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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0207
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Degelin.

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Tochtermann, und Margarethe, seine Schwester, Johannes Tegenhart und Tegenli, sein Bruder, Gut-
mann der Hefenler und seine Gattin, Kraft von Breisach und seine Gattin, sowie deren Schwester
Agnese Tegenlin, Cunrat Tennevisel von Nüwenburg und sein Bruder Heinrich, Erben der (noch
lebenden) Schwester Agnese Tegenhartin, verzichteten 1317 auf eine Matte in Kirchgarten, wofür im
Kloster Günthersthal die Jahrzeit von Johannes und Rudolf Tegenhart gehalten werden sollte. Gertrud
und Agnes die Theginhertin, Klosterfrauen zu Günthersthal, stifteten 1311 Jahrzeiten für Frau Gute
die Tenneviselerin von Neuenbürg selig, deren Gatten und Kinder, sowie für Frau Christine selig,
Herrn Rudolf des Turner's Gattin. Agathe, Elisabeth, Katharina und Ursula Tegelin (wohl vor 1303)
Klosterfrauen in Adelhausen. Heinrich Tegenhart Z. 1323. Herr Rudolf Tegenhart, Priester, 1324,
f 1329. 29. 8.; begraben im Kloster Thennenbach, woselbst auf seinem Grabsteine ein Schild mit
einer bis zu dessen Mitte herabgehenden Spitze (Morser oder von Kürneck, wohl das mütterliche
Wappen), darunter ein Hexagramm. Nicolaus Tegenhart, Priester in Freiburg, 1342. Tegenli der
Junge, im Rathe 1339, 1342. Frau Agnese, Herrn Degenhart's sei. Tochter, kaufte 1325 nach Lehen-
recht einen Zehnten in Ihringen, den sie nebst anderen Gütern 1338 an Kloster Thennenbach vergabte.
Tegenhart zur Schüren 1357. Johann Tegenhart, 1305, 1323 im Rathe zu Freiburg, kaufte 1343
Gülten in Baldingen, welche er 1351 seinem Bruder Degenhart verkaufte und scheint 1366 verstorben
zu sein. Von seinen Söhnen kommt 1) Hennin 1349 vor, verkaufte 1350 einen Hof »in Neuenhausen,
1368 der Aeltere genannt; seine Töchter Agnes und Agathe verkauften 1369 — wohl nach des Vaters
Tode — einen Hof in Wangen. 2) Jöseli, Ek., seit 1351 genannt, kaufte 1404 Gülten in Emmen-
dingen, welche er seinen Schwestern (wohl Schwägerinnen I) Gertrud und Anna von Keppenbach,
Klosterfrauen zu Günthersthal, 1404. 23. 8. lebenslänglich zu geben gelobte. Seine Gattin Beatrix
von Keppenbach, 1363, 1365, gebar ihm: Grede, 1363 Nonne in Günthersthal, und Hennin, der 1370
im Bunde des Freiburger Adels, 1398 des Gerichts in Freiburg war. Von seiner Gattin, Tochter des
Johannes Menger, hatte er eine Tochter Susanna, 1411 Nonne in Günthersthal. Der vorgenannte
Tegenhart (1317 Tegenli genannt) 1317, 1351, zeugte mit Margarethe, Tochter Gregors von Krotzingen:
Clara 1366, 1368 Witwe Rüdins von Ouwe und Gregor Degelin von Krotzingen 1366, 1390; er war
1370 im Bunde des Freiburger Adels und wurde 1382 vom Abte der Reichenau belehnt.

Herr Steffan Tegeli, 1383, 1391 Prior, 1385 Propst des Klosters St. Alban in Basel, 1400 Prior
des Gotteshauses St. Ulrich, Cluniacenser Ordens, führte in seinem parabolischen Siegel die Schilde
seiner Eltern: Degelin und im gerandeten Schilde ein Schrägbalken, vermuthlich Meyer-Nießen. Nach
den Annalen des Barfüßerklosters zu Thann im Oberelsaß waren folgende Degelin adelige Glieder des
dortigen Convents: Guido 1374, f 1428; Bartholomäus f 1390. 17. 12.; Leodegarius f 1396. 24. 9.
und Bonaventura f 1400. 28. 11.; sämmtlich in der dortigen Klosterkirche begraben. Die sonst in
jener Gegend und Zeit ungewöhnlichen Vornamen sind jedenfalls Klosternamen. Herr Balthasar Tegely
1443 Conventual des Klosters Oberried. Im Rathe zu Freiburg erscheinen noch: Henni Tegenlin
1402—1430, Petermann 1406—1414 und dessen Bruder Conrad 1414—1422. Mit dem Letzteren
vermuthlich beginnt die nachstehende Stammtafel. In diese sind
nicht einzureihen Anna D., vermählte Soler, und Fren (Verena) D.,
verm. von Krotzingen, sowie Adelheid D., geb. von Hagenau, und
Margaretha D., geb. von Krotzingen. Ein Krebs von Müllheim,
vermählt mit einer Degelin von Wangen; Femmy (Euphemia) Te-
genlin 1419 Gattin des Bertschi Kesseler des Wirts zum guldin Rade,
Bürgers in Freiburg. Maria Jacobe D. v. W. 1614, 1622 Gattin des
Hans Ludwig von Neuenstein.

Die Degelin erwarben theils als Lehen, theils als eigenen Besitz
bedeutenden Landbesitz und schrieben sich 1) von dem Schlosse
Wangen auf dem Blankenberge zwischen Thiengen, Opfingen und
St. Nicolaus, das Johann Georg 1581 um 10141 fl. an Wilhelm
Hecker von Ohlungen verkaufte; 2) von dem Wasserhause Winter-
bach im Glotterthale; 3) von dem später Falkenbühel genannten
oberen Hofe zu Baldenweg. Nach der Erwerbung von Wangen wurden
die D. in die Breisgauische ritterständische Tabulatur aufgenommen.
W.: In R. ein s. Drudenfuß (Pentagramm); H.: auf r. Kissen
ein (mit halben s. Lilien, Wurstisen, II, cap. 14) mit # Hahnen-
federbüscheln besetzter s. Drudenfuß; Hd.: r. s. (Wappenbuch des Konrad Schnitt, fol. 92; Sieb-
macher I, pag. 119, No. 8). Das Siegel des Hans Adam Degelin von Wangen 1699. 27. 6. zeigt auf
gekröntem Helme den Drudenfuß ohne Kissen. Hans Tegenlin führte 1452 auf dem Helmeden Drudenfuß
zwischen zwei Büffelhörnern, Junker Wilhelm Thegelin, seßhaft zu Wangen 1482, einen Hahnenfederbusch.
 
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