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Kindler von Knobloch, Julius ; Badische Historische Kommission [Hrsg.]
Oberbadisches Geschlechterbuch (Band 1): A - Ha — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.1467#0211
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von Deggenhausen.

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reich, Friedrich Magnus und August. Nach Anzeige derselben Witwe d. d. Durlach 1729. 2. 4. ist
ihr 1725 belehnter Sohn Friedrich Magnus v. T., Fähnrich unter dem Kaiserlichen Regiment Aren-
berg, am Tage vorher verstorben und mit ihm das ganze Geschlecht erloschen. Die von der Herrschaft
Röteln herrührenden Lehen bestanden aus dem halben Theile der Quart des Zehnten zu Brunstatt,
die übrigen aus Gütern und Gülten zu Grenzingen, Maulburg, Rheinweiler, Thunningen, Emickon,
Weil etc.

Sonst kommen von dem Geschlechte noch vor: N. N. v. T., deren Mutter eine Freiin v. Klingen
war, 1464 Gemahlin Othmar's von Roggenbach. Elisabeth v. T. 1522
Kapitelfrau in Klingenthal. Maria v. T., deren Mutter eine Höcklin
von Steineck, um 1560 Gattin des Engelbold von Kaltenthai. Cla-
ranna v. T., verm. Schnewli Bärenlapp von Bollschweiler und Verena,
verm. von Erringen, werden im Necrolog von Günthersthal erwähnt.
Barbara v. T., Gemahlin des Hartmann von Offtringen. Anna, geb.
v. T., Gattin des Hans Wolf Teufel von Birkensee, 1609 Pathin in
Sulzburg. Sophia, Tochter des Johann Friedrich v. T. und der Anna
Horneck von Hornberg, Gattin des Ernst Friedrich von Rüppur.

Wappen: s ^ schrägrechts getheilt, unten ein schräg aufwärts
gerichteter s. Pfeil; H: der g. gekrönte, ^ geflügelte Rumpf einer
nackten Mohrin; Hd.: £j: s- (Büheler, fol. 280a); ebenso, aber mit
gekr. Helme im neueren Donaueschinger Wappenbuche fol. 147 a
und im Codex Reiber fol. 68. Auf dem Helme ein mit dem Schild-
bilde belegter Flügel (Donaueschinger Wappen-Codex, fol. 147 a); statt
des silbernen Feldes und Pfeiles diese in Gold (Siebmacher II,
pag. 150, No. 7). In den Nachträgen zum alten Siebmacher fol. 285 a
von S. über £j: schräggetheilt, unten der Pfeil g. mit eiserner Spitze
und weißem Gefieder; H.: ein g. gekrönter Mohrinrumpf mit weißen
Flügeln; Hd.: # s.

von Deggenhausen. D. im B.-A. Ueberlingen war der Stammsitz eines edelfreien Geschlechts,
in welchem der jedesmalige Aelteste den sonderbaren Beinamen «Sonnenkalb» führte. Zuerst tritt als
Zeuge auf Liupoldus de Teccinhusin 1137, 1140. Wohl sein Sohn Conradus de Teggenhusen 1185
Z. einer Salemer Urkunde. Conradus Sunnunschalp 1205. Chounradus dictus Suninkalp de Teken-
husen et filius ejus Adilgothus 1209. Bertholdus de Tegginhusin und sein Bruderssohn Conradus 1211.
Heinrich Graemlich 1218 ist Lehnsmann des Letzteren. Aigilwardus de Tecginhusin 1211, vergabte
1229 ein Gut in Ochsenbach, B.-A. Pfullendorf. Bertholdus de Augia 1220; sein Bruder Conradus
cognomine Sunnunchalp, todt 1220, begraben im Kloster Salem, wohin des Letzteren Sohn Algotus de
Teckenhusen (1226 Sunnunchalb) mit Willen seiner Söhne 1220 vergabt. In dieser Urkunde wird
Cunradus de Marchdorf als nepos des Algotus, Marquard von Beuren R., der ihn aber auch nepos
nennt, als sein Lehnsmann bezeichnet. Nobilis Algotus Sunnunchalb 1228 Lehnsmann der Grafen
von Tübingen und Grafen von Heiligenberg, 1240 Algozus, wird 1255 zuletzt genannt. Dominus Ber-
toldus Sunnunkalp und sein Sohn Swiggerus 1256. Dominus S. de Tegenhusin, Lehnsherr des R.'s
Ulrich von Bodman, führte im Dreiecksiegel einen Schild mit offener Scheere: f S'. SVNNVNCHALBI.
DE. TEGGINHVSIN. Fridericus dct. Sunnunkalp, miles, et Heinricus dct. S., civis Augiensis, 1261.
Fridericus dct. Sunnunkalb de Teggenhusen, Chorherr der Abtei Reichenau, 1264, 1272. Rudolfus
de Tegginhusen, nobilis, 1267. Die edlen Leute Swiger und Rudolf von Tegginhusin gaben 1271 dem
deutschen Orden den Kirchensatz in Weißensberg; Z. dabei: Herr Friedrich Sunninkalb, R. Swiggerus
de Teggenhusin, nobilis vir, 1275, 1284; vicarius provincialis judicii comitis Sancti
Montis 1277; vicem gerens nobilis domini Hugonis lantgravii in pago dicto Linzgowe
1278, 1279; dictus Sunnenkalb 1279, 1287; per totum comitatum S. Montis judex
provincialis 1283, zuletzt noch 1310; miles 1287; Gräflich Heiligenberg. Statthalter,
in Markdorf wohnhaft 1301; verkaufte im selben Jahre an Kloster Salem Güter in
Rugakker und Rengartswiler. Er selbst hatte Lehen von der Abtei St. Gallen.
Als seine Lehnsmannen erscheinen: die von Lellwangen 1291; Conrad von Herms-
dorf 1293; Werner von Raderach, der Herrn Swigger 1293 seinen Oheim nennt;
Pvudolf und Ludwig Sürg 1304. Als Sohn des Herrn Swigger erscheint 1293, 1295
Cunradus, 1290, 1291 als junior bezeichnet; derselbe tritt 1303 als rector ecclesiae
in Regnoltswiler auf. Friedrich Sunnunkalb 1314 Kämmerer der Reichenau, dürfte der Letzte dieses
Ldelherrengeschlechts gewesen sein. Den zahlreich vorkommenden Siegeln entsprechend gibt das hand-
schriftliche Wappenbuch des Georg von Stadion pag. 175 als Wappen der Sonnenkalb in G. eine pj:
 
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