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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 47.1931-1932

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Heilmeyer, Alexander: Eine Münchner Bildhauerin: Arbeiten von Eugenie Berner-Lange
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https://doi.org/10.11588/diglit.16479#0335
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E. BERNER-LAWGE
JUNGER LOWE

Tatsächlich offenbart sich auch die Zartheit der
Empfindung in den Kinderköpfchen aus Terrakotta
— dazu aber auch eine männliche Energie der Form-
■jcbunsi. Diese erscheint mir noch o-esteigerter in der

Ho C O

Büste des ,,General Raab''. Hier ist mit echt plasti-
scher Energie das Typische der Erscheinung, das im-
mer auch die Ähnlichkeit mit einschließt, heraus-
gearbeitet. W ie ist hier die Modellierung auch stoff-
lich lebendig gediehen, Stirn, Kinn, als die feste
Basis für die W eichteile charakterisiert, und wie se-
winnt die Form dadurch gleich an Ausdruck und
Leben, so daß das W esentliche, ein sprechend ähn-
liches lebendiges Bild der dargestellten Persönlich-
keit entsteht.

Damit ist das Arbeitsfeld dieser Bildhauerin nicht

beschlossen. Wir kennen sie in den Holzplastiken,
die sie in der Secession ausstellte, aus ihren verschie-
denen Medaillen, die sich in den [Münzkabinetten
des Reiches und privaten Sammlungen befinden.
Sie betätigt sich in der Ausführung von Grabmälern
und Brunnen, kirchlichen Arbeiten. Auf dem Gebiete
der volkstümlichen Kleinkunst, wo noch so viel
„Kitsch" lebt, hat sie im Gefühle einer Missions-
pflicht sich aus reinem Idealismus aufbauend betä-
tigt. EinTeil ihrer erfindungsreichen Y\ achsplastiken
ist an dieser Stelle in einem früheren Heft erschienen.
Und aus all dieser \ielseitigkeit heraus ergibt sich
die Y\ ahrnehmung all der Aufgaben, welche die Ge-
sellschaft und die Ansprüche der Zeit an den Künst-
ler, insbesondere an den Plastiker, stellten.

Alexander Heilmeyer

EUGENIE
BERNER -LÄNGE
LIEGENDES KALB

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