Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0092
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pfuetely — Pfuser von Nordstetten.

Die von Pforr hatten vom Hause Oesterreich Lehen in Endingen, die sie his zum Tode des
Herzogs Eeinold von Urslingen gemeinsam mit diesem gehabt hatten. Cunemann von Bolsenheim und
Werly v. P. gaben den Herzögen von Oesterreich ihre zwei Theile am Dorfe Tunsei auf und empfingen
dafür einen Theil der Veste Limpurg 1430 und 1435. Hans Werner empfing 1478 als Oesterreich.
Pfandlehen den halben Theil der Burg Namsheim, den er 1482 an Jacob von Wettolsheim verkaufte.
Außerdem hatte das Geschlecht Lehen von den Grafen von Fuerstenberg, den Herren von Rappolt-
stein und von Stäuffen. Außer den in der umstehenden Stammtafel aufgeführten Personen finden
sich nachfolgende, wohl meist dem 17. Jahrhundert angehörige Alliancen: Margaretha v. P., deren
•Mutter eine von Schoenau, Gattin des Hans Biliand von Eptingen; Hans Pforr von Munzingen
heirathete eine Tochter des Blasius von Muellenheim und der Maria Zorn von Bulach; Maria Salome,
Gattin des Johann Philipp Vogt von Summerau gen. von Praßberg zu Dachswangen; N. N. v. P., geb.
Schenk von Castell; Anna Margaretha, verwitwete v. P., Tochter des Georg Wurmser von Schafftols-
heim, der 1643 starb; Clara Anna Rosina v. P. 1655 Gattin Reinhards von Anrepp, Ursula v. P.
vermählt an Andreas Degelin von Wangen, der 1665. 29. 12. starb.

Das Wappen der von Pforr, welche Wappen- und wohl auch Stammes-
genossen der Gottesküche in Breisach waren, zeigte in Gold eine schwarze
runde Scheibe und darauf einen silbernen Stern von meistens sieben,
seltener acht oder sechs Strahlen. H.: der silberne Stern zwischen zwei
Hörnern (z. B. Hans Werner 1449); das vordere Hörn golden, das hintere
schwarz; Gruenenberg, fol. 195; der jüngere Miltenberger Codex, fol. 231a,
woselbst auch als Variante der Stern auf einem schwarzen Jagdhorne auf-
steht. Bei Büheler, fol. 28 a, ist das vordere Hörn schwarz, das hintere
golden; Hd.: schwarzgolden. Das Wappenbuch des Georg v. Stadion, p. 132
zeigt in Schwarz und auf dem Helme mit schwarzsilbernen Decken einen
goldenen sechsstrahligen Stern. Der in der Stammtafel als Gemahl der
Ursula von Pforr genannte Eiteleck von Reischach führte im gevierten
Schilde 1 und 4 Reischach, 2 und 3 Pforr, und beide Helme. (Siehe
unter Reischach.)

Pfuetely siehe Pheitelin.
Grafen von Pfullendorf. Uraltes, frühzeitig erloschenes Grafengeschlecht, dessen Hauptsitz die
Stadt Pfullendorf war. Graf Ulrich (nach Walchner, Gesch. von Pfullendorf, p. 4, Rudolf) heirathete
1099 Elisabeth, Erbtochter des Grafen Ulrich VIII von Bregenz. Ludwig Graf v. Pf., Abt der
Reichenau 1131—1135, wurde im Chor der Kirche von Tuttlingen beim Messelesen von den Mannen
des Gotteshauses (nach Walchner: 1132, auf Anstiften des Grafen Ulrich von Zollern) erschlagen.
Rudolfus comes de Phullindorf 1137 Zeuge für Salem. Comes Rudolfus de Phullen-
dorf 1156 (Fullendorf 1162, Phulindorf 1163); er kaufte 1163 vom Stifte Peters-
hausen die Nutznießung der Hofgüter Rheinsgemünd und bestätigte dies auf der-
selben Urkunde, wobei er sich Rudolfus comes de Ramisperch nennt. Sein Siegel
zeigt im runden Siegelfelde einen linksgekehrten Eber: -\- S. RVDOLP. COMES.

DC. RAM..... Von seiner Gemahlin Wulphildis (Wilfild) von Bayern hatte

er außer zwei Töchtern Elisabeth und Ida nur einen Sohn Berthold, Grafen von
Pfullendorf und Bregenz, vermählt mit Judith, Schwester des Kaiser Friedrichs II.
Als dieser 1166 (alias 1167) in jungen Jahren zu Rom am Fieber starb, übergab
sein Vater dem Kaiser seine Besitzungen gegen ein Leibgeding und starb 1180 auf einer Wallfahrt im
gelobten Lande.

Ida Gräfin v. P. und Bregenz gebar 1218. 27. 4. ihrem Gemahl Graf Albrecht von Habsburg den
späteren Kaiser Rudolf I.

TOn Pfullendorf. Ein aus Pfullendorf stammendes Adelsgeschlecht der Stadt Rottweil, aus
dem Jkr. Eustachius v. P. 1486 Pfälzischer Amtmann zu Geroldseck war. Sein Siegel 1455 zeigte
im Schilde einen aufgerichteten Löwen oder Hund.

Pfuser von Nordstetten. Ein in der Oberbadischen Geschichte vielgenanntes Dienstmannen-
geschlecht der Grafen von Hohenberg. Johans der Pfuser, Bürger zu Rottweil, hatte 1393 Burg und
Veste Friedingen an der Donau und Burg und Stadt Hohenberg um 3000 Pfund als Oesterreichisches
Pfand. Beehtold der Pfuser, welcher wegen Schmähreden gegen die Stadt Villingen in dieser gefangen
gesetzt worden war, schwört 1401 Urfehde. Hans der Pfuser, Hansen sei. Sohn, und seine Gattin
Elisabeth von Grafeneck verkauften 1405 die Feste Graneck bei Niedereschach und das Dorf Aescha,
wie es Hans vormals vom Abte von Gengenbach gekauft hatte. Heinrich Pfauser hatte 1410 Fürsten-
bergische Lehen in Aytlingen; ihm versprach Graf Heinrich von Fuerstenberg, daß nach seinem Tode
 
Annotationen