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Das Kunstgewerbe in Elsaß-Lothringen — 3.1902-1903

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Die Zorn von Bulach und die Kulturenentwicklung im Elsass, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.6478#0233
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Grabmal des Huc;o Zorn von Bulach im Schlosshof zu Osthausen (früher in Junj; St. Peier in Strassburg) 1321.

Pie zorN Von bulaö

UND DIE

kulUjrlNtWickluNg im flsass

I.

Die künstlerische und kunstgewerb-
liche Entwicklung hat den alten elsäs-
sischen Geschlechtern vieles zu verdanken.
In Lust und Leid dieser Geschlechter
spiegelt sich auch das Wohl und Weh
des Landes. Namenloser Jammer ist
wiederholt durch Kriegsnöte, durch inneren
Zwist, durch Brandschaden über das Land
hereingebrochen: trotz allerFährnisse sehen
wir die hervorragendsten Geschlechter
unentwegt schaffend und sorgend auf
ihrem Posten, nach allen Schlägen sich
lebensmutig wieder aufraffend.

Die politische Stellung und Bedeutung
der Geschlechter im Organismus der
Reichsstadt ist schon oft erörtert worden.
Nicht so häufig hat man die kulturelle
Bedeutung der Geschlechter betont, ihren

Eintluss auf die Entwicklung der Kunst,
ihre Beteiligung an der Entstehung von
Monumentalwerken, ihr Verhältnis zur
Pflege der Kleinkunst.

Zu den ältesten und mächtigsten Ge-
schlechtern Strassburgs gehören die Zorn
von Bulach, die der freien Reichsstadt die
meistenStättmeisterstellten. Ausgezeichnet
durch gereifte Lebenserfahrung und sorg-
same Vorbildung haben sie in ihren ver-
antwortungsvollen Stellungen der Stadt
die wertvollsten Dienste erwiesen Wir
wissen, dass die Mitglieder dieser Familie
frühzeitig in die Fremde geschickt wurden,
über eine gründliche Kenntnis fremder
Sitten und Lebenszustände verfügten und
vor allem eifrig ritterlichen Übungen
oblagen.

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