen. Je nach Um- V selben Naturphänome-
ständen soll er auch pa- M^^^^ ^^^^M nen zu ähnlichen Stim-
triotisch, sozial, wissen- W 9 B^W mungen angeregt wer-
schaftlich usw. inter- ' j^ I den. Daß die Nacht
essiert sein. Wir be- \ f( J Grauen, das Meer Sehn-
zeichnen das als allge- ^"^j w^-'JKL sucht, ein Sonnenunter-
meine Bildung. Es Bj^^^L Ml B gang Ruhegefühl erzeu-
kommt dabei nicht auf ■H^fl m "en' erk,ärt s'cn aus
das äußere Wissen, auch B Assoziationen, die bei
nicht auf die Zahl der allen Menschen in un-
Interessen, sondern auf ga fähr gleicher Weise vor-
die Stärke und Lebhaf- B handen sind. Nur die
tigkeit derjenigen Inter- B Uebereinstimmung die-
essen an, zu denen wir fl ^^T^ ser Assoziationen macht
durch Begabung und B es möglich, daß der Ma-
Neigung hingeführt wer- 1er mit Stimmungsland-
den. Wer einer schö- B schaffen auf andere Men-
nen Frau gegenüber kalt sehen einwirken, sie zu
bleibt, wird niemals einer ähnlichen Stim-
schöne Frauen überzeu- mung anregen kann wie
gend malen können, und B die,welcheerselbstbeim
wer die Erzählung einer Anblick der Natur erlebt
aufopfernden Tat ohne fl hat. Daraus ergibt sich
starkes Lustgefühl an- fl aber, daß der Maler nicht
hören kann, der tut fl H erst durch die künstleri-
besser, ethische Stoffe fl? ' ' sehe Formulierung die-
nicht zum Gegenstand ^^^^Hflfl^^^ ser Naturphänomene an-
seiner Kunst zu machen. a. Hengeler fec. geregt werden darf, son-
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was Gegenstand der Wahrnehmung und Darstel- Zu dieser Gabe gehört auch die Empfäng-
lung sein kann. Der Künstler soll diesen Din- lichkeit für den Stimmungsgehalt der Natur,
gen gegenüber sehr impressionabel sein. Er soll Die Stimmung selbst ist natürlich ein subjek-
sich durch das, was sinnlich reizt, auch wirklich tiver Zustand. Aber sie setzt objektive Erschei-
sinnlich reizen lassen. Was religiös oder ethisch nungen voraus, durch die sie angeregt wird. Sonst
wertvoll ist, soll ihn in _ würden nicht verschie-
seinem Handeln be- .^^^flR^^w. dene Menschen von den-
stimmen. Je nach Um- V selben Naturphänome-
ständen soll er auch pa- M^^^^ ^^^^M nen zu ähnlichen Stim-
triotisch, sozial, wissen- W 9 B^W mungen angeregt wer-
schaftlich usw. inter- ' j^ I den. Daß die Nacht
essiert sein. Wir be- \ f( J Grauen, das Meer Sehn-
zeichnen das als allge- ^"^j w^-'JKL sucht, ein Sonnenunter-
meine Bildung. Es Bj^^^L Ml B gang Ruhegefühl erzeu-
kommt dabei nicht auf ■H^fl m "en' erk,ärt s'cn aus
das äußere Wissen, auch B Assoziationen, die bei
nicht auf die Zahl der allen Menschen in un-
Interessen, sondern auf ga fähr gleicher Weise vor-
die Stärke und Lebhaf- B handen sind. Nur die
tigkeit derjenigen Inter- B Uebereinstimmung die-
essen an, zu denen wir fl ^^T^ ser Assoziationen macht
durch Begabung und B es möglich, daß der Ma-
Neigung hingeführt wer- 1er mit Stimmungsland-
den. Wer einer schö- B schaffen auf andere Men-
nen Frau gegenüber kalt sehen einwirken, sie zu
bleibt, wird niemals einer ähnlichen Stim-
schöne Frauen überzeu- mung anregen kann wie
gend malen können, und B die,welcheerselbstbeim
wer die Erzählung einer Anblick der Natur erlebt
aufopfernden Tat ohne fl hat. Daraus ergibt sich
starkes Lustgefühl an- fl aber, daß der Maler nicht
hören kann, der tut fl H erst durch die künstleri-
besser, ethische Stoffe fl? ' ' sehe Formulierung die-
nicht zum Gegenstand ^^^^Hflfl^^^ ser Naturphänomene an-
seiner Kunst zu machen. a. Hengeler fec. geregt werden darf, son-
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