Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 27.1911-1912

DOI Artikel:
Lange, Konrad von: Die drei Gaben des Künstlers: eine altmodische Betrachtung, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13090#0051

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
A. HENGELER KARNEVAL

sagte Fähigkeit, bei der Anschauung zu ver- er nachahmt, in seinem Geiste scharrt, ist für

harren, sich nicht durch andere Interessen diese Frage vollkommen gleichgültig. Genug,

davon ablenken zu lassen. Damit hängt aber daß der naive Künstler die Natur als etwas ob-

aufs engste der Trieb zur Naturnachahmung jektiv Gegebenes auffaßt, das er wohl mehr

zusammen. Ja ich glaube sogar, daß diese oder weniger frei nachahmen, nicht aber

Abstraktion, diese Gabe, ganz in der Erschei- durch eine eigene Schöpfung seines Geistes

nung als solcher aufzugehen, erst aus dem Be- ersetzen kann. Ich will diese zweite Gabe

dürfnis der Naturnachahmung entstanden ist. als Anschauungskraft bezeichnen.
Die erkenntnistheoretische Frage, ob es über- Die dritte Gabe endlich ist die technische

haupt eine objektive Natur gibt, die von der Geschicklichkeit. Ich verstehe darunter nicht

Kunst nachgeahmt werden kann, ob nicht viel- nur die manuelle Beherrschung des Materials

mehr der Künstler selbst erst die Natur, die und der Instrumente, mit denen das Kunst-

40
 
Annotationen